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Kometen-Auswertungen


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C/2018 N2 (ASASSN)


Das ASASSN-Team entdeckte am 7. Juli 2018 einen Kometen der 16. Größenklasse im mittleren Teil des Sternbilds Eridanus. Nachfolgebeobachtungen des Kometen C/2018 N2 (ASASSN) zeigten eine stark verdichtete, 25" große Koma und einen 15" langen Schweif in PW=220°. Der Komet wird sein Perihel im Sonnenabstand von 3.12 AE erst am 10. November 2019 passieren, und sollte dann die 11. Größenklasse erreichen (CBET 4534). Heller als 16m wäre er bis ins Frühjahr 2021, heller als 13.5m von Mitte 2019 bis Mitte 2020. Innerhalb des letzteren Zeitraums bewegt er sich vom Sternbild Widder bis in den Kepheus, sollte somit für mitteleuropäische Beobachter ein stets gut beobachtbares Objekt sein. Die aus der Entdeckungshelligkeit abgeleitete absolute Helligkeit von 4.0m (unter Annahme einer Standardentwicklung von n=4) deutet auf einen recht großen Kometen hin, der der Sonne leider nicht sonderlich nahe kommen wird.

Die Entwicklung des Kometen kann auf der Basis von 385 Beobachtungen von 48 Beobachtern dargestellt werden. Die Helligkeitsschätzungen können recht gut mit den nachfolgenden Formeln simuliert werden. Diese zeigen eine unterdurchschnittliche Entwicklung vor dem Perihel und einen deutlich rascheren Aktivitätsrückgang danach.

vor dem Perihel: m = 6.8m + 5×log D + 6.0×log r
nach dem Perihel: m = 5.0m + 5×log D + 9.7×log r

Die Maximalhelligkeit von 11.5m wurde um den 25. Oktober 2019 erreicht.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser maß bis zum August 2019 lediglich 0.9' (175.000 km). Danach vergrößerte er sich stetig bis auf den Maximalwert von 2.5' (290.000 km) zum Jahreswechsel 2019/20. Bis Ende April 2020 ging der Durchmesser dann rasch bis auf 0.7' (125.000 km) zurück, wurde danach aber bis Anfang November nur noch wenig kleiner. Im Jahr 2018 wies die Koma einen Kondensationsgrad von DC 3 auf. Von August bis November 2019 war die Koma merklich verdichtet (DC 4-5), wurde danach aber bis Ende April 2020 (DC 2-3) zunehmend diffuser. Danach blieb der Kondensationsgrad konstant.

Ein Schweif konnte zwischen Juni 2019 und Februar 2020 beobachtet werden, der im November 2019 eine maximale Länge von 9' (4 Mill. km) erreichte. Der Schweif war bis Ende September nach Süd gerichtet, rotierte dann aber bis zum Jahresende auf SE, und hielt in der Folge diese Orientierung bei.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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