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Kometen-Auswertungen


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38P/Stephan-Oterma

2018/19


Ein interessantes Objekt verspricht der Komet 38P/Stephan-Oterma (P=37.94a) im Herbst und Winter 2018/19 zu werden. Lediglich zweimal ist es einem Beobachter im Normalfall vergönnt, ihn in Sonnennähe zu sichten. Der letzte Periheldurchgang erfolgte im Dezember 1980. Dieses Mal wird der Komet das Perihel seiner Bahn am 10. November 2018 im Abstand von 1.59 AE passieren. Zwischen August und November ist er am Morgenhimmel sichtbar. Dabei bewegt er sich vom Sternbild Stier in die Zwillinge, wobei seine Helligkeit von 13.5m auf den Maximalwert von 9.0m, sein Komadurchmesser auf etwa 5' ansteigen sollte. Zwischen Dezember 2018 und März 2019 wird er zum Objekt der ganzen Nacht. Er bewegt sich in diesem Zeitraum durch die Sternbilder Krebs und Luchs, wobei seine Helligkeit auf 15-16m zurückgehen dürfte.

Der Komet konnte die Erwartungen an diese Sichtbarkeit nicht ganz erfüllen. Anstatt einer Maximalhelligkeit von 9.0m wurde nur eine solche von 9.7m erreicht. Auf der Basis von 376 Beobachtungen von 50 Beobachtern ergeben sich unterschiedliche Helligkeitsentwicklungen vor und nach dem Perihel. Während die Helligkeit vor dem Perihel sehr rasch zunahm, ging sie danach in durchschnittlichem Maß zurück. Die Maximalhelligkeit von 9.7m wurde am 1. Dezember 2018 erreicht. Formelmäßig sieht das wie folgt aus:

vor dem Perihel: m = 4.4m + 5×log D + 28.5×log r
nach dem Perihel: m = 7.5m + 5×log D + 13.3×log r

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der scheinbare Komadurchmesser stieg sehr kontinuierlich von 0.3' Mitte Juli 2018 auf den Maximalwert von 6.0' Ende Dezember an, als der Komet die minimale Erddistanz erreichte. Danach ging er rasch zurück und maß Anfang Februar 2019 noch 2.5' und Ende April nur noch 1.5'. Der absolute Komadurchmesser stieg zwischen Mitte Juli und Mitte November 2018 stetig von 50.000 km auf den Maximalwert von 190.000 km an, der bis Anfang Januar konstant gehalten wurde. Danach aber schrumpfte die Koma rasch und maß Anfang Februar 2019 nur noch 140.000 km, um Ende April 120.000 km zu betragen. Dabei blieb der Kondensationsgrad bis zum Jahreswechsel bemerkenswert konstant bei DC 3-4; bis Mitte April 2019 ging er dann auf DC 2-3 zurück. Ein Schweif konnte visuell zwischen Anfang Oktober 2018 und Anfang März 2019 beobachtet werden, der aber nie länger als 9' (900.000 km) war. Er war lange Zeit konstant nach West gerichtet, erst am Ende seiner Sichtbarkeit wies er nach Südwest.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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