Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

P/2001 Q2 (Petriew)


Die erste(!), und noch dazu visuelle, Amateurentdeckung im Jahr 2001 gelang Vance A. Petriew am 18. August auf einer Star Party in Kanada mit einem 51cm-Reflektor im Sternbild Stier. Es handelte sich um eine Zufallsentdeckung bei der Suche nach M1. Dabei vermutete der Entdecker zunächst eine Galaxie, doch war R. Huziak bereits beim ersten Anblick des Objekts davon überzeugt, daß es sich um einen Kometen handelt. Der Komet zeigte sich als 11m helles, schweifloses Objekt mit einer runden, 3' großen Koma sowie einer zentralen Kondensation (IAUC 7686). Überraschend ist, daß die automatisierten Suchprogramme diesen Kometen nicht wesentlich früher entdeckt haben, stand er doch in bequemer Höhe am Morgenhimmel. Weitere Beobachtungen zeigten dann sogar, daß es sich bei diesem Objekt um einen periodischen Kometen handelt mit einer Umlaufszeit von 5.5 Jahren. S. Nakano weist darauf hin, daß die Bahn derjenigen des Kometen 103P/Hartley 2 ähnlich ist (IAUC 7688). Im Frühjahr 1982 hatte er eine nahe Begegnung mit Jupiter(Minimaldistanz ca. 0.2 AE).

Die Zahl der Beobachtungen dieses mittelhellen Kometen blieb insgesamt gering. Neben 11 FG-Beobachtungen von 7 FGK-Beobachtern können lediglich 70 internationale Beobachtungen für die Auswertung berücksichtigt werden. Insgesamt zeigen diese eine recht große Streuung (insbesondere in den ersten Tagen, was die geschätzten Helligkeiten angeht. Am ehesten kann der Helligkeitsverlauf mit der Formel

m ~ 10.5m + 5×log D + 30×log r

simuliert werden, was eine maximale Helligkeit von etwa 9.6m Ende August ergibt. Eventuell deuten die systematisch zu schwachen Schätzungen gleich nach der Entdeckung auf einen raschen Helligkeitsanstieg kurz zuvor hin. Der scheinbare Komadurchmesser ging von etwa 3-3.5' zu Beginn auf 1.7' Mitte Oktober zurück. Parallel hierzu sank der absolute Komadurchmesser von etwa 140.000 km auf 90.000 km. Der Kondensationsgrad der Koma blieb über die Sichtbarkeit hinweg nahezu konstant bei DC 3-4.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Dieter Schubert meldet am 23./24.8. eine runde, mäßig kondensierte Koma. Laut Maik Meyer erschien der Komet am 28./29.8. mit einem Lumicon Swan-Band-Filter etwas heller und kondensierter. Am 29./30.8. zeigte sich der Komet nach Angaben von Walter Kutschera gut kondensiert.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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