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Kometen-Auswertungen


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C/2021 F1 (LEMMON-PANSTARRS)


Bereits kurz nach seiner Entdeckung am 19. März 2021 im Sternbild Bärenhüter, die unabhängig voneinander durch das LEMMON- und PanSTARRS-Team erfolgte, zeigte sich, dass sich das zu dieser Zeit 21m helle asteroidale Objekt auf einer parabelnahen Bahn bewegt. Seit Dezember 2021 wird eine kometare Morphologie beobachtet. Komet C/2021 F1 (LEMMON-PANSTARRS) wies Anfang Dezember 2021 eine stark verdichtete Koma der 18. Größenklasse auf. Am 7. Januar 2022 wurde eine 15" große innere und eine 60" große äußere Koma, welche nach Norden elongiert war, beobachtet; die CCD-Helligkeit wurde auf 17.5m geschätzt. Am 15. Januar zeigten CCD-Beobachtungen eine 3.7' große Koma der Helligkeit 14.0m. Alan Hale gelang am 28. Januar eine CCD-Beobachtung: er bestimmte eine 1.0' große innere Koma (welche eine deutliche zentrale Verdichtung aufwies) und konnte zudem vage eine angedeutete äußere Koma ausmachen. Charles Morris bestimmte am 30. Januar eine 4.4' große Koma mit einer CCD-Helligkeit von 13.0m. Der Komet wird sein Perihel in der Sonnendistanz von 1.00 AE am 6 April 2022 passieren und könnte im März eine maximale Helligkeit von 12.5m erreichen (CBET 5095). Der Komet erreichte bereits Mitte Februar seine minimale Erddistanz (1.41 AE) und wird sich zum Zeitpunkt des Periheldurchgangs leider auf der der Erde gegenüberliegenden Seite der Sonne befinden. Seine Bahn steht nahezu senkrecht auf der Erdbahnebene, wobei er diese Anfang Mai nach Süden passiert. Heller als 16m sollte er bis August 2022 bleiben. Von Januar bis August bewegt er sich durch die Sternbilder Nördliche Krone, Herkules, Leier, Schwan, Eidechse, Andromeda, Fische (Perihel), Walfisch, Eridanus, Grabstichel und Maler. Von mitteleuropäischen Standorten aus kann er bis Ende März verfolgt werden - sowohl am Morgen- als auch am Abendhimmel.

Der Komet erreichte Anfang April 2022 eine Maximalhelligkeit von 9.5m - 3m heller als erwartet. Die publizierten Beobachtungen decken ganz überwiegend den Zeitraum vor dem Perihel ab, so dass die Ergebnisse für diese Phase deutlich sicherer sind als für die Zeit nach dem Perihel. Die Beobachtungen zeigen mit großer Wahrscheinlichkeit eine unterschiedliche Entwicklung vor und nach dem Perihel an, wobei die Aktivität vor dem Perihel deutlich rascher anstieg als sie nach dem Perihel abnahm. Auf der Basis von 61 Beobachtungen von 23 Beobachtern ergeben sich die folgenden Helligkeitsparameter

vor dem Perihel: m0 = 8.2m / n = 8
nach dem Perihel: m0 = 8.2m / n = 4

Die Maximalhelligkeit von 9.5m wurde Anfang April 2022 erreicht.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser nahm vor dem Perihel von 1.5' (90.000 km) auf 3.5' (275.000 km) zu; nach dem Perihel liegen mir keine Daten vor. Der Kondensationsgrad stieg vor dem Perihel von DC 1 auf DC 3-4 an. Nach dem Perihel liegen mir wiederum keine Daten vor. Ein Schweif wurde nicht beobachtet.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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