Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

114P/Wiseman-Skiff

1999/2000


Am Kitt Peak Observatorium wurde am 13. September 1999 im östlichen Teil des Sternbilds Andromeda der Komet 114P/Wiseman-Skiff wiederentdeckt. Dieser bot in den vergangenen Wochen dem Beobachter eine ähnliche Erscheinung wie Komet Schuster. Die Hinzunahme weiterer Beobachtungen, welche einen größeren Zeitraum überdecken, zwang zu einer drastischen Korrektur der bislang publizierten Helligkeitsformel. Die Analyse der 18 FG- und 45 internationalen Beobachtungen weist nunmehr auf einen recht kleinen Aktivitätsfaktor hin. Die Helligkeitsentwicklung kann recht gut mit der Formel

m = 13.0m + 5×log D + 5.5×log r

beschrieben werden, was eine maximale Helligkeit von 13.3m ergibt. Der scheinbare Komadurchmesser stieg von 0.5' zu Beginn der Sichtbarkeit auf 1.4' im Dezember an, und ist bis Mitte Februar wieder auf 1.0' abgesunken. Der absolute Komadurchmesser stieg anfangs von 20.000 km rasch auf 45.000 km im Dezember an, um danach nur unmerklich zurückzugehen. Der DC-Wert stieg zunächst von DC 0-1 steil auf DC 3-4 an, nahm zwischenzeitlich aber wieder erkennbar ab.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Am Abend des 15.11. stellt Walter Kutschera eine deutliche Helligkeitszunahme fest; die Koma ist gut ausgebildet und leicht elongiert. Am 27.11. zeigt er laut seinen Beobachtungen wiederum eine elongierte Koma, die zur Mitte hin gut kondensiert ist. Michael Jäger konnte den Kometen am 29.11. fotografieren, wobei er sich als 13.5m helles Objekt mit einer 1-1.5' großen, elongierten Koma präsentierte. Am 8. und 9. Dezember beobachtete Michael Jäger den Kometen visuell in einem 12"-MEADE-Teleskop als 13.3m schwaches, 1' großes, kaum kondensiertes (DC 2) Objekt; fotografisch war ein 1.5-2' kurzer Schweif erkennbar. Am 5./6.1.2000 schätzte er ihn fotografisch auf 13.3m mit einer 1.5' großen Koma (inklusive zentraler Kondensation) und einem Schweifansatz. Laut Walter Kutschera ist der Komet am 10.1.2000 schwächer geworden, die Koma aber noch gut ausgeprägt, mit diffuser werdender zentraler Kondensation. Am 24./25.1. zeigte sich der Komet nur noch als schwache Aufhhellung.

Mit den neuen Bahnelementen bestätigt das Programm K11 die insgesamt sinkende Periheldistanz dieses Kometen, von 3.2 AE vor 1840 auf bis zu 1.26 AE in der Zukunft. Die nächste nähere Erdbegegnung findet am 9.12.2146 mit 0.415 AE statt (AFZ 723).

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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