Der Komet 22P/Kopff (P=6.40a) wird Ende Oktober 2015 ein weiteres Mal durch sein Perihel laufen und soll 9.5m hell werden. Leider wird er dann aber für mitteleuropäische Beobachter bei Dämmerungsende weniger als 10° über dem Abendhorizont stehen.
Der Komet entwickelte sich in dieser Sichtbarkeit ähnlich rasch wie in seiner Sichtbarkeit 2009, blieb aber über eine Größenklasse schwächer als vor 6 Jahren. Gemäß 29 visuellen und CCD-Beobachtungen von 4 FGK-Beobachtern und zusätzlichen 81 internationalen Beobachtungen kann die Helligkeitsentwicklung mit der Formel m = 5.0m + 5×log D + 22×log r dargestellt werden (Formel 2009: m = 4.4m 5×log D + 22×log r), die allerdings eine größere Unsicherheit aufweist. Damit ergibt sich eine maximale Helligkeit von 10.8m um den 15. Oktober.
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser
Gründe für die große Streuung der Schätzungen dürften zum einen die geringen Horizonthöhen für Beobachter in Europa und Nordamerika gewesen sein, zum anderen aber sicherlich auch die sehr diffuse Koma.Der Komadurchmesser vergrößerte sich bis Anfang Oktober von knapp 1' (65.000 km) auf 3.5' (325.000 km) und scheint seitdem konstant geblieben zu sein. Der Koma-Kondensationsgrad lag die gesamte Sichtbarkeit über zwischen DC 2 und DC 2-3.
Andreas Kammerer
