Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

C/2005 N1 (Juels-Holvorcem)


Am 2. Juli 2005 gelang dem Beobachterteam C.W. Juels (USA) und P.R. Holvorcem (Brasilien) auf CCD-Aufnahmen mit einem automatisierten 7cm-Refraktor ihre zweite Kometenentdeckung. Der im Sternbild Perseus positionierte, 14.5m helle Komet C/2005 N1 (Juels-Holvorcem) präsentierte sich mit einer hellen, 30" messenden inneren Koma und einer äußeren Koma von 70" Durchmesser; zudem zeigte er einen 120" langen, aufgefächerten Schweif (IAUC 8557). Durch die Sternbilder Fuhrmann, Luchs und Großer Bär in das Haar der Berenice laufend stand er in den folgenden Wochen am Morgenhimmel, wobei eine maximale Helligkeit von 13.0m zum Zeitpunkt des Periheldurchgangs erwartet worden war. Tatsächlich wurde der Komet sogar 11.5m hell!

Der Komet wurde von keinem FGK-Mitglied visuell beobachtet, möglicherweise aufgrund seiner Position am Morgenhimmel. Die für die Auswertung verwendeten 45 internationalen Beobachtungen zeigen eine zweigeteilte Helligkeitsentwicklung:

vor dem Perihel: m = 9.6m + 5×log D + 13.8×log r

nach dem Perihel: m = 10.0m + 5×log D + 7.5×log r (Anhaltswerte)

Dies ergibt eine maximale Helligkeit von 11.4m Mitte August. Nach dem Perihel ist die Helligkeitsentwicklung nur sehr schlecht dokumentiert. Nimmt man CCD-Beobachtungen vom Herbst/Winter 2005/06 hinzu, zeigt sich ein merklicher Helligkeitsrückgang, der mit den oben genannten Helligkeitsparametern grob dargestellt werden kann. Der scheinbare Komadurchmesser stieg von anfangs 0.8' (60.000 km) auf knapp 2.0' (150.000 km) Mitte September an, könnte aber Anfang Oktober zurückgegangen sein. Der Koma-Kondensationsgrad lag konstant bei DC 3.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Andreas Kammerer


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