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Interessante schwächere Kometen 2013


Ein am 4. Mai 2011 vom LINEAR-Projekt im Grenzbereich der Sternbilder Sextant/Becher entdecktes asteroidales Objekt der 20. Größenklasse zeigte bei detaillierten Beobachtungen eine kometare Morphologie. Komet C/2011 J2 (LINEAR) wies eine 7" große Koma und einen 10" langen Schweif in PW=73° auf. Er wird erst Ende Dezember 2013 durch sein Perihel laufen und könnte dann die 14. Größenklasse erreichen (IAUC 9208). In den Jahren 2013/14 wäre er heller als 16m und von Mitteleuropa aus gut beobachtbar, da er durch die Sternbilder Großer Bär, Drache, Kleiner Bär, Kepheus, Kassiopeia, Andromeda in den Pegasus läuft.
Die Datenbasis zur Beschreibung der Entwicklung des Kometen ist mit nur 55 Beobachtungen ziemlich klein. Zudem ist auch die Varianz in der Sonnendistanz sehr gering. Entsprechend unsicher sind die Ergebnisse. Die Helligkeitsschätzungen lassen sich am besten mit der Formel m = 5.3 mag + 5×log D + 10×log r darstellen. Es ergibt sich damit eine maximale Helligkeit von 13.1m Mitte Dezember 2013. Dabei wurde der Komadurchmesser auf maximal 1.0' (150.000 km) geschätzt, wobei sich die Koma mäßig verdichtet präsentierte (DC 4 bis 4-5).

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

Am 27. August 2014 entdeckte ein italienisches Beobachterteam eine Komponente B, die 7.5" von der Primärkomponente entfernt und 1.5m schwächer als diese war. Die Komet zeigte zu diesem Zeitpunkt eine etwa 50" große Koma und einen 1' langen Schweif in PW=50°. In der Folge wurde B von zahlreichen anderen Beobachtern verfolgt. Am 3./4. September war die Sekundärkomponente 8.5" von A entfernt und etwa 2.5m schwächer als diese; sie zeigte eine 5" große Koma ohne zentrale Verdichtung. Die Helligkeit von B wurde zu 20.5m bestimmt. Bis 23m konnten keine weiteren Fragmente in der mehr als 90" messenden Koma festgestellt werden. Am 14. September zeigte sich die Komponente B im Abstand von 9.7" und 3.5m schwächer als A. Eine Modellrechnung von Z. Sekanina ergibt als wahrscheinlichen Termin einer sehr sanften Loslösung des Fragments von der Primärkomponente den 10. Januar 2014 (+/- 10 Tage) (CBET 3979/86).

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R.H. McNaught entdeckte am 27. Mai 2012 mit dem 0.5m-Uppsala-Teleskop auf Siding Spring einen 18.5m hellen Kometen im Grenzbereich der Sternbilder Tukan/Inder. Komet C/2012 K6 (McNaught) wies eine etwa 10" große Koma auf, die nach Nordwest elongiert war. Der Komet wird sein Perihel erst im Mai 2013 durchlaufen und sollte eine maximale Helligkeit von 15.5m erreichen, wird aber zu der Zeit von Mitteleuropa aus kaum beobachtbar sein (CBET 3131 / MPEC 2012-L04).
Gemäß den wenigen publizierten Beobachtungen des Kometen erreichte dieser im Frühjahr 2013 eine maximale Helligkeit von 14.5-15.0m. Dabei zeigte sich die nur 0.5' messende Koma extrem diffus (DC 1).

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Am 27. September 2012 entdeckte das PANSTARRS-Projekt einen 19.5m schwachen Kometen im Sternbild Drache. Komet C/2012 S3 (PANSTARRS) wies eine schwache, 9" große Koma auf. Der Komet wird Ende August 2013 sein Perihel passieren und könnte dann eine Helligkeit von 14.5m erreichen (CBET 3244 / MPEC 2012-V101). In den interessantesten Wochen (Juli und August 2013) wandert er vom Sternbild Füllen in den Schützen, wo er für mitteleuropäische Beobachter Anfang September über dem abendlichen Südwesthorizont verschwinden wird.
Keine visuelle Beobachtung wurde mir von diesem Kometen bekannt. CCD-Beobachtungen ergeben Maximalwerte um 14.5-15.0m.

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Am 5. November 2012 entdeckte das LINEAR-Team ein 19.0m helles asteroidales Objekt im Sternbild Kepheus. Bei der weiteren Verfolgung des Objekts stellten zahlreiche Beobachter dessen kometare Natur fest. Komet C/2012 V2 (LINEAR) wies eine 23" große, verdichtete Koma mit einer zentralen Kondensation und einer Gesamthelligkeit von 17.0m sowie einen 20" langen schwachen Schweif in PW=90° auf. Er wird das Perihel seiner Bahn mit einer Umlaufszeit von etwa 2.500 Jahren im August 2013 passieren und sollte dann die 12. Größenklasse erreichen (CBET 3290 / MPEC 2012-V101). Allerdings kann er von Mitteleuropa aus nur bis Ende April verfolgt werden. Zu diesem Zeitpunkt dürfte er erst die 14. Größenklasse erreicht haben.
Nachdem sich die Helligkeit des Kometen bis zum Verschwinden in der mitteleuropäischen Dämmerung Ende April 2013 mit den bei der Entdeckung abgeleiteten Parametern m0=9.0m/n=4 entwickelte, überraschte der Komet die Südhemisphärenbeobachter nach seinem Wiederauftauchen: Mitte August 2013 wurde die Helligkeit von mehreren Beobachtern auf etwa 9.0m geschätzt, anstatt der erwarteten 12.5m.
Insgesamt wurden mir 70 internationale Beobachtungen bekannt, mit denen eine sinnvolle Auswertung möglich ist. Die Helligkeitsentwicklung vollzog sich auf der Basis der Parameter m0=5.0m / n=5, was eine maximale Helligkeit von 8.7m Ende August bzw. Anfang September 2013 ergibt. Damit muss er während seiner Konjunktion mit der Sonne einen deutlichen Aktivitätsschub erhalten haben, der bald darauf wieder abebbte. Der Komadurchmesser lag über mehrere Wochen hinweg bei knapp 3.5' (325.000 km), nahm dann aber ab Mitte September ab und betrug Mitte Dezember nur noch 1.3' (150.000 km). Dabei war die Koma bis Anfang November deutlich verdichtet (DC 5). Danach aber wurde sie diffuser, so dass der Koma-Kondensationsgrad Mitte Dezember nur noch bei DC 2-3 lag. Ein Schweif wurde visuell nicht ausgemacht.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

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Am 10. März 2013 entdeckte Masayuki Iwamoto mit seiner Digitalkamera und einem 100mm-Teleobjektiv einen 13m hellen, diffusen Kometen im Sternbild Adler, nahe der Grenze zum Wassermann. Komet C/2013 E2 (Iwamoto) wies eine 44" große Koma mit einer stark verdichteten kernnahen Region auf. Er passierte das Perihel seiner Bahn in der ersten Märzwoche und erreichte seine maximale Helligkeit just zum Entdeckungszeitpunkt (CBET 3439 / MPEC 2013-G31).
Die Zahl an publizierten Beobachtungen ist sehr klein. Diese zeigen, dass der Komet etwa 2 Größenklassen heller war als prognostiziert und dass wohl auch die Entdeckungshelligkeit zu schwach angesetzt war. Die maximale Helligkeit lag bei etwa 11.0m, der Komadurchmesser bei etwa 2', wobei die Koma sehr diffus war (DC 2). Die Umlaufszeit beträgt etwa 3.500 Jahre (MPEC 2013-L39).

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Ein auf Aufnahmen des CATALINA Sky Survey vom 13. April 2013 im nördlichen Teil des Sternbilds Bärenhüter entdecktes, asteroidales Objekt zeigte bei detaillierten Beobachtungen seine kometare Natur. Komet C/2013 G5 (Catalina) wies eine 12" große Koma der Gesamthelligkeit 18.5m und einen 30" langen Schweif in PW=250° auf. Er wird das Perihel seiner Bahn Anfang September passieren und könnte zu diesem Zeitpunkt immerhin 11.5m hell sein (CBET 3474). Mitteleuropäische Beobachter können ihn bis zum Perihel am Abendhimmel verfolgen. Sein Weg führt ihn dabei durch die Sternbilder Bärenhüter, Jungfrau und Waage.
Der Komet wurde von den visuellen Beobachtern vergeblich gesucht, da er sich bereits Ende Juni aufzulösen begann, als er erst die 17. Größenklasse erreicht hatte.

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Am 8. Mai 2013 entdeckte R.H. McNaught mit dem 0.5m-Uppsala-Teleskop auf Siding Spring einen 17.5m hellen Kometen im Sternbild Steinbock. Komet P/2013 J2 (McNaught) zeigte einen 20" langen Schweif in PW=240°; die Koma war ein klein wenig größer als die Abbilder der benachbarten Sterne. Er wird das Perihel seiner Bahn mit einer Umlaufszeit von 15.5 Jahren Ende August passieren und könnte dann 16.0m hell sein (CBET 3510 / MPEC 2013-L39).
Tatsächlich präsentierte sich der Komet in den Sommermonaten 2013 drei Größenklassen heller als erwartet. Publizierte Beobachtungen geben Ende August/Anfang September Helligkeiten um 13.0m und Komadurchmesser von etwa 0.7' an. Dabei präsentierte sich die Koma mäßig verdichtet (DC 3). Gemäß Uwe Pilz war der Komet am Abend des 2.10. ein schwieriges Objekt.

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Gennady Borisov entdeckte am 8. Juli 2013 mit dem 0.2m-Astrographen des Sternberg Observatoriums einen Kometen im Sternbild Fuhrmann. Er schätzte den Durchmesser des Kometen C/2013 N4 (Borisov) auf lediglich 20" mit einer Helligkeit von 16m. Weitere Beobachtungen verschiedenster Beobachter ergaben dann jedoch einen Komadurchmesser von etwa 1.5' und eine Helligkeit von 13.5m. Der Komet passierte das Perihel seiner Bahn mit einer Umlaufszeit von etwa 335 Jahren Ende August, stand dabei allerdings leider auf der anderen Seite der Sonne, so dass erwartet wurde, dass er lediglich 0.5m heller sein würde (CBET 3584 / MPEC 2013-R59).
Die wenigen publizierten Beobachtungen sind sehr uneinheitlich, deuten aber eine Helligkeit von etwa 11.0m und einen Komadurchmesser von etwa 3' Mitte August 2013 an. Überraschenderweise scheint der Komet auch Anfang Oktober noch eine Helligkeit von etwa 11m aufgewiesen zu haben (Prognose: 12.5m). Mitte November 2013 scheint seine Helligkeit auf 14.0m, Anfang Januar 2014 auf 15.5m zurückgegangen zu sein, bei einem Komadurchmesser von 1'.

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Der periodische Komet 63P/Wild (P=13.19a) wird Anfang April 2013 sein Perihel passieren und sollte dann etwa 14.0m hell sein. Er wird sich im Frühjahr 2013 im westlichen Teil des Sternbilds Löwe nach Süden bewegen und sollte damit für Besitzer größerer Instrumente ein gut beobachtbares Abendhimmelobjekt sein. Anfang Juni wird er für mitteleuropäische Beobachter über dem Westhorizont verschwinden.
Für die Auswertung der Sichtbarkeit konnten 4 Beobachtungen von 2 FGK-Beobachtern sowie 22 internationale Beobachtungen verwendet werden, die allerdings eine große Streuung in den Helligkeitsschätzungen zeigen. Insgesamt können diese mit den Parametern m0=12.0m / n=0 leidlich gut dargestellt werden. Damit ergibt sich eine maximale Helligkeit von 12.0m im März 2013. Allerdings kann diese auch unproblematsich um eine halbe Größenklasse heller angenommen werden. Der scheinbare Komadurchmesser lag ziemlich konstant bei etwa 1.3', was einer Zunahme des absoluten Durchmessers von 65.000 km auf 100.000 km entspricht. Die Koma war dabei eher gering verdichtet, mit einem Kondensationsgrad von DC 3 (gegen Ende DC 2).
Am Abend des 1.4.13 beobachtete Walter Kutschera eine etwas elongierte flächenhafte Aufhellung an der erwarteten Position. Am 3.5. zeigte sich der Komet Uwe Pilz äußerst diffus; der Einsatz eines Swan-Band-Filters brachte eine merkliche Kontraststeigerung. Walter Kutschera beobachtete am 4.5. eine schwache elongierte Aufhellung an der erwarteten Position.

Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser

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Aufnahmen mit dem PANSTARRS-1-Teleskop vom 4. Juli 2013 zeigten einen 20m hellen Kometen im Sternbild Schütze. G.V. Williams bemerkte kurz darauf, dass der Komet identisch mit dem asteroidalen Objekt 2003 WY25 ist, welches im November 2003 vom Catalina-Projekt gefunden wurde. Aufnahmen von H. Sato mit einem 0.5m-Teleskop zeigten eine stark verdichtete, 30" große Koma der Gesamthelligkeit 17.5m und eine stellare zentrale Verdichtung der Helligkeit 19.5m. Micheli hatte bereits 2003 darauf hingewiesen, dass WY25 identisch sein könnte mit dem lange verschollenen Kometen P/1819 IV (Blanpain), was die aktuellen Beobachtungen bestätigen. Der zwischenzeitlich mit der permanenten Bezeichnung 289P/Blanpain versehene Komet wird das Perihel seiner Bahn mit einer Umlaufszeit von 5.32 Jahren Ende August 2014 durchlaufen (CBET 3574). Zu dieser Zeit wird er für mitteleuropäische Standorte ein Morgenhimmelobjekt mit Horizonthöhen von lediglich knapp 20° sein. Im Falle einer Standardentwicklung (n=4) könnte er zu diesem Zeitpunkt immerhin die 11. Größenklasse erreichen. Da es sich um einen größtenteils inaktiven Kometen zu handeln scheint, muss aber auch eine deutlich schwächere Helligkeitsentwicklung ins Auge gefasst werden. Im Falle von n=2 wird er lediglich die 15. Größenklasse erreichen.
Von diesem Kometen sind seit dem 17. Juli 2013 (13 Tage nach seiner Wiederentdeckung) und damit auch nach seinem Periheldurchgang keine Beobachtungen mehr bekannt geworden. Somit muss davon ausgegangen werden, dass seine Wiederentdeckung durch einen kurzfristigen Ausbruch ermöglicht wurde und er seit Mitte Juli 2013 wieder inaktiv ist.

Andreas Kammerer


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