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15P/Finlay

2014/15


Mit größeren Instrumenten sichtbar sein sollte in den Wintermonaten 2014/15 der Komet 15P/Finlay (P=6.51a). Anfang Dezember 2014 noch im Sternbild Steinbock, läuft er die Ekliptik entlang und erreicht im März 2015 bereits den Widder. Entsprechend nimmt seine Horizonthöhe für mitteleuropäische Beobachter zu, seine Helligkeit allerdings im gleichen Zeitraum von 12.5m auf 14.5m ab.

Der Komet zeigte zum Jahreswechsel 2014/15 eine überraschende Entwicklung mit zwei großen Ausbrüchen, wie 19 Beobachtungen von 6 FGK-Beobachtern sowie 90 internationale Beobachtungen ausweisen. Bei dem ersten Ausbruch erreichte er um den 19. Dezember 2014 (8 Tage vor dem Periheldurchgang) eine maximale Helligkeit von 8.6m. Beim zweiten Ausbruch wurden am 17.1.15 (21 Tage nach dem Periheldurchgang) sogar 7.0m erreicht. Mitte März war die Helligkeit wieder auf 13m zurückgegangen. Bis Mitte Dezember 2014 und wieder ab Anfang Februar 2015 scheint er grob den Helligkeitsparametern m0=11.0m/n=3 gefolgt zu sein.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Vor dem ersten Ausbruch lag der Komadurchmesser bei etwa 2' (125.000 km). Beim ersten Ausbruch erreichte dieser einen Maximalwert von knapp 4' (250.000 km), beim zweiten von 4.5' (300.000 km). Danach ging er zurück und maß Mitte März nur noch 1' (85.000 km). Außerhalb der Ausbrüche war die Koma mäßig verdichtet (DC 3). Während der Ausbrüche wurde ein Koma-Kondensationsgrad von DC 6 bzw. DC 7 erreicht. Der Schweif konnte visuell insbesondere während des zweiten Ausbruchs ausgemacht werden (8' = 650.000 km), wobei dieser in östliche Richtung wies.

Am Abend des 23.12.14 bemerkte Andreas Kammerer den Kometen wegen des aufgehellten Hintergrunds nicht sofort; auf den zweiten Blick erkannte er jedoch eine kleine, merklich verdichtete Koma. Am Abend des 2.1.15 war der Komet trotz eines Sonnenstandes von nur -13° für Uwe Pilz leicht sichtbar, die Luft war allerdings auch außergewöhnlich transparent; die Koma erschien ihm diffus und rund. Am 17.1. und 18.1. benutzte Maik Meyer die gleichen Vergleichssterne. Gemäß Walter Kutschera zeigte der Komet eine unrunde Koma mit versetztem Schweifansatz; vom Zentrum her war ein heller Jet in gelblicher Farbe sichtbar. Am 21.1. zeigte sich Uwe Pilz eine parabelförmige Schockfront; der Schweif war zweizipfelig-asymmetrisch; die Koma reagierte extrem stark auf den Einsatz eines Swan-Band-Filters. Maik Meyer konnte den Kometen am 23.1. nur blickweise indirekt erkennen; allerdings stand der drei Tage alte Mond auch nur 5 Grad entfernt. Gerhard Scheerles Beobachtung vom Abend des 2.2. ist unsicher. Uwe Pilz beobachtete am 13.2. eine große und diffuse Koma.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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