Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

37P/Forbes

1999


Der Komet 37/Forbes konnte bereits wenige Tage nach seiner Wiederentdeckung visuell beobachtet werden. Bis Anfang November gingen lediglich 11 Beobachtungen von 3 FG-Mitgliedern ein. Durch zusätzliche 95 internationale Beobachtungen können erste Ergebnisse dargestellt werden. Bei der Helligkeitsentwicklung müssen mindestens zwei, eventuell sogar drei Phasen unterschieden werden. Das nachfolgende Diagramm legt einen kleinen Helligkeitsausbruch etwa zwischen T+25d und T+55d nahe, mit dem Maximum bei etwa T+40d. Allerdings werden die deutlich helleren Schätzungen bislang nur von 2 Beobachtern gestützt. Daß um diese Zeit aber etwas passiert ist, zeigt sich am deutlichen Versatz zwischen der Zeit vor und nach der fraglichen Phase. Die Helligkeitsformeln lauten aktuell:

t<+25d: m = 10.2m + 5×log D + 12.5×log r

t>+55d: m = 8.4m + 5×log D + 17.5×log r

Dies ergibt eine maximale Helligkeit von 11.9m, im Falle der Bestätigung des Ausbruchs von 10.9m. Der scheinbare Komadurchmesser stieg von 0.7' zu Sichtbarkeitsbeginn auf ein Maximum von 2.0' Anfang August und sank bis Mitte Oktober wieder auf 1.5' ab. Der absolute Komadurchmesser lag anfangs bei 50.000 km, stieg dann bis Anfang Juli auf 90.000 km an um bis Mitte Oktober wieder auf 75.000 km abzusinken. Der Kondensationsgrad der Koma scheint im Laufe der Sichtbarkeit geringfügig von DC 2-3 auf DC 3 angestiegen zu sein.

Michael Jäger gelingt am 23./24.6. eine fotografische Beobachtung: Der Komet ist dabei 11.5m hell mit einer 1.5' großen Koma und einem aufgefächerten, 2' langen Schweif. Maik Meyer findet am 10./11.7. einen verdächtigen Kandidaten an der vorhergesagten Position; geringe Höhe, Wolken und aufkommende Dämmerung verhinderten aber eine klare Identifikation. Am 17./18. Juli schätzte Michael Jäger den Kometen auf 12.0m mit einer 1' großen, kaum verdichteten Koma und einem 4' langen, leicht aufgefächerten Schweif. Schließlich meldet er für den 20./21.8. eine Helligkeit von 13.3m; der Komet zeigte eine 1' kleine Koma und einen 10' langen Schweif. Walter Kutschera kann am 11./12.9. nurmehr ein strukturloses rundes nebliges Objekt ausmachen. Am 17./18.10. ist der Komet noch immer als schwache Aufhellung ohne Kondensation gut ausmachbar.

Andreas Kammerer

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Die Periheldistanz dieses Kometen schwankt zwischen 1.2 AE und 1.9 AE. Der optimale Wert wird zwischen 2100 und 2150 erreicht, wobei es dann auch zu zwei engeren Erdbegegnungen kommen wird (Juli 2131: 0.25 AE, Juli 2142: 0.21 AE) (AFZ 660).

FG-Beobachtungen


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