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ICQFormat (Software)


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Das Programm ICQFormat zur Einsendung von Beobachtungen

Seit März 2009 steht das Program ICQFormat.exe zur Verfügung, welche die Erstellung der ICQ-Meldungen stark vereinfacht. Ich empfehle, dieses Programmes durchgehend zu benutzen. Fragen und Ergänzungswünsche bitte per E-Mail an Uwe Pilz.

Installation

Aktuelle Version: v2.1

Das Programm wird über den Link ICQFormat.exe von unserer Homepage geladen und kann in einem beliebigen Verzeichnis gespeichert werden. Besonders bequem ist die Ablage auf dem Desktop. Die Daten-Datei entstehen im selben Verzeichnis. Eine Installation im eigentlichen Sinne ist nicht nötig, reines Speichern reicht.
Nachtrag: Inzwischen ist es schwierig geworden, ausführbare Dateien herunterzuladen. Ich habe deshalb das Programm mit der Endung jpg hinterlegt. Es ist aber kein Bild, sondern die exe-Datei: Bitte über rechte Maus speichern und in ICQFormat.exe umnennen.

Benutzung


Nach dem Starten öffent sich der Eingabebildschirm. Zunächst sollte man die Taste "Datei löschen betätigen":
Löschen

Es wird eine leere Datei angelegt mit dem Namen ICQ.txt, nur mit einer Überschriftszeile. Wenn das Programm auf dem Desktop liegt, dann sieht man diese Datei gleich, und kann sie probehalber einmal öffen:
IIIYYYYMnL YYYY MM DD.DD eM mm.m:r AAA.ATF/xxxx  dd.ddnDC  t.tt ANG ICQ XX*OBSxx

Der Komet

In den oberen Bereich des Formulars wird der Komet eingetragen. Das erste Feld ist für numerierte, periodische Kometen vorgesehen, das zweite Feld bleibt dann leer. Es wird nur die Zahl eingetragen, nicht der Name des Entdeckers. Beispiel Komet 144P/Kushida:
numeriert

Nichtperiodische Kometen kommen in das zweite Feld, das erste Feld muss dann leer sein. Es darf nur die Jahreszahl der Entdeckung, der Entdeckungshalbmonat und die laufende Nummer einegegeben werden, kein führendes "C/" und keine Leerzeichen. Beispiel: Komet C/2006 W3 (Christensen) :
nicht numeriert

Auch periodische Kometen bei ihrer ersten Erscheinung und als Asteroiden entdeckte Kometen werden im zweiten Feld notiert. Bei nichtnumerierten periodischen Kometen wird der Jahreszahl ein "P" vorangestellt, Asteroidennamen werden ähnlich Kometennamen ohne Leerzeichen eingegeben. Beispiele: P/2001 Q6 (NEAT) und C/2006 OF2(Broughton):
periodisch  Asteroid

Mitunter sind Kometen in Fragmente zerbrochen, welche mit Buchstaben bezeichnet werden. Für diese Fragmente existiert ein eigenes Eingabefeld. Beispiel : 141P/Machholz - A
Fragment


Der Beobachtungszeitpunkt

Der Beobachtungszeitpunkt ist minutengenau in Weltzeit einzugeben. Weltzeit (UT) ist MEZ-1h oder MESZ-2h. Das Programm berechnet daraus die Tagesbruchteile automatisch. Für diese Rechnungen ist es erforderlich, dass in den Feldern für Tag, Stunde und Minute tatsächlich Zahlen (im Computersinn) stehen.  Vornullen (z.B. 03 für März) sind nicht erlaubt! Beispiel: 16. März 2009, 21:25 MEZ:
Zeit

Auf falsche Angaben antwortet das Programm mit einem Laufzeitfehler, der aber keine kritischen Auswirkungen hat. Beispiel: Wenn man die obigen Angaben zur Datei "ICQ.txt" hinzufügt wird eine (unvollständige, aber vorm Programm als korrekt engeschätzte) Zeile erzeugt. Davon kann man sich überzeugen, wenn man die Datei erneut öffnet.

Ein Eingabefehler, zum Beispiel Stunden und Minuten in einem Feld:

Zeitfehler

führt beim Versuch, mit der unteren Schaltfläche in die Datei zu schreiben, zu einer Meldungsbox:

message

Durch Drücken von "ok" verschwindet diese Nachricht wieder, und die Eingabe kann korrigiert werden. Allerdings können solche Fehler dazu führen, dass in der Ergebnisdatei unvollständig ausgefüllte oder leere Zeilen entstehen, die man vor dem Versenden manuell entfernen sollte.

Die Helligkeit

Die Helligkeit und die Begleitumstände ihrer Bestimmung werden in den darunter liegenden Feldern eingegeben. Es ist inhaltlich zulässig, Meldungzeilen ohne Helligkeit abzugeben, wenn z.B. nur Koma und Schweif mit dem gegebenen Instrument gemessen wurden.

Die Helligkeit gehört in das Feld m1, danach kommt ein Auswahlfeld für das Unsicherheitszeichen ":". Diese Auswahlfelder werden benutzt, in dem man auf den waagerechten Strich klickt. Auch die Schätzmethode ist ein Auswahlfeld. Derzeit sind berücksichtigt:
    B  Bobrovnikoff (Out-Out)
    G  Bloßes Auge +  defokussierende Einheit (Brille/Okular)
    I  In-Fokus (meist mit bloßem Auge)
    M  Morris
    S  Sidgwick (In-Out)
    C  Totale CCD-Helligkeit (ungefiltert)
    N  Kernhelligkeit (CCD oder visuelle Schätzung)

Eine Zeile darunter muß die Referenzquelle für die Helligkeistschätzung angegeben werden. In der Liste fehlende Referenzen bitte melden, ich trage sie nach. Es sind implementiert:
    AC  AAVSO-Karte (Erstellungsdatum 2000+)
    AE  Planeten-Helligkeit
    GA  Hubble Space Telescope Guide Star Photometric Catalogue
    HI  Hipparcos Input Catalogue
    HS  V-Helligkeiten des Hubble Space Telescope Astrometric Catalogue
    HV  Johnson V-Helligkeiten des HIPPARCOS-Katalogs
    MC  Carlsberg Meridian Catalogue
    NO  USNO Photoelectric Photometric Catalogue
    NP  Nordpol-Sequenz
    TA  TASS-Vergleichsstern-Helligkeiten
    TI  Tycho Input Catalogue
    TJ  Johnson V-Helligkeiten des TYCHO-Katalogs
    TK  V_T-Helligkeiten des TYCHO-2-Katalogs
    YG  Yale Bright Star Catalogue (5. Auflage)

Ergänzt wird die Helligkeitsangabe ggf. durch die Kennzeichnung horizontnah vorgenommener Bestimmungen, wieder ein Auswahlfeld: & = unter 20°, $ = unter 10° oder der seltener vorgenommenen Korrekturen, kodiert duch w, a oder s.

Beispiel: Helligkeit 10m5, mit der In-Out-Methode wegen Horizontnähe <20° nur unsicher bestimmt, Referenzkatalog Tycho2 (TK):
m1

Es muss beachtet werden, dass die Magnituden-Bruchteile durch einen Dezimalpunkt (kein Dezimalkomma, und auch kein "m") getrennt werden. Dies wird vom Programm nicht geprüft, es entstehen unrichtige Meldungen.

Angaben zum Instrument

Die Angaben zum Instrument sind Pflichtfelder! Ohne diese Werte können die Messungen nicht verwertet werden.

Die Öffnung des Instrumntes ist in Zentimetern einzugeben. Es gibt eine Liste von Instrumententypen:
    A  Kamera
    B  Fernglas   
    C  Cassegrain
    E  Bloßes Auge
    L  Newton
    M  Maksutov
    R  Refraktor
    S  Schmidt-Newtonian
    T  Schmidt-Cassegrain

Das Öffnungsverhältnis und die Vergrößerung sind auf eine ganze Zahl zu runden. Vorsicht bei der Dezimalangabe der Öffnung, ein "." muss als Dezimaltrenner stehen!

Im Feld Vergrößerung/Belichtungszeit geben CCD-Beobachter die Belichtungszeit an. Bei Belichtungszeiten unter 1000 Sekunden ist ein "a" voranzustellen, von 1000-1999 Sekunden wird die Tausender-Stelle durch ein "A" ersetzt, bei 2000-2999, durch ein "B" usw. Damit ist die Kodierung von sehr langen Belichtungszeiten möglich. Üblich sind eher kurze Zeiten, also bitte merken: Ein "a" davor!

Beispiel: 12-Zoll (30,5 cm) Newton, f/4.5 (zu runden auf 4) bei 144x:

Instrument


Beispiel 2: CCD-Aufnahme über 70 Sekunden mit einem Objektiv 2.8/180, abgeblendet auf f/4: Die freie Öffnung ist dann 18 cm / 4=2,5 cm:
instr2


Koma und Schweif

Die Koma wird durch Komadurchmesser, Charakter der zentralen Kondensation und den Kondensationsgrad beschrieben. Der Komadruchmesser muss stets in Bogenminuten angegeben werden. Das Aussehen der zentralen Kondensation ist ein Auswahlfeld, es bedeuten: s = sternförmig, S = dominierend sternförmig, d = scheibenförmig, D = dominierend scheibenförmig. Beispiel: 11 Bogenminuten große Koma mit stellarer Kondensation und einem Kondensationsgrad von 3-4:

Koma


Die Schweiflänge ist stets in Grad anzugeben. Sehr kurze Schweife müssen als Bruchteile angegeben werden, zwei Stellen nach dem Komma werden übermittelt. Damit sind Schweife ab etwa 2 Bogenminuten mit akzeptabler Genauigkeit kodierbar. Der Schweifwinkel läuft von  Nord=0° über Ost=90°, Süd=180° und West=270°.

Beispiel: Ein 5 Bogenminuten (=0,08°) langer Schweif  mit einem Positionswinkel von 220°:

Schweif

Bitte wieder Vorsicht mit dem Dezimaltrenner, es gibt sonst einen Laufzeitfehler.

Sonstiges

Die Angabe zum Beobachter ist ein Pflichtfeld. Weiterhin ist es wünschenswert, die visuelle Grenzgröße mit anzugeben. Zu jedem Kometen kann ein kurzer Kommentar gegeben werden, den wir mit publizieren. Die Länge des Kommentares ist nicht durch die sichtbare Eingabefeldlänge begrenzt. Ich bitte aber dennoch um kurze Kommentare.
Beispiel: Beobachter Pilz, fst=6m2, ein etwas längerer Kommentar:

Sonstiges

Speichern!

Durch Betätigung der Taste "in Datei schreiben"
Speichern
wird der Datei "ICQ.txt" eine Zeile hinzugefügt. Wenn ein Laufzeitfehler auftritt, dann ist in einem der Felder, wo das Programm eine Zahl erwartet, etwas anders, nicht als Zahl interpretierbares. Meist sind es falsche Dezimaltrenner. Man kann die Meldung bestätigen und die Angaben korrigieren. Eventuell ist in der Datei "ICQ.txt" dann eine leere oder unvollständige Zeile, die vor dem Versand gelöscht werden muss.

In einer Datei können mehrere Beobachtungen zusammengefasst werden. Dabei ist es möglich, das Programm zwischendurch zu beenden und wieder zu starten. Es wird stets an eine vorhandene Datei angefügt, bis die Schaltfläche "Datei löschen" gedrückt wird. Hiermit vorsichtig sein - vorhandene Daten werden ohne Rückfrage gelöscht.

Komplettes Beispiel:

Am 1. März 2003, 19h30 beobachtete ich den Kometen C/2007 N3 (Lulin) mit meinem 10x50 Fernglas. Die Helligkeit bestimmte ich zu 5m7 unter Verwendung des Tycho2-Kataloges (TK). Der Komadurchmesser zu diesem Zeitpunkt betrug 26 Bogenminuten, ich sah eine stellare, nicht dominierende Kondensation die kraftig kondensiert war, DC=6.
Der Schweif war 1,3° lang mit dem Positionswinkel von 220°. Wegen des über dem Horizont stehenden Mondes betrug die Grenzgröße nur 5m5. Ich fertigte eine Zeichnung an, was ich den Kometenfreunden im Kommentar mitteilen wollte.

Der zugehörige Programmbildschirm sieht so aus:
komplett

Wenn man diese Daten in die Daei schreibt, steht dann dort:
IIIYYYYMnL YYYY MM DD.DD eM mm.m:r AAA.ATF/xxxx  dd.ddnDC  t.tt ANG ICQ XX*OBSxx
   2007N3  2009  3  1.771 S  5.7 TK  5.0B    10  26   s6   1.3  220        Pilz 5.5M Zeichnung angefertigt

Im Programmbildschirm werden einige Felder gelöscht, einiges bleibt aber auch erhalten: Ich gehe davon aus, dass weitere Beobachtungen mit demselben Instrument und vom selben Abend eingereicht werden sollen.

Hinweis

Die deutsche Version des Programmes ist an das Datenformat der Fachgruppe Kometen angelehnt, welches sich in geringen Details vom ICQ-Format unterscheidet. Wer das ICQ-Format erzeugen möchte, kann, die englische Version der Software einsetzen. Auch solche Einsendungen können zur Publikation an die Fachgruppe geschickt werden.

Versionen

1.5b    erste publizierte
1.5c    Fehler ":" entfernt / Formatierfehler entfernt / Referenz bleibt für den nächsten Kometen stehen
1.5d    Kataloge ergänzt
1.5e    Datumsangaben auf Hunderstel Stunde begrenzt
2.0      Formathinweise von Andreas Kammerer umgesetzt
2.1      Unsicherheitszeichen bei Komadurchmesser, und Schweif