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Kometen-Auswertungen


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C/2017 S3 (PanSTARRS)


Am 23. September 2017 entdeckte das PanSTARRS-Team einen Kometen der 21. Größenklasse im Sternbild Drache. Mithilfe von PanSTARRS-Aufnahmen vom 17. August konnte die Bahn des Kometen rasch festgelegt werden. Demnach wird Komet C/2017 S3 (PanSTARRS) am 15. August 2018 sein Perihel im Sonnenabstand von nur 0.21 AE passieren. Beobachtungen in den Tagen nach der Entdeckung zeigten eine 8" große, gering verdichtete Koma der Gesamthelligkeit 20.8m (CBET 4432). Damit ergibt sich die absolute Helligkeit vorläufig zu 10.0m (Annahme: n=4), was unterhalb des Bortle-Limits liegt, so dass es nach aktuellem Stand wahrscheinlich ist, dass dieser Komet bereits vor seinem Periheldurchgang erlischt. Sollte er sich gemäß den aktuellen Angaben entwickeln und insgesamt durchhalten, so würde er im Perihel eine Helligkeit von immerhin 3m erreichen. Allerdings stünde er in jenen Tagen der Sonne sehr nahe. Von Mitteleuropa aus kann er bis in die ersten Augusttage hinein am Morgenhimmel aufgefunden werden. Heller als 16m würde er Anfang Mai 2018 werden, heller als 10m Mitte Juli. Bei seinem Verschwinden in der Dämmerung wäre er 5-6m hell. Im genannten Zeitraum bewegt er sich vom Sternbild Kassiopeia durch die Sternbilder Giraffe, Fuhrmann und Zwillinge in den Krebs. Nach dem Perihel würde er in der ersten Oktoberwoche erneut am Morgenhimmel auftauchen, allerdings nur als 13m schwaches Objekt, um bis Mitte Dezember bereits schwächer als 16m zu werden. In diesem Zeitraum bewegt er sich langsam durch das Sternbild Haar der Berenike.

Tatsächlich war die große Sonnennähe zu viel für den Kometen. Doch seine Existenz wollte er nicht still und leise beenden, sondern zumindest kurzfristig hell aufleuchten. Insgesamt 106 Beobachtungen von 38 Beobachtern zeigen einen zunächst steilen Helligkeitsanstieg von 13.0m am 26. Juni auf ein erstes Maximum von 9.1m am 4. Juli. Diesem folgte ein Helligkeitsabfall bis auf 10.5m am 11. Juli, gefolgt von einem zweiten steilen Anstieg, der den Kometen am 20. Juli kurzfristig 7.0m hell werden ließ! Danach stürzte die Helligkeit regelrecht ab und betrug am 25. Juli, als die lückenlose Überwachung endete, nur noch 10.5m. Eine sinnvolle formelmäßige Beschreibung der Entwicklung ist damit natürlich nicht möglich. Letzte Beobachtungen gelangen am 2. August, als der schwach und diffus gewordene Komet nur noch knapp über dem dämmerigen Nordosthorizont stand und die Schätzungen entsprechend unsicher ausfielen.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Komadurchmesser und Kondensationsgrad folgten der Helligkeitsentwicklung: von 1.5' (100.000 km) vergrößerte sich der Komadurchmesser bis zum 4. Juli auf 5.5' (350.000 km), um danach bis zum 13. Juli auf 3.0' (175.000 km) zurückzugehen, nur um dann bis zum 20. Juli wieder anzusteigen und 7' (350.000 km) zu erreichen. Am 25. Juli wurde der Komadurchmesser auf 4' (175.000 km) geschätzt. Der Koma-Kondensationsgrad erreichte beim ersten Helligkeitsmaximum DC 3-4, ging danach auf DC 2 zurück, um am 20. Juli DC 5-6 zu erreichen. Danach ging er rasch zurück und wurde am 25. Juli zu DC 3 bestimmt. Zum Zeitpunkt der maximalen Helligkeit wurde visuell ein Schweif von 0.6° (2 Mill. km) Länge beobachtet, der nach WNW orientiert war.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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