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C/2012 T5 (Bressi)


T.H. Bressi entdeckte am 14. Oktober 2012 mit dem 0.9m-Spacewatch-Teleskop einen 18.5m hellen Kometen im Sternbild Stier. Komet C/2012 T5 (Bressi) zeigte eine diffuse Koma und einen schwachen, 9" langen Schweif in PW=260°. Weitere Beobachtungen wiesen eine elliptische, 12x16" große Koma der Gesamthelligkeit 17.5m und einen breiten, 45" langen Schweif in PW=275° nach. Der Komet wird der Sonne Ende Februar 2013 mit 0.32 AE sehr nahe kommen. Leider handelt es sich um einen absolut ziemlich schwachen Kometen, so dass er im Perihel lediglich eine Helligkeit von 7.0m aufweisen wird (CBET 3261 / MPEC 2012-U109). Gemäß meinen empirischen Formeln würde er zu diesem Zeitpunkt einen Komadurchmesser von 4' und eine Schweiflänge von 0.7° aufweisen. Dabei ist es allerdings fraglich, ob der Komet das Perihel überhaupt überstehen wird, da seine absolute Helligkeit deutlich unterhalb des Bortle-Limits liegt. Der Komet sollte Mitte November 2012 die 15. Größenklasse erreichen und dann Mitte Januar 2013 für mitteleuropäische Beobachter als Objekt der 12. Größenklasse über dem Südhorizont verschwinden. In diesem Zeitraum läuft er von der nordöstlichen zur südwestlichen Ecke des Sternbilds Walfisch. Sollte er die Perihelpassage überleben, taucht er Anfang März, etwa 9-10m hell, wieder am Morgenhimmel auf, wobei er im westlichen Teil des Pegasus steht. Ende April - im Sternbild Eidechse positioniert - sollte er dann wieder schwächer als 15m werden.

Wie vorhergesagt hat sich der Komet noch vor dem Periheldurchgang aufgelöst. Auf der Basis von lediglich 30 internationalen Beobachtungen kann die kurze Sichtbarkeit nur grob dargestellt werden. Demnach kann die Helligkeitsentwicklung am besten mit einer zeitabhängigen Formel repräsentiert werden, was für einen sich auflösenden Kometen nicht untypisch ist. Auch der kurzfristige Ausbruch Ende Januar/Anfang Februar 2013, welcher seine Helligkeit auf 9.0m ansteigen ließ, ist für einen fragilen Kometen typisch. Mit Ausnahme des Ausbruchs kann die Helligkeitsentwicklung bis Anfang Februar mit der Formel

m = 9.0m + 5×log D + 0.055×|t-T|

recht akzeptabel simuliert werden. Die letzten visuellen Beobachtungen scheinen den Helligkeitseinbruch bereits anzudeuten, doch verschwand der Komet zu diesem Zeitpunkt in der Dämmerung. Nach seiner Konjunktion mit der Sonne konnte er visuell nicht mehr aufgefunden werden. Eine tiefe Aufnahme vom 20. März zeigt ihn als lediglich etwa 18m schwaches diffuses Nebelchen.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser scheint geringfügig von 1.5' (65.000 km) auf 2.0' (90.000 km) angewachsen zu sein, wobei die Koma diffuser wurde (DC 5 nach DC 3).

Andreas Kammerer


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