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C/2015 G2 (MASTER)


Auf Aufnahmen vom 7. April 2015, die mit dem 0.4m-MASTER-Teleskop des Südafrikanischen Observatoriums erhalten wurden, wurde ein Komet im Grenzbereich der Sternbilder Steinbock/Wassermann entdeckt. Komet C/2015 G2 (MASTER) wies eine 1.5' große, nach Westen elongierte Koma auf, deren Gesamthelligkeit auf 10.5m geschätzt wurde. Weitere CCD-Beobachtungen ergaben einen Komadurchmesser von 3' und einen 15' langen Schweif in PW=253°. Visuelle Beobachter schätzten die Helligkeit der ca. 2' großen Koma auf 10.0m. Der Komet wird sein recht sonnennahes Perihel (0.78 AE) Ende Mai passieren, zuvor aber der Erde bis auf 0.47 AE (am 13.5.) nahekommen (CBET 4092). Bei einer durchschnittlichen Helligkeitsentwicklung wird der Komet zur Erdnähe seine Maximalhelligkeit von 6.0m erreichen und in den Tagen des Perihels 6.5m hell sein. Leider läuft er in den interessantesten Wochen durch die Sternbilder Bildhauer, Chemischer Ofen, Eridanus und Hase, so dass er von mitteleuropäischen Standorten nicht beobachtet werden kann. Für hiesige Beobachter taucht er erst Anfang September über dem morgendlichen Osthorizont auf, doch dürfte er zu diesem Zeitpunkt nur noch 13m hell sein.

Der bis Anfang September nur von der Südhalbkugel aus beobachtbare Komet erreichte um den 15. Mai eine Maximalhelligkeit von 5.9m, wobei seine Aktivität leicht unterdurchschnittlich war, wie 135 internationale Beobachtungen aufzeigen. Demnach entwickelte sich der Komet bislang gemäß der Formel

m = 8.4m + 5×log D + 8.8×log r

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser maß bei Sichtbarkeitsbeginn 2.5', dehnte sich aber in den folgenden Wochen deutlich aus und erreichte Mitte Mai eine Maximalgröße von etwas über 10' (als der Komet die minimale Erddistanz von 0.47 AE erreichte). Danach schrumpfte er ähnlich rasch; Anfang Juni wurde er auf nur noch 3' geschätzt, wobei dieser Wert dann bis zum Verschwinden in der Dämmerung beibehalten wurde. Damit ergibt sich über den gesamten Zeitraum hinweg ein ziemlich konstanter absoluter Komadurchmesser von 250.000 km. Auch den Koma-Kondensationsgrad von DC 5 behielt der Komet über die gesamte Sichtbarkeit hinweg konstant bei, obwohl er der Sonne recht nahe kam. Im Mai gelangen wenige visuelle Schweifsichtungen mit einer Maximallänge von 0.4° (600.000 km).

Andreas Kammerer


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