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Kometen-Auswertungen


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3I/ATLAS


Am 1. Juli 2025 entdeckte das ATLAS-Team ein 17.5m helles asteroidales Objekt im Sternbild Schütze, dass sich auf einer stark hyperbolischen Bahn bewegt (e=6.14!). Weitere Beobachtungen wiesen eine hochverdichtete, winzige Koma und einen 4" langen Schweif in PW=280° nach. Komet C/2025 N1 (ATLAS) wird am 29. Oktober 2025 in der Sonnendistanz von 1.36 AE sein Perihel passieren und könnte Mitte November eine Maximalhelligkeit von 12.5m erreichen (CBET 5578). Es handelt sich um das 3. entdeckte interstellare Objekt, weshalb dieser zweite interstellare Komet die permanente Bezeichnung 3I/ATLAS erhielt. Heller als 16m dürfte er zwischen Anfang August 2025 und Ende Januar 2026 sein. In diesem Zeitraum bewegt er sich durch die Sternbilder Schlangenträger, Skorpion, Waage, Jungfrau (Perihel), Löwe und Krebs. Von mitteleuropäischen Standorten aus erscheint er Mitte November am Morgenhimmel und erreicht in den folgenden Wochen rasch große Höhen. Ende Januar kann man ihn die ganze Nacht über beobachten.

Ende September 2025 können 118 Beobachtungen (ganz überwiegend per CCD) von 27 Beobachtern für die Auswertung verwendet werden, wobei die Streuungen in den Schätzungen nunmehr akzeptabel sind. Bis um den 10. September (als der Komet 15.0m hell war) nahm die Helligkeit recht stetig gemäß den Parametern

m0 = 10.3m / n = 3.0

zu. Damit hätte der Komet Anfang November 2025 eine Maximalhelligkeit von 13.0m erreicht. Doch danach kam es zu einer raschen Helligkeitssteigerung, die ihre Ursache nicht im Wechsel der Instrumentengröße oder Beobachtungsmethode hat, sondern in Aufnahmen bestätigt wird.

Entwicklung der heliozentrischen Helligkeit

Aktuell ist die weitere Entwicklung unklar, doch könnte der Komet letztlich signifikant heller werden als die obigen Parameter prognostizieren.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

Bis um den 10. September war der Durchmesser der deutlich verdichteten (DC 5-6) Koma auf 0.6' (80.000 km) angewachsen, danach aber kam es zu einer noch nicht klar definierbaren deutlichen Vergrößerung (Michael Jäger und Gerald Rhemann haben auf ihren Aufnahmen eine schwache äußere Koma mit einem Durchmesser von 6' festgestellt). Auf CCD-Aufnahmen zeigt sich ein kurzer, nach Ost gerichteter Schweifansatz.

Andreas Kammerer


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