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C/2014 Q1 (PanSTARRS)


Auf einer Aufnahme vom 16. August 2014 entdeckte das PanSTARRS-Team einen 18.5m hellen Kometen im Sternbild Bildhauer, nahe der Grenze zum Walfisch. Weitere Beobachtungen des Kometen C/2014 Q1 (PanSTARRS) zeigten eine stark verdichtete, 17" große Koma der Gesamthelligkeit 17.5m, aber keinen Schweif. Der Komet wird sein sehr sonnennahes Perihel am 6. Juli 2015 passieren und könnte dann eine Maximalhelligkeit von 3.0m erreichen (CBET 3933 / MPEC 2014-R69). Seine absolute Helligkeit liegt 1.5-2.0m über dem Bortle-Limit, so dass er nahe des Perihels nicht zerfallen sollte. Leider wird er in den Tagen um das Perihel nur Elongationen von weniger als 15° aufweisen, so dass er für mitteleuropäische Beobachter lediglich in der sehr hellen Morgen- bzw. Abenddämmerung knapp über dem Horizont sichtbar sein wird. Unter einem dunklen Himmel kann er lediglich bis Anfang Februar 2015 beobachtet werden, wenn seine Helligkeit erst auf 15m angestiegen sein dürfte.

Nur mit allergrößter Anstrengung konnte der Komet nahe seines Perihel von Mitteleuropa aus in der hellen Dämmerung fotografiert werden – und dann auch eher schemenhaft. Entsprechende Aufnahmen gelangen Thomas Lehmann und Michael Jäger. Letzterem gelangen zudem einige fantastische Aufnahmen von Namibia aus, die den Kometen mit voll ausgebildetem, hochdynamischem Gasschweif und einem nahezu im rechten Winkel abströmenden Staubschweif abbilden. Bei einer besseren Geometrie Sonne – Erde – Komet wäre er ein schönes Objekt gewesen, so aber war er nur etwas für Spezialisten. Die für diese Auswertung verwendeten 100 Beobachtungen belegen trotz der ungünstigen Umstände eine stetige Entwicklung, die mit der Formel

m = 7.9m + 5×log D + 9.4×log r

gut dargestellt werden kann. Damit ergibt sich die maximale Helligkeit am Tag des Perihels zu 3.7m.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Die Entwicklung der übrigen Kometenparameter ist noch unsicherer. Der Komadurchmesser stieg gemäß den Beobachtungen erst vier Wochen vor dem Perihel deutlich an und erreichte um den 20. Juli 2015 sein Maximum von 7' (350.000 km), um danach ähnlich rasch wieder zu schrumpfen. Dabei erreichte die Koma in jenen Tagen ihren größten Kondensationsgrad von DC 7-8, der bis Mitte August wieder auf DC 3 abgefallen ist. Die visuell erfassbare Länge des nach Südost gerichteten Schweifs erreichte ihr Maximum von 2.5° (etwa 9 Mill. km) ebenfalls in jenen Tagen, als der Komet von der Südhalbkugel aus gesehen aus der Dämmerung getreten war.

Andreas Kammerer


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