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Ab Oktober 2017 können sich Besitzer größerer Instrumente an dem Kometen 62P/Tsuchinshan (P=6.38a) versuchen. Er sollte bis Ende November seine Helligkeit von schwächer als 16m auf 14.5m steigern und während dieser Zeit vom Sternbild Krebs in das Grenzgebiet der Sternbilder Löwe/Jungfrau wandern, somit ein Morgenhimmelobjekt sein. Allerdings zeigt dieser Komet eine sehr unberechenbare Helligkeitsentwicklung, so dass die angenommenen Parameter m0=12.0m/n=6 sehr unsicher sind.
Auf der Basis von 98 Beobachtungen von 30 Beobachtern kann festgehalten werden, dass der Komet einen extrem raschen Helligkeitsanstieg vor und einen langsameren – wenn auch vergleichsweise dennoch sehr raschen – Helligkeitsabfall nach dem Perihel zeigte. Die Helligkeitsparameter weisen folgende Werte auf:
vor dem Perihel: m0 = -0.5m / n = 30 nach dem Perihel: m0 = +4.8m / n = 15Die Maximalhelligkeit von 10.6m wurde in der letzten Novemberdekade 2017 erreicht.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Der scheinbare Komadurchmesser vergrößerte sich von anfangs knapp 2.5' auf etwas mehr als 4' Ende November. Danach verkleinerte sich die Koma nur langsam und maß Mitte Januar 3.5'. Der absolute Komadurchmesser dehnte sich von anfangs 175.000 km bis Ende November auf den Maximalwert von 250.000 km aus, um danach bis Mitte Januar wieder auf 175.000 km zu schrumpfen. Die Koma präsentierte sich stets eher diffus. Der Kondensationsgrad wurde vor dem Perihel auf DC 3-4 geschätzt, nach dem Perihel auf DC 2-3. Ein Schweif wurde visuell nicht ausgemacht.
Andreas Kammerer