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C/2014 Q2 (Lovejoy)


Am 17. August 2014 entdeckte der australische Amateur Terry Lovejoy mit seinem 20cm-SC plus CCD-Kamera einen weiteren Kometen, dieses Mal im Sternbild Achterdeck. Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) zeigte eine deutlich verdichtete, 15" große Koma der Gesamthelligkeit 14.5-15.0m und einen schwachen, 1' langen Schweif in PW=225°. Weitere Beobachtungen stellten eine 25" große Koma der Gesamthelligkeit 14.8m fest. Der Komet wird das Perihel Ende Januar 2015 passieren und dürfte dann 8.5m hell sein (CBET 3934 / MPEC 2014-R69). Zuvor, am 7. Januar, wird er der Erde bis auf 0.47 AE nahe kommen, wobei er 7.5m hell werden und einen Komadurchmesser von knapp 10' aufweisen sollte. Von Mitteleuropa aus wird er in den Weihnachtstagen über dem nächtlichen Südhorizont (Sternbild Taube) als 8m helles Objekt auftauchen. In den folgenden vier Wochen wird er nicht nur seine maximale Helligkeit erreichen, sondern auch rasch durch die Sternbilder Hase, Eridanus, Stier in die Andromeda laufen. Bis in den August 2015 hinein sollte er heller als 15m bleiben, wobei er sich in diesem Zeitraum durch die Sternbilder Kassiopeia, Kepheus, Kleiner Bär, Drache in den Bärenhüter bewegt.

Der Komet entwickelte sich wesentlich positiver als erwartet und konnte letztlich über mehr als ein Jahr hinweg visuell verfolgt werden, wie 413 Beobachtungen von 13 FG-Beobachtern sowie 1550 internationale Beobachtungen ausweisen. Vor dem Perihel zeigte der Komet einen steilen Helligkeitsanstieg, der letztlich dazu führte, dass er sogar mit dem bloßen Auge gesichtet werden konnte. Zudem ereignete sich in den Tagen vor dem Perihel ein zusätzlicher kleiner Helligkeitsantieg, der schließlich zu einer Maximalhelligkeit von 4.0m um den 14. Januar 2015 führte.

Doch damit nicht genug der Überraschungen. In den ersten knapp drei Monaten nach dem Periheldurchgang nahm die heliozentrische Helligkeit (und damit die Aktivität des Kometen) außerordentlich langsam ab, womit der Helligkeitsrückgang für den irdischen Beobachter sehr langsam erfolgte. Erst ab dem 25. April ging die heliozentrische Helligkeit durchschnittlich zurück. Mitte Juni war der Komet noch 8.5m hell, Mitte September 11.0m und Mitte November noch immer 12.0m. Formelmäßig sieht dies wie folgt aus:

t < 0d: m = 2.8m + 5×log D + 24.3×log r
0 < t < +85d: 4.5m + 5×log D + 4.4×log r
t > +85d: m = 3.1m + 5×log D + 10.1×log r

Alternativ zu dieser Zweiteilung kann die Helligkeitsentwicklung nach dem Perihel insgesamt auch mit der Nicht-Standard-Formel m = 2.8m + 5×log D + 1.68×r in gleicher Güte dargestellt werden.

Heliozentrische Helligkeit

Ein derart hoher und über lange Zeit stabiler Aktivitätsfaktor vor dem Perihel ist nicht nur für einen "neuen" Kometen, sondern selbst für einen entwickelten Kometen ungewöhnlich. Das Gleiche gilt für die bis knapp 3 Monate nach der größten Sonnennähe nur sehr langsam zurückgehende Aktivität.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Maß die scheinbare Koma zu Sichtbarkeitsbeginn lediglich 1.5', so stieg dieser Wert ab Mitte November 2014 deutlich an. Kurz nach der größten Erdnähe, nämlich um den 12. Januar 2015, erreichte er seinen Maximalwert von 28'. In den folgenden Wochen ging er zunächst rasch, im weiteren Verlauf immer langsamer zurück. So maß er Ende Januar 20', Mitte Februar 15', Mitte April 8', Mitte Juni noch 6' und Anfang November dann knapp 3'. Absolut betrachtet maß die Koma zunächst 150.000 km, dehnte sich aber ab Anfang November 2014 deutlich aus und erreichte um den 12. Januar 2015 einen Durchmesser von 575.000 km. Danach aber dehnte sich die Koma - wenn auch immer langsamer - bis Ende Mai weiter aus, als sie 825.000 km maß, was wohl ein Resultat der über längere Zeit hinweg nahezu konstanten Aktivität gewesen sein dürfte. Bis Mitte Oktober schrumpfte der Durchmesser auf dann immer noch 650.000 km

Dabei war die Koma die längste Zeit über deutlich verdichtet. Der Kondensationsgrad lag zu Sichtbarkeitsbeginn bei DC 3-4. Bis Mitte Januar 2015 verdichtete sich die Koma langsam bis auf den Maximalwert von DC 5-6. Dieser blieb bis Ende Februar konstant. Danach wurde die Koma diffuser - Mitte Juni wurde der Kondensationsgrad auf DC 3-4 geschätzt, Mitte September auf DC 2-3 und Anfang November auf nur noch DC 2. Morphologisch zeigte sie einen sehr steilen Helligkeitsgradienten nahe des Zentrums, in dem sich ein auffälliger stellarer false nucleus befand, der im Januar eine Helligkeit von etwa 10.5m erreichte.

Visuelle Schweiflänge

Der Komet zeigte einen sehr dynamischen schmalen Gasschweif, der von Mitte Dezember 2014 bis Anfang August 2015 auch visuell ausgemacht werden konnte, allerdings selbst im Fernglas nie besonders auffällig war. Dennoch konnten selbst visuell vereinzelt Schweifknoten festgestellt werden. Die maximale visuelle Schweiflänge wurde Mitte Januar 2015 mit 3° erreicht. In den folgenden Wochen war der Schweif im Fernglas weiter leidlich gut erkennbar, wobei seine Länge nur langsam abnahm (Mitte Februar: 2°, Mitte März: 1°, Mitte April: 0.4°). Die absolute visuelle Schweiflänge betrug Mitte Januar 6.5 Mill. km und erreichte zwischen Anfang Februar und Anfang März ihr Maximum mit 8 Mill. km. Mitte April war sie auf 4 Mill. km zurückgegangen. Dabei war der Schweif zu Beginn seiner visuellen Sichtbarkeit (um den 20. Dezember 2014) nach Nord orientiert, drehte dann aber bis zum Perihel rasch auf Ost, um schließlich bis Mitte Juli langsam wieder auf Nordwest zurück zu drehen.

Die Beobachtungen des Kometen am Morgen des 16. und 20.12. durch Winfried Kräling erfolgten von Teneriffa aus. Am Abend des 23.12. war der Komet gemäß Andreas Kammerer trotz einer Horizonthöhe von nur 8° aufgrund des sehr transparenten Himmels ein auffälliges Nebelobjekt; er zeigte eine große Koma, die zur Mitte hin deutlich verdichtet war. Am 24.12. war der Komet nur 5° hoch, aber für Volker Kasten im Fernglas leicht sichtbar; FST hat er nur grob geschätzt. Laut Uwe Pilz wirkte der Komet am 26.12. wie ein heller, kondensierter Kugelsternhaufen; der Schweif war nur schwach sichtbar. Walter Kutschera beobachtete eine große grün-gelbe Koma mit ausgedehntem Kernbereich; deutlich konnte er Faserstrukturen und einen strahlenförmigen Schweifansatz erkennen. Bei der Beobachtung von Volker Kasten am 27.12. stand der Komet in einer Horizonthöhe von 10°; der Schweif war nur schwach erkennbar. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 28.12. auf 11.4m. Andreas Kammerer erschien die große diffuse Koma nicht so stark verdichtet wie vor 5 Tagen; der Himmelshintergrund war allerdings durch den Mond merklich aufgehellt.
Am Abend des 2.1.15 wurde Volker Kasten vom Mondlicht behindert; daher konnte der DC-Wert nicht sinnvoll festgestellt werden; blickweise konnte er im Fernglas eine stellare Kondensation von etwa 7.5m im SSW-Teil der Koma erkennen; die Koma war für direkte Helligkeitsvergleiche zu groß. Walter Kutschera konnte am 5.1. trotz Vollmond die helle innere Koma mit weiß-gelblichem Kernbereich gut sehen; zwei Streamer zogen sich V-förmig vom Innenbereich nach außen. Andreas Kammerer beobachtete im Fernglas eine große, deutlich zur Mitte hin verdichtete, diffuse Koma; der Himmelshintergrund war allerdings durch den fast vollen Mond stark aufgehellt. Gerhard Scheerle bestimmt die Helligkeit des false nucleus zu 10.6m. Gemäß Uwe Pilz war der Schweif am 7.1. im Fernglas nur schwach erkennbar, im 8-cm-Refraktor deutlicher. Gerhard Scheerle konnte den Schweif hingegen nicht eindeutig erkennen. Heinz Kerner konnte den Kometen am 10.1. mit dem bloßen Auge leicht erkennen; die Vergleichssterne defokussierte er mithilfe einer Lesebrille (+1,0 D). Volker Kasten schätzte die Helligkeit des Kometen mit bloßem Auge auf etwa 3.9m (ähnlich ny Tau); im Fernglas beobachtete er eine gelblich-grüne Koma; der Schweif war an der Grenze der Wahrnehmbarkeit; im 20cm-Reflektor schätzte er die Helligkeit des sternförmigen false nucleus auf etwa 10.2m; TYC 72692 (9.8m) befand sich innerhalb der Koma. Gerhard Scheerle beobachtete am 13.1. ein kleines rundes Wölkchen ohne Schweif. Heinz Kerner defokussierte die Vergleichssterne wieder mit einer Lesebrille (+1,0 D). Volker Kasten beobachtete eine grünlich-gelbe Koma; mit bloßen Augen schätzte er die Helligkeit auf etwa 4.2m (wie 5 Tau). Gerhard Scheerle beobachtete am 14.1. ein kleines rundes Wölkchen ohne Schweif; die Helligkeit des false nucleus schätzte er im 23.5cm-Cassegrain auf 10.4m. Andreas Kammerer beobachtete eine große Koma mit steilem Helligkeitsanstieg zum Zentrum hin und sehr diffusen äußeren Partien; der Schweif war schwierig; mit bloßem Auge war der Komet gut erkennbar, aber nicht auffällig; im 12"SC, 242x bemerkte er einen dominierenden, 10.5m hellen stellaren false nucleus. Heinz Kerner defokussierte die Vergleichssterne erneut mit einer Lesebrille (+1,0 D). Für Uwe Pilz war der Schweifansatz mit dem freien Auge schwierig. Volker Kasten beobachtete im Fernglas eine grünliche Koma mit einer etwa 8.3m hellen zentralen Kondensation; der Schweif war sehr matt und konturlos; im 11.4cm-Refraktor, 50x schätzte er die Helligkeit des false nucleus auf etwa 10.0m; der starke Helligkeitsanstieg zeigte sich nur im innersten 5%-Radius der Koma; mit bloßen Augen schätzte er die Helligkeit des "Nebelsterns" zu 4.2m (wie 5 Tau). Walter Kutschera konnte den Kometen freisichtig erkennen; im 8cm-Refraktor beobachtete er eine sehr große diffuse grün-gelbliche Koma, die 2' vom Zentrum entfernt einen schmalen schwarzen ringförmigen Strömungsabriss zeigte; der Kernbereich war schneeballförmig; im 20"-Newton hatte er das Gefühl, in einen Kegel zu schauen. Am 17.1. zeigte die Koma im 20"-Newton deutliche Faserstrukturen; in Richtung Sonne zeigten sich Streamer, die diesen dreieckförmigen Komabereich deutlich heller wirken ließen. Volker Kasten schätzte die Helligkeit des Kometen mit dem bloßen Auge auf etwa 4.1m. Uwe Pilz konnte in der Koma zahlreiche Details erkennen: 1) insgesamt asymmetrisch, 2) der kräftige innere Komateil war nicht rund, sondern eher tropfenförmig; die sternförmige zentrale Kondensation lag nicht im Zentrum, 3) eine Aufhellung im mittleren Komateil war leicht sichtbar, 4) der Schweif konnte ca. 1° weit verfolgt werden; zwei weitere Schweifstrahlen waren mit Mühe sichtbar. Volker Kasten beobachtete eine grünliche Koma; blickweise konnte er eine etwa 8.0m helle sternförmige Kondensation ausmachen; der Schweif war nur als sehr schwache, diffuse Aufhellung feststellbar. Bei der Beobachtung von Andreas Kammerer am 18.1. war es leicht dunstig; die große Koma zeigte einen steilen Helligkeitsanstieg zum Zentrum hin und sehr diffuse äußere Partien; der Schweif war schwierig; der Komet war erneut mit bloßem Auge erkennbar. Uwe Pilz beobachtete im 16x70B eine stark kondensierte Koma; der schmale und gerade Schweif konnte fast 5° weit verfolgt werden; ein zweiter Schweifstrahl war nördlich einfach sichtbar; im 32cm-Dobson, 144x zeigte die innere Koma Helligkeitsabstufungen; er nahm zwei Gebiete verringerter Leuchtdichte wahr. Gemäß Walter Kutschera war der V-förmige Schweif viel deutlicher erkennbar; dieser zeigte viele Fasern in verschiedenen Helligkeiten. Volker Kasten schätzte die Helligkeit des Kometen auf etwa 4.5m; im Fernglas schätzte er die Helligkeit der zentralen Kondensation auf 8.3m. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus auf 10.2m. Bei der Beobachtung von Volker Kasten am 20.1. herrschte starker Dunst. Auf einer 30 Minuten lang belichteten Aufnahme von Wolfgang Vollmann mit einem 50mm-Objektiv konnte er den Schweif auf einer Länge von 8° (PW=81°) nachweisen. Uwe Pilz beobachtete die zentrale Kondensation am 21.1. spektroskopisch im 32-cm-Newton mit SA-100 Blaze-Gitter bei 120x: er erkannte ein dominierendes Kontinuum, die stärkste Emission war Natrium, die C2-Emission (Swan-Band) war schwach. Die Beobachtung von Heinz Kerner am 22.1. erfolgte durch Wolkenlücken; die Vergleichssterne hat er wieder mit einer Lesebrille (+1,0 D) defokussiert. Volker Kasten schätzte die Helligkeit des Kometen am 24.1. mit bloßen Augen auf etwa 4.6m; im Fernglas beobachtete er eine grünlich-gelbe Koma; der Schweif war matt, schmal und gerade, am Kopf etwas breiter. Am 29.1. führte Uwe Pilz eine weitere spektroskopische Beobachtung mit einem SA-100-Gitter am 32-cm-Newton bei 180x durch: diese zeigte erneut ein Überwiegen des Kontinuums; die stärkste Emission war C2 (einfach zu sehen), die D-Linien-Emission war weniger auffallend. Am 31.1. beobachtete Volker Kasten trotz starken Mondlichts eine grünliche Koma. Uwe Pilz machte eine weitere spektroskopische Beobachtung mit Blaze-Gitter am 32-cm-Newton: das Kontinuum überwog, die C2- und Na-Emission waren beide gleich schwach.
Am Abend des 2.2. beobachtete Volker Kasten eine grünliche Koma. Gerhard Scheerle konnte im Fernglas keinen Schweif erkennen; im 9.5"-SC, 112x schätzte er die Helligkeit des false nucleus auf 11.0m. Am 5.2. schätzte Volker Kasten die Helligkeit des Kometen mit bloßen Augen auf etwa 4.8m, die Helligkeit der zentralen Verdichtung auf etwa 7.7m. Am 6.2. schätzte Gerhard Scheerle die Helligkeit des false nucleus im 9.5"-SC, 112x auf 10.8m. Am 7.2. schätzte Volker Kasten die Helligkeit des Kometen mit bloßen Augen auf 4.7m, der Schweif war im Fernglas schwach und diffus. Robin Hegenbarth erschien der Komet im 12"-Dobson, 47x leicht bläulichgrün. Uwe Pilz beobachtete am 8.2. Schweifstrahlen unterschiedlicher Länge in mehrere Richtungen; die innere Koma erschien ihm körnig. Bei der Beobachtung von Andreas Kammerer war es leicht dunstig; die kleiner gewordene Koma erschien ihm noch stärker verdichtet zu sein; der dünne Schweif war überraschend gut erkennbar; der Komet war mit bloßem Auge erkennbar. Volker Kasten schätzte die Helligkeit des Kometen am 9.2. mit dem bloßen Auge auf etwa 4.7m, wobei der Komet leicht sichtbar und deutlich ausgedehnt war; die Koma erschien ihm grünlich; im Fernglas erschien ihm der Schweif leicht gegen den Uhrzeigersinn gekrümmt zu sein, gegen Ende war er 12' breit. Am 11.2. schätzte er die Helligkeit des Kometen mit bloßem Auge auf etwa 4.7m. Für Uwe Pilz war der Komet am 13.2. ein für das bloße Auge leichtes Objekt; im 32cm-Reflektor, 96x bemerkte er mehrere Schweifstrahlen abseits des Hauptschweifes; der Komet reagierte auf den Einsatz eines Swan-Band-Filters; mit einem 10nm-Na-Filter (D-Linie) war der zentrale Nukleus und der innere Teil der Koma deutlich erkennbar; ein Blaze-Gitter zeigte bei 144x schwache Emissionen bei C2, Na und eine Linie bei ca. 430 nm (die er nicht sicher zuordnen konnte). Volker Kasten schätzte den Kometen mit dem bloßen Auge auf etwa 4.7m. Heinz Kerner konnte den Schweif nur schwach ausmachen. Walter Kutschera erschien der Komet insgesamt schwächer, zeigte aber weiterhin die grüne Koma, welche oval wirkte; im Schweifansatz konnte er deutlich hellere nebulöse, leicht geschwungene Strukturen erkennen. Volker Kasten schätzte am 14.2. die Helligkeit des Kometen mit dem bloßen Auge auf etwa 5.0m; im 20x80B zeigte sich die Koma grünlich; der Schweif war sehr schwach und diffus. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus im 9.5"-SC, 112x auf 11.0m; die Koma war auffallend smaragdgrün. Am 16.2. erscheint Volker Kasten die Koma im 10x50B grünlich; der Schweif war schwach angedeutet. Heinz Kerner konnte den Schweif im 20x80B hingegen gut ausmachen. Am 18.2. stand der Komet bei der Beobachtung von Volker Kasten nur 18' von ? Per entfernt; im 20x80B erschien ihm die Koma grünlich; der Schweif war an der Grenze der Sichtbarkeit. Am 19.2. beobachtete Uwe Pilz Schweife in drei Richtungen, zum Teil mit Schweifstrahlen und mit einer Kondensation am Ende eines Schweifs. Volker Kasten schätzte das sternförmige Zentrum im 10x50B auf etwa 7m; im 20x80B erschien die Koma grünlich; der Schweif konnte kurz nach dem Kopf nur noch extrem schwach ausgemacht werden. Laut Robin Hegenbarth war im 8x56B eine Schweifablösung erkennbar, die er auch fotografisch festhalten konnte. Am 21.2. konnte Volker Kasten im 20x80B den Schweif bis auf 0.9° erahnen; die Koma erschien wiederum grünlich. Am 22.2. schätzte er den Kometen mit bloßem Auge auf etwa 5.2m; im 10x50B war der Schweif nur angedeutet. Am 23.2. konnte er den Schweif schwach erkennen. Am 28.2. konnte Robin Hegenbarth den Kometen nicht mit den bloßen Augen sehen. Volker Kasten vermutete im 10x50B einen Schweifansatz in PW=57°.
Die Beobachtung von Volker Kasten am 8.3. erfolgte durch dünne Bewölkung. Für Walter Kutschera wirkte die Koma des Kometen im kleinen Refraktor wie ein Schnebball mit schwachen Außenbereichen; der false nucleus trat nicht mehr so markant hervor; der Schweifansatz war diffus auszumachen. Am 9.3. konnte Uwe Pilz mit seinem 16x70B plus einem Breinband-Nebelfilter (breiter als UHC), welches die Kohlenstofflinien gut erfasst, neben dem Hauptschweif zwei weitere Schweifkompartimente sehen; der Komet war ein sehr schwieriges Objekt für das freie Auge. Walter Kutschera erschien der kernnahe Bereich deutlicher. Am 10.3. war der Schweif für Heinz Kerner im 20x80B nur schwach sichtbar. Volker Kasten vermutete einen Schweifansatz in PW=57°. Auch am 11.3. war der Schweif im 20x80B für Heinz Kerner nur schwach sichtbar. Laut Walter Kutschera zeigte der Komet bei deutlich besseren Bedingungen eine ausgeprägt grünliche Koma mit deutlicher zentraler Kondensation; im Schweifansatz waren Strukturen einfach zu erkennen. Robin Hegenbarth konnte den Kometen am 12.3. gerade noch mit indirektem Sehen mit den bloßen Augen erkennen. Heinz Kerner konnte den Schweif im 20x80B gut erkennen. Andreas Kammerer notierte eine kleine, kompakte Koma mit einer auffälligen zentralen Verdichtung; der Schweif war im 9x63B sehr schwach. Robin Hegenbarth konnte die Schweiflänge am 15.3. nicht zuverlässig schätzen, da der Komet zu nahe an delta Cas stand, der beim indirekten Sehen störte; der Komet war nicht mit bloßen Augen sichtbar. Gerald Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 16.3. mit seinem 9.5"-SC, 112x auf 11.8m. Volker Kasten musste bei stark dunstigem Wetter beobachten. Im 8x24B beobachtete Uwe Pilz am 17.3. einen relativ breiten, fächerförmigen Schweif; im 16x70B war zudem ein fächerförmiger Schweif bei PW=35° sichtbar. Heinz Kerner konnte im 20x80B den Schweif nur schwach und als Ansatz erkennen. Für Volker Kasten war der 0.8° lange Schweif in PW=44° im 20x80B nur angedeutet. Volker Kasten beobachtete am 19.3. im 20x80B eine grünliche Koma; das fast stellare Zentrum war etwa 8.0m hell. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 20.3. mit seinem 9.5"-SC, 112x auf 11.0m.
Bei der Beobachtung von Volker Kasten am 3.4. war der Schweif im 20x80B angedeutet, die angegebene Länge ist entsprechend unsicher. Am 5.4. vermutete er einen Schweif in PW=23°. Alexander Geiss beobachtete, als der Mond hinter Wolken stand. Walter Kutschera notierte am 6.4. eine weiterhin verdichtete Koma mit markantem Kernbereich; der Schweifansatz war eher schwach. Uwe Pilz beobachtete am 11.4. im 16x70B eine stark kondensierte Koma; der Schweif war ziemlich matt; im 7x50B war der Schweifansatz nur indirekt erkennbar. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am Abend des 14.4. auf 11.4m. Bei den Beobachtungen von Maik Meyer und von Alexander Geiss am 15.4. stand der Komet nahe eines 6.3m hellen Sterns. Volker Kasten beobachtete am 18.4. bei dunstigem Himmel. Gemäß Andreas Kammerer zeigte sich die Koma an diesem Abend noch immer deutlich verdichtet mit einer zentralen Kondensation. Volker Kasten schätzte die Helligkeit des false nucleus am 19.4. auf etwa 10.7m; die Koma zeigte sich nur nahe des Zentrums stark verdichtet, umgeben von matten Randzonen. Am 20.4. konnte er im Fernglas blickweise ein sternförmiges Zentrum ausmachen. Gemäß Walter Kutschera präsentierten sich die äußeren Flanken des Schweifansatzes am 21.4. deutlich heller. Am 22.4. schätzte Volker Kasten die Helligkeit der zentralen Verdichtung bei dunstigem Wetter auf 8.8m.
Am Abend des 6.5. beobachtete Uwe Pilz zwei Streamer sowie einen Jet nach Westen. Laut Andreas Kammerer war die Koma im Fernglas überraschend gut erkennbar; die Auswertung ergab eine überraschend große Helligkeit, die aber bei einer erneuten Schätzung bestätigt wurde. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus am 10.5. auf 12.0m. Uwe Pilz beobachtete erneut einen Streamer sowie den westwärts gerichteten Jet; ein Swan-Band-Filter wirkte gut, wobei der Komet mit dem Filter stark körnig erschien. Am 12.5. notierte Walter Kutschera eine runde Koma, die im Außenbereich Faserstruktur zeigte; der Kern erschien immer noch herausgehoben; der Schweifansatz war als strahlenförmiges V ausgebildet. Am 17.5. schätzte Gerhard Scheerle die Helligkeit des false nucleus auf 12.4m. Gemäß Andreas Kammerer zeigte der Komet im Fernglas noch immer eine gut erkennbare, deutlich verdichtete Koma; im 8"SC, 50x präsentierte er eine auffällige zentrale Verdichtung in der ansonsten eher diffusen Koma. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus mit seinem 23cm-SC am 30./31.5 auf 13.2m.
Uwe Pilz beobachtete am 4.6. im Fernglas eine große und diffuse Koma, die nicht auffallend war. Gerhard Scheerle schätzte die Helligkeit des false nucleus mit seinem 23cm-SC bei 181x am 11./12.6. auf 13.2m. Uwe Pilz beobachtete im 8cm-Refraktor am 15./16.6. einen Schweifansatz. Gemäß Andreas Kammerer zeigte sich der Komet am 21./22.6. im 12"SC als recht unauffälliges Objekt; die sehr diffuse Koma wies eine kleine zentrale Verdichtung auf, aber bis 333x konnte er keinen false nucleus sicher ausmachen. Bei der Beobachtung von Uwe Pilz am 2./3.7. hellte der Mond den Himmel auf; der Komet erschien ihm matt und nicht auffallend; mit dem Kometenfilter blieb der Komet sichtbar, wurde aber nicht deutlicher. Andreas Kammerer beobachtete am 6./7.7. im 12"SC eine matte Koma mit einer schwachen zentralen Verdichtung; bei 242x zeigte sich ein ca. 20" großer Materieknoten, in dem er einen ca. 13.5m schwachen false nucleus zu erkennen glaubte. Uwe Pilz beobachtete am 11./12.7. im 32cm-Reflektor eine Schockfront in Richtung SW; ein Schweif und ein Gegenschweif waren angedeutet. Bei der Beobachtung von Maik Meyer am 17./18.7. stand der Komet nahe eines 9m hellen Sterns und am 18./19.7. befand sich ein 11m heller Stern innerhalb der Koma. Andreas Kammerer beobachtete am 21./22.7. mit dem 12"SC eine sehr diffuse, matte, recht große Koma, die zur Mitte hin leicht verdichtet war; bei 167x konnte er einen kleinen Materieknoten ausmachen, in dem er mehrfach einen schwachen, stellaren false nucleus aufblitzen meinte.
Gemäß Uwe Pilz wirkte am 6./7.8. ein SB-Filter mäßig. Walter Kutschera beobachtete am 7./8.8. in seinem 54cm-Reflektor eine kreisrunde Koma mit hellem Kernbereich; ein schwacher strahlenförmiger Schweifansatz war auszumachen; bei besserer Durchsicht wäre die Koma mit Sicherheit noch deutlich größer erschienen. Am 20./21.8. wirkte die Koma auf ihn oval und zeigte einen false nucleus. Am 4./5.9. zeigte der Komet nach seiner Beobachtung eine etwas kleinere Koma mit deutlicherem Schweifansatz als bei der letzten Beobachtung. Schließlich beobachtete er am 11./12.9. eine runde, gut auszumachende Koma mit prägnantem Kernbereich.
Am Abend des 2.10. beobachtete Walter Kutschera eine runde Aufhellung mit deutlich erkennbarem Kernbereich. Am 12.10. notierte er eine kreisrunde Nebelfläche mit ballförmigem Kernbereich. Und für den 31.10. meldete er eine runde Aufhellung geringer Verdichtung.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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