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Kometen-Auswertungen


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13P/Olbers

2024


Am 24. August 2023 gelang Alan Hale die Wiederentdeckung des Kometen 13P/Olbers (P=69.25a) remote mit dem 1.0m-Schmidt-Cassegrain-Teleskop des Las Cumbres Observatory. Der stellare Komet stand im Sternbild Eridanus und wies eine Helligkeit von etwa 21.5m auf. Der Komet konnte bei seinem letzten Periheldurchgang 1956 beobachtet werden. Der nächste Periheldurchgang in der Sonnendistanz von 1.18 AU wird am 30. Juni 2024 stattfinden, wobei eine Maximalhelligkeit von 7.5m erwartet wird (CBET 5289). Zu dieser Zeit prognostizieren meine empirischen Formeln einen größten Komadurchmesser von 5-6' und eine maximale visuelle Schweiflänge von knapp 0.5°. Heller als 16m sollte er zwischen Dezember 2023 und August 2025 sein. In diesem Zeitraum bewegt er sich durch die Sternbilder Eridanus, Walfisch, Stier, Fuhrmann, Luchs (Perihel), Kleiner Löwe, Großer Bär, Haar der Berenike, Bärenhüter, Jungfrau, Waage, Schlangenträger und Schütze. Von mitteleuropäischen Standorten aus ist er in den ersten Wochen ein Objekt der ganzen Nacht, wechselt aber im Januar 2024 an den Abendhimmel. Im Februar 2024 erreicht er mit 35° die maximalen Horizonthöhen, um danach dem Horizont entgegen zu streben. In den interessantesten Wochen (Mai bis September 2024) wird er leider Horizonthöhen von unter 20° aufweisen (im Mai sogar von unter 10°). Ende Oktober 2024 wird er über dem abendlichen Westhimmel verschwinden. Von Februar bis Mitte Juni 2025 taucht er nochmals am Morgenhimmel auf, doch erreichen die Horizonthöhen lediglich 15°. Am 17. Juni 2024 und am 17. Dezember 2024 kreuzt die Erde die Kometenbahnebene.

Der Komet wird seit Jahresbeginn 2024 beobachtet. Von Anfang Januar bis Anfang Februar zeigen die 31 Beobachtungen von 14 Beobachtern eine Helligkeitssteigerung von 16.0m auf 13.5m. Damit ergeben sich die Helligkeitsparameter rein rechnerisch (mit sehr guter Korrelation) zu

m0 = -3.0m / n = 16

was eine Maximalhelligkeit von 1.2m ±2.5m Anfang Juli 2024 bedeuten würde. Da die Helligkeit zu Beginn noch sehr gering war (systematische Fehler sind dann größer), der Zeitraum kurz und die Zahl der Beobachtungen klein ist dieses Ergebnis aber extrem unsicher. Entweder ergeben die Beobachtungen der kommenden Wochen plausiblere Parameter oder der Komet wird einen Helligkeitsbruch erleiden. Die internationalen Prognosen, ermittelt aus früheren Sichtbarkeiten, liegen bei 6-7m.

Der Komadurchmesser stieg im gleichen Zeitraum von 0.6' (60.000 km) auf 1.0' (100.000 km) an. Der Kondensationsgrad liegt bei etwa DC 5. Ein Schweif wurde bislang nicht beobachtet.

Andreas Kammerer


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