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Am 26. Juli 2021 entdeckte das PANSTARRS-Projekt einen Kometen der Helligkeit 19.5m im Sternbild Pegasus. Nachfolgebeobachtungen des Kometen C/2021 O3 (PANSTARRS) zeigten eine nahezu stellare Koma der Helligkeit 18.5m, aber keinen Schweif. Der Komet wird sein sonnenahes Perihel (Abstand: 0.29 AE!) am 21. April 2022 passieren und könnte dann 6-7m (n=3) bzw. 4m (n=4) hell sein (CBET 5009). Allerdings liegt die aus der Entdeckungshelligkeit abgeleitete absolute Helligkeit merklich unter dem Bortle-Limit, so dass er sich möglicherweise bereits vor dem Erreichen des Perihels auflöst. Der Komet sollte zwischen Dezember 2021 und August 2022 heller als 16m sein. In diesem Zeitraum läuft er durch die Sternbilder Pegasus/Wassermann, Fische, Walfisch (Perihel), Stier, Perseus, Giraffe, Kleiner Bär, Drache und Bärenhüter. Ende Mai nähert er sich dem Nordpol bis auf weniger als 9°. Von mitteleuropäischen Standorten aus verschwindet er Anfang Februar (15.0m hell) über dem westlichen Abendhimmelhorizont. Sollte er die Sonnennähe überstehen, so wird er in der ersten Maiwoche über dem abendlichen Nordwesthorizont erneut auftauchen (5-6m hell) und in den folgenden Tagen rasch an Höhe gewinnen, gleichzeitig aber rasch schwächer werden.
Die publizierten Beobachtungen des Kometen deuten auf eine langsamere Helligkeitsentwicklung hin. Im Oktober 2021 wurde seine Helligkeit zu lediglich 17.5m bestimmt, wobei die Koma nur 0.4' Durchmesser aufwies. Beim Auftauchen über dem abendlichen Horizont Anfang Mai dürfte er wohl nur 8-9m hell sein, sofern er die Sonnennähe überlebt hat.
Der Komet hat die nahe Sonnenpassage schwer angeschlagen überstanden. Beobachtungen in der ersten Maihälfte 2022 zeigten eine sehr diffuse Koma mit lediglich einer Andeutung einer zentralen Verdichtung. Zudem präsentierte er sich um etliche Größenklassen schwächer als erhofft. Bis Anfang 2022 entwickelte sich der Komet gemäß den Vorhersagen, erreichte bis dahin aber lediglich eine Helligkeit von etwa 16m. Visuelle Beobachtungen in der helleren Dämmerung ergaben eine Helligkeit von etwa 7.5m am 19. April 2022 und von etwa 9.0m am 22. April. Im weiteren Verlauf wurde der Komet rasch schwächer.
Auf der Basis von lediglich 21 Beobachtungen von 12 Beobachtern ergibt sich eine etwas unterschiedliche Entwicklung vor und nach dem Perihel, die mit den Parametern
vor dem Perihel : m0 ≈ 12.0m / n ≈ 3 nach dem Perihel: m0 ≈ 14.5m / n ≈ 4grob simuliert werden kann. Der Komet erreichte im Perihel eine Maximalhelligkeit von grob 8m und wies einen raschen Helligkeitsanstieg und -abfall auf.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Die Koma maß zu Sichtbarkeitsbeginn etwa 0.5' (etwa 50.000 km), nach dem Perihel 2.0-2.5' (etwa 65.000 km), wobei keine Angaben über den Kondensationsgrad publiziert wurden. Ein Schweif von 0.1° (250.000 km) Länge wurde nach dem Perihel beobachtet.
Michael Jäger bestimmte die Helligkeit der knapp 3' großen Koma am 10. Mai 2022 zu etwa 12.5m, in deren Zentrum er eine kleine leicht verdichtete Region ausmachen konnte.
Andreas Kammerer