Logo

Kometen-Auswertungen


Home=Aktuelle Kometen | Die Fachgruppe | Anleitungen | Archiv: C/2018 V1 | Projekte+Publikationen | Bilder | Kontakt


C/2018 V1 (Machholz-Fujikawa-Iwamoto)


Dem bekannten Kometenbeobachter Donald E. Machholz gelang am 7. November 2018 eine weitere Kometenentdeckung, dieses Mal mit einem 47cm-Reflektor. Dabei zeigte sich der Komet als diffuses, 3' großes Objekt im Sternbild Jungfrau. Unabhängige Entdeckungen des Kometen gelangen Shigehisa Fujikawa und Masayuki Iwamoto, weshalb er die Bezeichnung C/2018 V1 (Machholz-Fujikawa-Iwamoto) erhielt. Weitere Beobachtungen zeigten einen 10.0m hellen Kometen mit einer stark verdichteten, 4' großen Koma. Der Komet wird sein sehr sonnennahes Perihel am 3. Dezember 2018 im Abstand von lediglich 0.39 AE passieren, sollte dann allerdings dennoch nicht heller als 6.0m werden (CBET 4569/72). Heller als 10m wäre er bis in die Weihnachtstage. In diesem Zeitraum bewegt er sich bis in die nördlichen Bereiche des Sternbilds Schütze. Insgesamt wird er nur geringe Elongationen aufweisen und von Mitteleuropa aus lediglich bis Ende November tief über dem östlichen Morgenhimmelhorizont und in der ersten Dezemberhälfte noch tiefer über dem westsüdwestlichen Abendhimmelhorizont auszumachen sein.

Die für die Auswertung verwendeten 71 Beobachtungen von 32 Beobachtern zeigen eindeutig, dass sich der Komet zum Zeitpunkt seiner Entdeckung in einem größeren Ausbruch befand, der seine Helligkeit bis zum 10. November (23 Tage vor dem Periheldurchgang) auf 8.5m ansteigen ließ. Danach ging die Helligkeit gemäß der Formel

t > -23d: m = 9.5m + 5×log D + 0.045×(t-T)

zurück. Da sich der Komet zunächst aber noch der Erde annäherte, erreichte er erst am 24. November seine maximale Helligkeit von 8.3m. Bereits um den 10. Dezember verschwand der Komet, immer noch 9.5m hell, in der Dämmerung.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Aufgrund der geringen Horizonthöhen weltweit zeigen die Schätzungen des Komadurchmessers eine große Streuung. Dieser lag bei etwa 4' (175.000 km), wobei aufgrund der Streuung und kurzen Sichtbarkeit keine Entwicklung erkennbar ist. Der Kondensationsgrad zeigte aber die für einen Ausbruch typische Abnahme. Lag dieser am 10. November noch bei DC 6-7, war er bis zum 10. Dezember auf DC 3-4 zurückgegangen, In den ersten 10 Tagen wurde ein maximal 0.3° (800.000 km) langer, nach Nordwest gerichteter Schweif beobachtet.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


Zurück...