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Kometen-Auswertungen


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C/2017 T2 (PanSTARRS)


Aufnahmen des PanSTARRS-Projekts vom 2. Oktober 2017 zeigten einen schwachen Kometen mit einer winzigen Koma im Sternbild Eridanus. Nachfolgebeobachtungen des Kometen C/2017 T2 (PanSTARRS) wiesen eine deutlich verdichtete, 12" große Koma der Gesamthelligkeit 19.3m und einen 20" langen Schweif in PW=290° nach. Der Komet wird sein Perihel im Sonnenabstand von 1.62 AE erst am 6. Mai 2020 passieren und dürfte in jenen Wochen 8.0m hell werden (CBET 4445). Heller als 16m wäre er in den Jahren 2019 und 2020, heller als 12.0m von Oktober 2019 bis Oktober 2020. In den interessantesten Monaten ist er für mitteleuropäische Beobachter bis Ende November 2019 besser am Morgenhimmel, danach bis Anfang September 2020 am Abendhimmel zu beobachten. Während dieses Zeitraums wandert er durch die Sternbilder Stier, Fuhrmann, Perseus, Kassiopeia, Giraffe (Maximalhelligkeit), Großer Bär, Jagdhunde, Haar der Berenice und Jungfrau.

Während der Komet vor dem Perihel eine durchschnittliche Helligkeitsentwicklung aufwies, nahm seine Aktivität nach dem Perihel signifikant rascher ab. Basierend auf 1.237 Beobachtungen von 85 Beobachtern ergeben sich die folgenden Formeln für die Helligkeitsentwicklung:

vor dem Perihel: m = 5.5m + 5×log D + 8.8×log r
nach dem Perihel: m = 4.5m + 5×log D + 15.0×log r

Daraus ergibt sich eine Maximalhelligkeit von 8.5m in den Tagen um das Perihel. Ende Juli 2020 war die Helligkeit auf 10.5m zurückgegangen. Zusammen mit der abnehmenden Horizonthöhe war er damit zu einem schwierigen Objekt für mitteleuropäische Standorte geworden.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der scheinbare Komadurchmesser lag bis zum August 2019 konstant bei 0.4'. Danach vergrößerte er sich ziemlich stetig und erreichte Anfang April 2020 einen maximalen Durchmesser von 6.5', der bis Ende Mai nahezu konstant gehalten wurde. Bis Mitte September war er wieder auf 1.8' zurückgegangen. Dies ergibt für den absoluten Komadurchmesser Werte von 100.000 km bis zum August 2019, von September bis November lag er bei 225.000 km, um zum Jahreswechsel 2019/20 leicht auf 200.000 km zu schrumpfen. Zwischen Jahresbeginn und Anfang April 2020 dehnte er sich von 260.000 km auf 500.000 km aus, um dann bis Ende Juni langsam auf 450.000 km zu schrumpfen und Mitte September 230.000 km zu messen.

In der ersten Beobachtungsperiode wies der Komet einen Kondensationsgrad von DC 4 auf. In der zweiten Beobachtungsperiode schwankte dieser bis Ende Mai 2020 zwischen DC 4 und DC 5. Danach ging er bis Ende Juli auf DC 2-3 zurück. Dabei zeigte die Koma eine deutlich verdichtete innere und eine recht diffuse äußere Koma. Ein false nucleus von etwa 12.0m zeigte sich im Kometenzentrum. Ein meist merklich gekrümmter Schweif wurde zwischen August 2019 und Mai 2020 beobachtet, der eine maximale Länge von 15' (2 Mill. km) erreichte. Dieser wies anfangs nach SW, rotierte dann von Mitte November bis Ende Januar auf SE, um ab April zunächst rasch, in der Folge langsamer auf NW zu drehen.

Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 5.2. im 9,25"-SC bei 181x auf 13.8m, am 21.2. auf 12.8m und am 24.2. bei 294x auf 13.8m. Am 13.3. beobachtete Andreas Kammerer im 8"SC, 50x eine recht gut definierte, hellere Koma, an der sich eventuell ein Schweifansatz anschloss; selbst bei 161x war kein false nucleus sicher erkennbar. Am 15.3. schätzte Gerhard Scheerle im 9,25"-SC, 294x die Helligkeit des false nucleus auf 13.6m, am 22.3. bei 181x auf 13.2m. Andreas Kammerer konnte den Kometen im 9x63B nur schwach erkennen; im 8"SC, 50x zeigte sich eine deutlich verdichtete Koma, die bei 161x einen stellaren, 13.0m hellen false nucleus aufwies. Volker Kasten schätzte die Helligkeit der zentralen Verdichtung im 7cm-R, 53x am gleichen Tag auf etwa 10.5m und am 29.3. auf 11.5m. Am 30.3. konnte Andreas Kammerer den Kometen im 9x63B nur recht schwierig ausmachen; im 8"SC, 50x zeigte sich eine merklich verdichtete Koma, die bei 161x einen stellaren, 12.0m hellen false aufwies.
Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 4.4. im 9,25"-SC, 181x auf 13.0m. Am 10.4. konnte Andreas Kammerer den Kometen im 9x63B recht gut erkennen; im 8"SC, 50x zeigte sich eine merklich verdichtete Koma, die bei 161x einen stellaren, 12.0m hellen false nucleus aufwies. Am 11.4. schätzte Gerhard Scheerle die Helligkeit des false nucleus im 9,25"-SC, 181x auf 13.2m. Andreas Kammerer beobachtete am 14.4. im 9x63B einen schwachen, kleinen Nebelfleck; im 8"SC, 50x zeigte sich eine deutlich verdichtete, gut definierte Koma, in der bei 161x ein stellarer, 12.0m heller false nucleus erkennbar war. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 15.4. im 9,25"-SC, 181x auf 13.2m, und Volker Kasten konnte im 7cm-R, 53x einen 11.6m hellen false nucleus blickweise ausmachen. Am 20.4. zeigte sich der Komet Andreas Kammerer im 9x63B als schwacher, kleiner Nebelfleck; im 8"SC, 50x präsentierte sich die Koma deutlicher verdichtet und mit einer höheren Flächenhelligkeit als bislang; bei 111x zeigte sich ein stellarer, 12.0m heller false nucleus. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 22.4. im 9,25"-SC, 181x auf 13.8m. Andreas Kammerer beobachtete im 9x63B einen schwachen, kleinen Nebelfleck; im 8"SC, 50x zeigte sich eine signifikant verdichtete innere Koma und eine schlecht definierte äußere Koma; bei 161x konnte ein stellarer, 12.5m heller false nucleus erkannt werden. Am 25.4. war der Komet im 9x63B nur schwierig erkennbar; im 8"SC, 50x zeigte sich wiederum eine signifikant verdichtete innere Koma und eine schlecht definierte äußere Koma; bei 161x schätzte er die Helligkeit des stellaren false nucleus auf 12.5m.
Am Abend des 6.5. stellte Gerhard Scheerle im 9,25"SC, 181x einen false nucleus der Helligkeit 13.4m fest. Andreas Kammerer konnte den Kometen am 16.5. im 9x63B nur schwierig ausmachen; im 8"SC, 50x war eine signifikant verdichtete, aber schlecht definierte Koma erkennbar; bei 161x schätzte er die Helligkeit des stellaren false nucleus auf 12.5m. Am 17.5. schätzte Gerhard Scheerle die Helligkeit des false nucleus im 9,25"SC, 181x auf 14.0m. Gemäß Volker Kasten lag die Flächenhelligkeit der Koma am 20.5. im 15x50B deutlich unter der von M82. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 25.5. im 9,25"SC, 181x auf 13.8m. Andreas Kammerer konnte den Kometen im 9x63B erneut nur schwierig ausmachen; im 8"SC, 50x zeigte sich eine insgesamt recht diffuse Koma mit einem signifikanten Helligkeitsgradienten im inneren Teil; bei 161x schätzte er die Helligkeit des stellaren false nucleus auf 12.0m. Gemäß Volker Kasten lag die Flächenhelligkeit der Koma am 29.5. im 15x50B deutlich unter der von M82. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus im 9,25"SC, 181x am 31.5. auf 14.0m, am 12.6. auf 14.2m und am 23.6. auf 14.4m. An letzterem Abend konnte Andreas Kammerer den Kometen im 9x63B nicht mehr ausmachen; im 8"SC, 50x zeigte sich eine ziemlich diffus gewordene Koma, in der bei 161x ein stellarer, 12.5m heller false nucleus erkannt werden konnte. Am 11.7. beobachtete Andreas Kammerer im 8"SC, 50x eine ziemlich diffus gewordene Koma und bei 161x einen stellaren, 12.5m hellen false nucleus. Am 21.7. präsentierte sich ihm die Koma im 8"SC, 50x ziemlich diffus und schwach.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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