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C/2015 F5 (SWAN-XINGMING)


Auf Lyman-alpha-Aufnahmen des SWAN-Experiments stellten mehrere Personen zwischen dem 29. März und dem 1. April 2015 ein kometares Objekt fest, welches sich nahe des Kopfes der Fische nach Norden bewegte. Noch bevor eine offizielle Meldung veröffentlicht wurde, meldete Xing Gao die Entdeckung eines Kometen durch Guoyou Sun auf Aufnahmen vom 4. April, die mit einem 11cm-Refraktor im Rahmen der XINGMING-Himmelsdurchmusterung in der Dämmerung erhalten wurden. Die chinesischen Beobachter schätzten die Helligkeit der 1' großen Koma des Kometen C/2015 F5 (SWAN-XINGMING) auf etwa 11.5m; zudem stellten sie einen Schweif von 4.5' Länge in PW=300° fest. Weitere CCD-Beobachter meldeten eine eher diffuse, 3' große Koma und einen bis zu 6' langen Schweif. Visuelle Schätzungen des Kometen zwischen dem 8. und 10. April berichten von einer bis zu 5' großen Koma der Gesamthelligkeit 8.5m. Der Komet kam der Sonne auf seiner elliptischen Bahn mit einer Umlaufszeit von 60.5 Jahren am 28. März sehr nahe (Distanz: 0.35 AE), dürfte aber aufgrund seiner geringen absoluten Helligkeit zu diesem Zeitpunkt maximal eine halbe Größenklasse heller gewesen sein (CBET 4091 / MPEC 2015-H37). Bis Anfang Mai steigt er für mitteleuropäische Beobachter rasch über den nordwestlichen Abendhorizont hoch (maximale Höhe: 40°), wird aber dabei rasch schwächer und dürfte zu diesem Zeitpunkt nur noch 12m hell sein. Im weiteren Verlauf sinkt er genauso rasch wieder dem Nordwesthorizont zu, über dem er Mitte Juni (dann wohl schon schwächer als 16m) wieder verschwindet.

Der Komet war nur kurze Zeit sichtbar, weshalb mir nur 6 Beobachtungen von 3 FGK-Beobachtern sowie 40 internationale Beobachtungen für die Auswertung zur Verfügung standen. Die kurze Sichtbarkeit hatte ihre Ursachen primär in der Erdannäherung des Kometen und der ungünstigen Lage der Kometenbahn relativ zur Erde, denn die Helligkeitsparameter m0=11.9m / n=2 lassen auf eine eher langsame Entwicklung der Aktivität schließen. Der Komet dürfte damit seine maximale Helligkeit von 9.4m Mitte April (also zum Zeitpunkt der Erstbeobachtung) erreicht haben. Mitte Mai war die Helligkeit bereits wieder auf 13.0m zurückgegangen.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser ging während der Sichtbarkeit von etwa 3.5' (100.000 km) auf weniger als 1' (45.000 km) zurück, wobei die Koma parallel zum Rückgang deutlich diffuser wurde; der Koma-Kondensationsgrad wurde zu Sichtbarkeitsbeginn auf DC 4-5, beim Sichtbarkeitsende auf DC 1 geschätzt. Visuelle Schweifsichtungen gelangen nicht.

Bei der Beobachtung von Uwe Pilz am Abend des 15.4. wirkte der Swan-Band-Filter extrem. Am 18.4. war er für ihn im Fernglas sofort auffallend. Gemäß Maik Meyer war der Komet am 20.4. bei Verwendung eines Lumicon Swan-Band-Filters besser sichtbar und deutlicher kondensiert; die Bewegung war innerhalb weniger Minuten deutlich erkennbar. Uwe Pilz beschreibt den Kometen am 10.5. als schwierig.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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