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Kometen-Auswertungen


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Interessante schwächere Kometen 2020


Auf Aufnahmen, die im Rahmen des ATLAS-Projekts am 30. Mai 2019 erstellt wurden, entdeckte Ken W. Smith einen Kometen der 18. Größenklasse im Grenzbereich der Sternbilder Südlicher Fisch / Kranich. Nachfolgebeobachtungen des Kometen C/2019 K7 (Smith) zeigten eine 12" große, stark verdichtete Koma der Gesamthelligkeit 17.0m und einen 90" langen Schweif in PW=340°. Der Komet wird sein Perihel im Abstand von 4.47 AE am 16. Juni 2020 passieren und sollte dann 15.5m hell sein (CBET 4645/48). Zu diesem Zeitpunkt wandert er durch die Sternbilder Delphin und Pfeil und wird somit die ganze Nacht über sichtbar sein.
Der Komet wies eine unterdurchschnittliche Entwicklung auf, wie 40 Beobachtungen von 11 Beobachtern ausweisen. Die Helligkeitsentwicklung kann insgesamt gut mit den Parametern m0=8.5m / n=2.6 dargestellt werden. Die Maximalhelligkeit von 15.5m wurde Mitte Juli 2020 erreicht. Die Koma wies einen maximalen Durchmesser von lediglich 0.4' (75.000 km) auf und war dabei deutlich verdichtet (DC 6).

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

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Auf Aufnahmen vom 5. Juli 2019, die im Rahmen des "Asteroid Terrestrial-Impact Last Alert System" (ATLAS) angefertigt wurden, wurde ein asteroidales Objekt der 19. Größenklasse im Sternbild Kepheus entdeckt. Nachfolgebeobachtungen zeigten eine stark verdichtete, 12" große Koma der Gesamthelligkeit 18.0m und einen 8" langen Schweif in PW=135°. Komet C/2019 N1 (ATLAS) wird das Perihel seiner Bahn im Abstand von 1.70 AE erst am 1. Dezember 2020 passieren (CBET 4650). Je nach angenommener Entwicklung wird er Mitte Januar 2021 eine maximale Helligkeit von 12.0m (n=3) bzw. 10.5m (n=4) erreichen. Heller als 16m dürfte er von Anfang 2020 bis Herbst 2021 sein. Bis Mitte September 2020, wenn er für mitteleuropäische Beobachter über dem Abendhorizont verschwinden wird, läuft er durch die Sternbilder Drache, Großer Bär, Jagdhunde und Haar der Berenice, um in der Folgezeit immer tiefer an den Südhimmel zu wandern. Mitte September 2020 wird eine Helligkeit von 13.0m bzw. 12.0m prognostiziert.
Auf der Basis von 68 Beobachtungen von 20 Beobachtern kann die Helligkeitsentwicklung gut mit den Parametern m0=9.5m / n=2.5 dargestellt werden, was auf eine Maximalhelligkeit von 12.6m im Januar 2021 hindeutet. Der scheinbare Komadurchmesser stieg kontinuierlich von 0.5' auf 1.0' an, was einem konstanten absoluten Durchmesser von 85.000 km entspricht. Der Koma-Kondensationsgrad lag recht konstant bei DC 4-5. Schweifsichtungen gelangen zwischen Mitte Mai und Mitte August 2020, wobei die Längen aber 2' (700.000 km) nicht überschritten.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

FG-Beobachtungen

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Der Brasilianer Eduardo Pimentel entdeckte auf Aufnahmen, die er zusammen mit C. Jacques und J. Barros mit dem 28cm-Astrographen des "Southern Observatory for Near Earth Research" (SONEAR) am 13. April 2020 angefertigt hatte, einen Kometen im Grenzbereich der Sternbilder Stier/Orion/Eridanus. Nachfolgebeobachtungen des Kometen P/2020 G1 (Pimentel) zeigten eine 20" große, stark verdichtete Koma der Gesamthelligkeit 15.0m, die von einer äußeren, bis zu 50" großen Koma umgeben war. Zudem konnte ein 20" langer Schweif in PW=90° ausgemacht werden. Der Komet passierte sein recht sonnennahes Perihel (Abstand: 0.51 AE) bereits am 17. März mit der wahrscheinlichen Helligkeit von 14.5m, stand zu dieser Zeit der Sonne aber zu nahe, um von den Suchprogrammen aufgefunden werden zu können. Der stets nur schwierig beobachtbare Komet mit einer Umlaufszeit von 7.1 Jahren wurde in den folgenden Wochen rasch schwächer (22. April: 15.5m, Koma: 18", Schweif: 40" in PW=90°) und war Anfang Mai bereits schwächer als 16.0m geworden (CBET 4754/59). Von mitteleuropäischen Standorten aus erreichte er Ende April seine maximale Horizonthöhe über dem westlichen Abendhorizont von gerade einmal 15°.

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Theodore Pruyne vom Lunar and Planetary Laboratory entdeckte auf Aufnahmen, die mit dem 0.68m-Schmidtteleskop des Catalina Sky Survey am 26. April 2020 aufgenommen worden waren, einen Kometen der 16. Größenklasse im Sternbild Pegasus. Komet C/2020 H2 (Pruyne) wies eine fächerförmige Koma des Durchmessers 15" und einen 10" langen Schweif in PW=280° auf. Nachfolgebeobachtungen des Kometen zeigten eine deutlich verdichtete innere und eine diffuse, 2.9' große äußere Koma der Gesamthelligkeit 13.8m, aber keinen Schweif. Alan Hale gelang am 28. April eine visuelle Beobachtung: er schätzte die Gesamthelligkeit der diffusen, 1.4' großen Koma auf 13.2m. Der Komet passierte sein Perihel in der Sonnendistanz von 0.83 AE am 27. April (CBET 4761). Er sollte Anfang Mai seine maximale Helligkeit von etwa 13.0m erreichen und bereits Mitte Juni wieder schwächer als 16.0m sein. In diesem Zeitraum bewegt er sich durch die Sternbilder Eidechse, Kepheus, Kassiopeia und Giraffe in den Großen Bär, so dass er halbhoch am Abendhimmel aufgesucht werden kann.
Der Komet erreichte die prognostizierte Maximalhelligkeit von 13.0m Anfang Mai 2020. Die diffuse (DC 2) Koma wies zu dieser Zeit einen Durchmesser von 1.5' auf. Mitte Juni war der Komet schon wieder schwächer als 16m geworden.

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Gregory J. Leonard entdeckte auf Aufnahmen, die mit dem 1.5m-Teleskop auf dem Mt. Lemmon am 21. April 2020 erhalten wurden, einen Kometen im Grenzbereich der Sternbilder Pegasus/Wassermann. Der Komet C/2020 H4 (Leonard) wies eine diffuse, 10" große Koma der Gesamthelligkeit 19.5m auf. Er wird das Perihel seiner Bahn in der Sonnendistanz von 0.93 AE am 29. August 2020 passieren und könnte dann etwa 14.5m hell sein (CBET 4766). Heller als 16m wäre er von Juli bis September. In diesem Zeitraum bewegt er sich durch die Sternbilder Kepheus, Giraffe, Drache, Großer Bär und Kleiner Löwe. Von mitteleuropäischen Standorten aus kann er bis Ende August am Morgen- und Abendhimmel gut beobachtet werden, während er im September nur geringe Höhen am Morgenhimmel erreichen wird.
Von diesem Kometen wurden nur sehr wenige Beobachtungen publiziert. Diese deuten bis Anfang August 2020 grob auf eine Helligkeitsentwicklung gemäß den Parametern m0=14.0m / n=4 hin. Zu diesem Zeitpunkt war der Komet etwa 15.0m hell und wies eine 2' große Koma auf. Danach wurden keine weiteren Beobachtungen bekannt, was auf einen Helligkeitseinbruch hindeutet.

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Unabhängig voneinander entdeckten das CATALINA-Projekt auf Aufnahmen vom 25. Mai und das ATLAS-Projekt auf Aufnahmen vom 7. Juni 2020 ein asteroidales Objekt im Sternbild Pegasus, welches bei Nachfolgebeobachtungen seine kometare Natur offenbarte. Komet C/2020 K8 (CATALINA-ATLAS) wies eine 15" große, diffuse Koma der Helligkeit 18.5m auf. Er wird sein recht sonnennahes Perihel am 14. September im Abstand von 0.47 AE passieren und sollte dann eine Maximalhelligkeit von 11-12m aufweisen (CBET 4796). Allerdings liegt seine absolute Helligkeit weit unterhalb des Bortle-Limits, so dass damit gerechnet werden muss, dass sich dieser Komet noch auf dem Weg zum Perihel hin auflösen wird. Sollte er die Sonnennähe aber überstehen, so dürfte er zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober heller als 16m sein. In diesem Zeitraum wandert er durch die Sternbilder Dreieck, Perseus (nahe der Grenze zum Widder), Stier, Zwillinge, Krebs, Wasserschlange, Sextant und Löwe. Von Mitteleuropa aus kann er bis in die erste Septemberwoche hinein am Morgenhimmel gesichtet werden, wobei er beim Verschwinden etwa die größte Helligkeit erreicht haben sollte.
Nur wenige Beobachtungen des Kometen wurden mir bekannt. Bis Ende Juli 2020, als er 14.0m hell war und einen Komadurchmesser von 1' aufwies, folgte die Helligkeitsentwicklung grob den Parametern m0=14.0m / n=4. Danach wurde der Komet bis zum 20. August nicht mehr heller und begann - wie erwartet - sich aufzulösen.

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In NEOWISE-Aufnahmen vom 2. August 2020 entdeckte J.P. Chesley einen Kometen im Grenzbereich der Sternbilder Chamäleon/Fliege. Nachfolgebeobachtungen des Kometen C/2020 P1 (NEOWISE) zeigten eine mäßig verdichtete, 15" große Koma der Gesamthelligkeit 16.0m und einen 40" langen Schweif in PW=113°. Der Komet wird der Sonne am 20. Oktober 2020 bis auf 0.34 AE nahekommen und könnte dann 9.5m (n=3) bzw. 7.5m (n=4) hell werden (CBET 4825). Allerdings liegt die absolute Helligkeit 4m unterhalb des Bortle-Limits, so dass er sich bei seiner Annäherung an die Sonne wahrscheinlich auflösen wird. Solle er die Sonnennähe wider Erwarten überstehen, so würde er von mitteleuropäischen Standorten aus in der letzten Oktoberwoche als 10m (n=3) bzw. 8m (n=4) helles Objekt über dem morgendlichen Osthorizont - im nordöstlichen Teil des Sternbilds Jungfrau - auftauchen. Bis Mitte November bewegt er sich ins Sternbild Haar der Berenice. Er gewinnt dabei an Horizonthöhe, doch sinkt seine Helligkeit auf 14.0m (n=3) bzw. 12.5m (n=4) ab.
Der Komet entwickelte sich bis zum 21. September 2020, als er etwa 12.0m hell war, gemäß den Parametern m0=13.5m / n=4. Am 22. September kam es zu einer Helligkeitssteigerung um 1.5m. Bis zum 5. Oktober stieg die Helligkeit nur noch auf 10.0m an, was auf eine Auflösung hindeutete. Der Komet überlebte das Perihel. Michael Jäger gelang am 28. Oktober eine Aufnahme, die ihn als 10-11m helles Objekt mit einem kurzen Schweif und noch vorhandener zentraler Verdichtung zeigte. Der zunehmend diffuser werdende Komet wurde bis zum 9. Dezember 2020 verfolgt.

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Gennady Borisov entdeckte mit dem 0.65m-Astrographen des MARGO Observatory (Krim) am 17. August 2020 einen Kometen im Grenzbereich der Sternbilder Stier/Fuhrmann, der nach seinen Angaben eine 25" große Koma der Gesamthelligkeit 17.5m aufwies. Nachfolgebeobachtungen des Kometen C/2020 Q1 (Borisov) zeigten eine bis zu 2' große Koma der Gesamthelligkeit 16.0m. Der Komet passierte sein Perihel im Abstand von 1.31 AE am 14. August, näherte sich der Erde aber noch bis Ende September. Aus diesem Grund dürfte die Maximalhelligkeit von 14.5m erst Mitte September erreicht werden (CBET 4836). Heller als 16m wird er voraussichtlich bis Mitte Oktober bleiben. In diesem Zeitraum bewegt er sich durch die Sternbilder Fuhrmann, Giraffe, Kassiopeia, Kepheus und Schwan. Damit kann er von mitteleuropäischen Standorten aus nahezu die gesamte Nacht über beobachtet werden.
Lediglich 22 Beobachtungen wurden mir bekannt. Demnach erreichte der Komet Mitte September 2020 eine Maximalhelligkeit von 12.5m. Mitte August war er erst 15.0m hell und Mitte Oktober war die Helligkeit bereits wieder auf 15.0m zurückgegangen. Der Komadurchmesser erreichte 1.5' (60.000 km), wobei sich die Koma sehr diffus zeigte (DC 2).

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Im November/Dezember 2020 gelangen einige CCD-Beobachtungen des Kometen 11P/Tempel-Swift-LINEAR (P=6.28a). Dieser passierte sein Perihel in der Sonnendistanz von 1.55 AE am 26. November. Dabei zeigte er sich etwa 3m heller als erwartet und wies eine Maximalhelligkeit von etwa 13.5m und Helligkeitsparameter von grob m0=11.5m / n=6 auf. Der Komadurchmesser wurde zu etwa 1.0' geschätzt. Im Februar 2021 war er bereits schwächer als 16m geworden.

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Mitte November 2020 sollte der Komet 162P/Siding Spring (P=5.43a) für mitteleuropäische Beobachter über dem südlichen Abendhorizont als 13.0m helles Objekt auftauchen. Bis Mitte Februar 2021 hat er an Höhe gewonnen, dürfte aber nur noch 14.5m hell sein. Sein Weg führt ihn in diesem Zeitraum vom Sternbild Südlicher Fisch bis ins Sternbild Dreieck.
Nur ein Dutzend Beobachtungen wurden mir bekannt. Diese deuten auf eine Maximalhelligkeit von etwa 15.5m im November 2020 hin, wobei der Komet eine geringe Aktivität aufzuweisen schien (grobe Parameterwerte: m0=15.0m / n=2). Die mittelmäßig verdichtete (DC 4) Koma wies lediglich einen Durchmesser von 0.3' auf.

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Der Komet 210P/Christensen (P=5.62a) wird am 7. April 2020 sein Perihel in der Sonnendistanz von 0.53 AE passieren und sollte dann 12.0m hell sein. Anfang März dürfte er heller als 16.0m werden, steht aber zu diesem Zeitpunkt der Sonne zu nahe. In der zweiten Aprilwoche wird er von Mitteleuropa aus über dem westlichen Abendhorizont sichtbar. Bis Mitte Mai erreicht seine Horizonthöhe 25°, doch dürfte seine Helligkeit bis dahin rasch bis auf 16m zurückgehen. In diesem Zeitraum bewegt er sich vom Sternbild Widder in das Sternbild Zwillinge.
Der Komet konnte weltweit erst kurz nach dem Periheldurchgang gesichtet werden und wurde in den folgenden Wochen rasch schwächer. Die für die Auswertung genutzten 34 Beobachtungen von 12 Beobachtern ergeben die Helligkeitsparameter m0=13.3m / n=3.0, womit sich eine Maximalhelligkeit von 11.8m zum Zeitpunkt des Perihels ergibt. Bis Ende Mai war die Helligkeit auf 14.0m zurückgegangen und dürfte Ende Juni die 16. Größenklasse unterschritten haben.
Die Koma wies einen Durchmesser von ziemlich konstant 1.0' (50.000 km) auf. Sie wurde im Verlauf der Sichtbarkeit langsam diffuser; der Kondensationsgrad ging von DC 4-5 auf DC 3 zurück. Ein maximal 1' (100.000 km) langer, nach Osten gerichteter Schweifansatz konnte nur von den CCD-Beobachtern nachgewiesen werden.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

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Der Komet 246P/NEAT (P=8.05a) wird zwar erst am 22. Februar 2021 sein Perihel im Abstand von 2.86 AE passieren, doch wird er bereits seit Mitte Januar 2020 beobachtet. Er kann von mitteleuropäischen Standorten aus zunächst noch bis Ende Juli 2020 beobachtet werden, wobei seine Helligkeit zunächst von 15.0m auf 15.5m zurückgehen dürfte. Er bewegt sich vom Sternbild Haar der Berenice in das Sternbild Jungfrau. In der zweiten Sichtbarkeit, 2021, kann er von mitteleuropäsichen Standorten aus kaum beobachtet werden, da er im Sternbild Schütze steht und in diesem nach Süden läuft.
Auf der Basis von 93 Beobachtungen von 20 Beobachtern ergeben sich sehr unterschiedliche Helligkeitsentwicklungen für die Jahre 2020 (vor dem Perihel) und 2021 (nach dem Perihel). Während der Komet im Jahr 2020 eine sehr hohe Aktivitätssteigerung zeigte, blieb die heliozentrische Helligkeit im Jahr 2021 zumindest bis in den November hinein konstant. Formelmäßig sieht dies wie folgt aus:
vor dem Perihel: m = -12.6m + 5×log D + 39×log r
nach dem Perihel: m = +12.6m + 5×log D
Damit erreichte der Komet sowohl Mitte Juli 2020 als auch Anfang Juli 2021 die Maximalhelligkeit von 14.0m. Die Varianz in der Sonnendistanz ist allerdings relativ klein, so dass die Formeln nicht allzu belastbar sind. Während der scheinbare Komadurchmesser im ersten Halbjahr 2020 von 0.3' auf 0.7' anstieg, ging er im Jahr 2021 von 0.8' auf 0.5' zurück. Der absolute Komadurchmesser nahm 2020 von 40.000 km auf 95.000 km zu, während er im Jahr 2021 konstant bei 60.000 km lag. Der Kondensationsgrad nahm im ersten Halbjahr 2020 von DC 5 auf DC 4 zu, während er 2021 konstant DC 5 betrug.
Michael Jäger konnte auf Aufnahmen vom 15. und 25. April einen bis zu 100' langen, dünnen Schweif in PW=297° feststellen, der eine 10' lange Lücke nahe der Koma und 30-50' von der Koma entfernt die größte Helligkeit aufwies; die ersten 3.5' vor der Lücke wiesen in PW=280°. Am 17. Mai war der Schweif über 2.2° lang (er ging über die Aufnahme hinaus) und nach PW=293° gerichtet. Diese Beobachtungen wurden von mehreren Beobachtern des Astronomical Institute of the Romanian Academy bestätigt (CBET 4793/99).

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

FG-Beobachtungen

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Komet 249P/LINEAR (P=4.62a) wird sein Perihel in der Sonnendistanz von 0.51 AE am 29. Juni 2020 passieren, wobei eine Helligkeit von 11.5m prognostiziert wird. Im Zeitraum von Mitte April bis Anfang August sollte er heller als 16.0m sein, wird aber für mitteleuropäische Beobachter in der zweiten Maihälfte über dem abendlichen Westhorizont verschwinden. Seine Bahn führt ihn in diesem Zeitraum durch die Sternbilder Becher, Wasserschlange und Krebs.
Gemäß der kleinen Zahl publizierter Beobachtungen zeigte sich der Komet im März/April 2020 etwa 2m bis 2.5m schwächer als erwartet und wies lediglich eine Helligkeit von 17.5m bis 18.0m auf.

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Acht Beobachtern gelangen insgesamt 30 Beobachtungen des Kometen 277P/LINEAR (P=7.56a). Dieser passierte das Perihel seiner Bahn in der Sonnendistanz von 1.90 AE am 30. Dezember 2020. Die Helligkeitsschätzungen weisen eine zum Perihelzeitpunkt verschobene Helligkeitsentwicklung auf, die lediglich mit den folgenden Parametern leidlich plausibel dargestellt werden kann:
t < +15d: m = 14.5m + 5×log D + 0.05×|t – T|
t > +15d: m = 13.5m + 5×log D + 0.01×|t – T|
Damit ergibt sich eine Maximalhelligkeit von etwa 14.5m Mitte Januar 2021, 15 Tage nach dem Periheldurchgang. Der Komadurchmesser lag bei 0.5', was 25.000 km entspricht.

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N. Erasmus vom South African Astronomical Observatory entdeckte auf Aufnahmen vom 11. August 2020, die im Rahmen des "Asteroidal Terrestrial-Impact Last Alert System" (ATLAS) angefertigt worden waren, einen Kometen im Sternbild Walfisch. Nachfolgebeobachtungen des Kometen P/2020 P2 zeigten eine deutlich verdichtete, 10" große Koma der Gesamthelligkeit 19.0m sowie einen 15" langen Schweif in PW=270°. Kurz danach wurde festgestellt, dass es sich um eine Wiederentdeckung des Kometen P/2009 Q4 (Boattini) handelte. Der Komet wird das Perihel am 26. Dezember 2020 in der Sonnendistanz von 1.31 AE passieren und dürfte zu der Zeit 14.5m hell sein (CBET 4829). Heller als 16m dürfte er zwischen Anfang November 2020 und Mitte Februar 2021 sein. In diesem Zeitraum bewegt er sich vom Sternbild Eridanus in den Grenzbereich Orion/Stier/Zwillinge, ist somit ein Objekt der ganzen Nacht. Zwischenzeitlich erhielt er die permanente Bezeichnung 398P/Boattini (P=5.53a).
Der Komet überraschte in der aktuellen Sichtbarkeit positiv. Er stand der Erde zwischen November und Januar näher als 0.5 AE, und erreichte kurz vor den Weihnachtstagen eine minimale Erddistanz von 0.38 AE. Auf der Basis von 77 Beobachtungen von 24 Beobachtern ergeben sich die Helligkeitsparameter zu m0=10.4m / n=13 und damit die Maximalhelligkeit zu 12.0m in den Tagen um das Perihel - mehr als 2.5m heller als erwartet. Der Komadurchmesser stieg von 0.5' (12.000 km) zu Sichtbarkeitsbeginn langsam auf den Maximalwert von 1.7' (30.000 km) zum Jahreswechsel 2020/21 an. Danach ging er relativ rasch zurück und maß Ende Februar nur noch knapp 0.5' (12.000 km). Während der Sichtbarkeitsperiode wurde die Koma zunehmend diffuser. Der Kondensationsgrad nahm stetig von DC 5 auf DC 2-3 ab. Ein Schweif wurde visuell nicht festgestellt.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

FG-Beobachtungen

Andreas Kammerer


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