Logo
Home=Aktuelle Kometen| Die Fachgruppe | Anleitungen| Archiv: 67P (2015/16) | Projekte+Publikationen | Kontakt

67P/Churyumov-Gerasimenko

2015/16


Der von der Rosetta-Sonde aus der Nähe intensiv erforschte Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko (P=6.44a) taucht für mitteleuropäische Beobachter Anfang August 2015 über dem nordöstlichen Morgenhorizont auf und gewinnt dann recht rasch an Höhe. Sein Perihel wird er Mitte August 2015 passieren. Unter Annahme der ICQ-Helligkeitsparameter, die die bislang bekanntgewordene winzige Zahl an Beobachtungen ganz gut repräsentieren, wird der Komet Ende August eine Maximalhelligkeit von etwa 10-11m erreichen. Er bewegt sich zwischen August und Jahresende 2015 vom Sternbild Stier in die Jungfrau.

Der Komet zeigte eine deutlich asymmetrische Helligkeitsentwicklung, wie 24 Beobachtungen von 4 FGK-Beobachtern und 58 internationale Beobachtungen ausweisen. Wie bereits in den vergangenen Periheldurchgängen kann die Helligkeitsentwicklung nur mit dt-Formeln beschrieben werden. Zudem nahm die Helligkeit noch bis zu 25 Tagen nach dem Periheldurchgang kontinuierlich zu, bevor sie dann, etwas langsamer, wieder abfiel. Formelmäßig sieht dies wie folgt aus:

t < +25d: m = 11.0m + 5×log D + 0.032×(t-T)
t > +25d: m = 9.8m + 5×log D + 0.016×(t-T)

Die Maximalhelligkeit von 11.2m wurde um den 10. September erreicht.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

Der Komadurchmesser dehnte sich von 0.35' (35.000 km) Anfang Juli auf den Maximalwert von 1.5' (120.000 km) Mitte September aus, um danach bis Ende Januar 2016 wieder auf knapp 0.5' (30.000 km) zurückzugehen. Dabei war die Koma im Juli nur gering kondensiert (DC 2-3), verdichtete sich aber bis Mitte September merklich (DC 4-5), um danach wieder langsam diffuser zu werden. Mittels CCD konnte zwischen August und Dezember ein sich in westlicher Richtung erstreckender Schweif ausgemacht werden, der im Oktober eine maximale Länge von immerhin 15' (2 Mill. km) erreichte.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


Zurück...