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Kometen-Auswertungen


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C/2025 A6 (LEMMON)


Ein am 3. Januar 2025 mit dem 1.5m-Reflektor auf dem Mt. Lemmon im Grenzbereich der Sternbilder Zwillinge/Krebs/Kleiner Hund entdecktes asteroidales Objekt zeigte bei Nachfolgebeobachtungen kometare Morphologie. Komet C/2025 A6 (LEMMON) wies eine nur 2" große Koma der Gesamthelligkeit 20.5m auf. Der Komet wird sein Perihel in der Sonnendistanz von 0.53 AE am 8. November 2025 passieren und dürfte dann etwa 10.5m hell sein. Am 21. Oktober wird er die Erde in der Distanz von 0.60 AE mit etwa der gleichen Helligkeit passieren (CBET 5508). Heller als 16m dürfte er zwischen Anfang September 2025 und Mitte Januar 2026 sein. In diesem Zeitraum bewegt er sich durch die Sternbilder Zwillinge, Luchs, Kleiner Löwe, Großer Bär, Jagdhunde, Bärenhüter (Erdnähe), Schlangenträger (Perihel) und Skorpion. Von mitteleuropäischen Standorten aus erreicht er Ende September mit etwa 40° die größten Horizonthöhen am Morgenhimmel und verschwindet von diesem um den 20. Oktober. Am Abendhimmel kann er, in Horizonthöhen von maximal 25°, zwischen der ersten Oktober- und der ersten Novemberwoche gesichtet werden.

Ende September 2025 kann eine fundierte Auswertung auf der Basis von 138 Beobachtern von 43 Beobachtern angefertigt werden. Diese zeigen einen außerordentlich hohen Aktivitätsfaktor seit seinem Auftauchen am Morgenhimmel. Die Helligkeit stieg von Ende August bis Ende September gemäß den Parametern

m0 = 6.3m / n = 6.

Am 20. September 2025 war der Komet bereits 8.0m hell geworden. Sollte er diese Entwicklung bis zum Perihel durchhalten, würde im Zeitraum zwischen der größten Erdnähe und dem Perihel eine Helligkeit von etwa 2.0m erreichen! Gemäß meinen empirischen Formeln bedeutet dies eine maximale visuelle Koma von etwa 25' in den Tagen der Erdnähe und eine maximale visuelle Schweiflänge von etwa 15°!

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

Allerdings ist der Beobachtungszeitraum von einem Monat noch etwas zu kurz, um diese Werte sicher prognostizieren zu können. Es wäre nicht überraschend, sofern die Aktivität während der Sonnenannäherung zurückgehen würde (und damit alle genannten Werte).

Auch Komadurchmesser und Kondensationsgrad haben in der einmonatigen Beobachtungsperiode eine rasante Entwicklung gezeigt. Der Komadurchmesser stieg von 1.5' (150.000 km) um den 25. August auf knapp 8' (500.000 km) am 20. September, der Kondensationsgrad von DC 2-3 auf DC 5-6. Ein nach West orientierter Schweif wird von den CCD-Beobachtern seit Ende August festgestellt. Dieser erreichte am 20. September eine Länge von 25' (2 Mill. km).

Andreas Kammerer


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