Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

C/2005 E2 (McNaught)


Am 12. März 2005 gelang Robert McNaught mit dem 0.5m-Uppsala Schmidt-Teleskop auf Siding Spring die Entdeckung eines 15.5m hellen Kometen. Der im südlichen Teil des Sternbilds Schütze stehende Komet C/2005 E2 (McNaught) wies eine 7" kleine einheitlich helle Koma und einen 13" langen breiten Schweif in PW=250° auf. Erste Bahnrechnungen ergaben ein recht fernes Perihel im Frühjahr 2006 mit einer Maximalhelligkeit von 12-13m. Weitere astrometrische Beobachtungen erzwangen dann allerdings eine deutliche Korrektur. Demnach wird der Komet im Februar 2006 durch sein Perihel gehen und könnte bis 9m hell werden (IAUC 8494, MPEC 2005-F54). Leider werden seine Elongationen im interessantesten Zeitraum (etwa Dezember 2005 bis April 2006) recht gering ausfallen, so daß er am Abendhimmel, vom Steinbock in die Fische laufend, lediglich Höhen um 20° erreichen wird.

Der Komet wurde ab Juli 2005 visuell beobachtet. Allerdings war er zu der Zeit etwa eine Größenklasse schwächer als erwartet, so daß nur noch eine Maximalhelligkeit von 10m erwartet wurde.

Ab Ende Oktober 2005 konnte er auch von Mitteleuropa aus beobachtet werden, doch stellte er kein einfaches Objekt dar. Bis Ende 2006 gingen 5 Beobachtungen von 4 FGK-Beobachtern ein. Für die Auswertung konnten 90 internationale Beobachtungen zusätzlich berücksichtigt werden. Es zeigt sich, daß der Komet eine sehr stetige Helligkeitsentwicklung aufwies, die - mit Ausnahme einiger Schätzungen nach dem Perihel (die aber unter sehr schlechten Sichtbedingungen gemacht wurden) - mit der Formel

m = 6.8m + 5×log D + 8.7×log r

gut beschrieben werden kann. Damit ergibt sich ein breites Maximum der Helligkeit 10.1m Mitte Februar.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser wuchs zunächst langsam von 0.5' (50.000 km) im Juli 2005 auf knapp 1.0' (90.000 km) Ende Oktober 2005 an. In den folgenden 5 Wochen wuchs er dann rasch bis auf knapp 3.0' (290.000 km) an, wo er bis zu seinem Verschwinden in der Abenddämmerung verharrte. Nach dem Perihel lagen die Schätzungen bei maximal 1.5' (etwa 200.000 km). Lag der Koma-Kondensationsgrad in den ersten Monaten recht konstant bei DC 5, so begann er zum Jahreswechsel langsam zurückzugehen und betrug Anfang März nur noch DC 3. Ein Schweif konnte visuell nicht festgestellt werden.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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