Der Komet 88P/Howell (P=5.48a) wird sein Perihel im April 2015 erneut passieren, zunächst aber nur am Südhimmel beobachtbar sein. Für mitteleuropäische Beobachter taucht er Mitte Juli über dem östlichen Morgenhorizont im Grenzbereich der Sternbilder Walfisch/Widder/Fische auf. Der Komet zeigt typischerweise einen asymmetrischen Helligkeitsverlauf, mit einem sehr steilen Aktivitätsanstieg und einem deutlich langsameren Rückgang.
Die Entwicklung kann auf der Basis von insgesamt 181 Beobachtungen für die aktuelle Sichtbarkeit recht gut definiert werden. Die Helligkeit entwickelte sich gemäß der Formel
m = 6.2m + 5×log D + 16×log rwas einer Maximalhelligkeit von 9.6m Mitte April entspricht. Komet Howell zeigt vor und nach dem Perihel üblicherweise eine deutlich unterschiedliche Entwicklung, die im Diagramm auch angedeutet zu sein scheint, aufgrund der geringen Zahl an Beobachtungen für diesen Periheldurchgang aber nicht näher definiert werden kann.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Der Komadurchmesser stieg von knapp 2.5' (200.000 km) zu Sichtbarkeitsbeginn auf den Maximalwert von knapp 4' (290.000 km) Ende April an. Zwischen Ende Mai und Anfang August maß er konstant etwas über 3' (etwa 225.000 km), um danach langsam zurückzugehen (Ende Oktober: 1.0' / 60.000 km). CCD-Aufnahmen zeigten eine bis zu 13' (knapp 1 Mill. km) große Koma. Der Koma-Kondensationsgrad nahm während der gesamten Sichtbarkeit langsam ab. Lag er zu Sichtbarkeitsbeginn bei DC 3-4, so wurde er zu Sichtbarkeitsende nur noch auf DC 1 geschätzt.
Andreas Kammerer