Ein am 21. September 2010 vom LINEAR-Projekt im Sternbild Giraffe entdecktes, 18.5m helles asteroidales Objekt zeigte bei detaillierten Beobachtungen seine kometare Natur. Komet C/2010 S1 (LINEAR) wies eine winzige Koma der Gesamthelligkeit 17.5m auf, die nur unwesentlich größer war als die benachbarten Sterne, sowie einen kurzen Schweif. Bei dem Kometen handelt es sich um einen absolut hellen Kometen, der sein Perihel erst im Mai 2013 durchlaufen wird und dann 14-15m hell werden könnte (IAUC 9170 / MPEC 2010-U55). In den interessantesten Monaten wandert er durch die Sternbilder Schwan, Füchschen und Pfeil, ist somit von Mitteleuropa aus mit großen Instrumenten gut verfolgbar. Die Entwicklung des Kometen kann mittels 43 Beobachtungen von 5 FGK-Beobachtern sowie 140 internationalen Beobachtungen über mehr als 3 Jahre hinweg (Juli 2011 bis September 2014) dargestellt werden. Diese zeigen eine extrem langsame Helligkeitsentwicklung, die mit zeitabhängigen Parametern am besten dargestellt werden kann, wobei eine Unterscheidung in die Zeit vor und nach dem Perihel erfolgen muss. Vor dem Perihel gelten die Werte m0=9.3m / nt=0.0005, nach dem Perihel m0=9.3m / nt=0.0010. Damit erreichte der Komet folgende Maxima: Nov./Dez. 2011: 13.6m, Sep. 2012: 13.2m, Aug. 2013: 12.9m, Juli 2014: 13.4m. Der Komet zeigt eine winzige Koma, deren Durchmesser etwa synchron mit der Erddistanz zwischen 0.6' und 0.8' schwankte, womit sich ein ziemlich konstanter absoluter Komadurchmesser zwischen 225.000 und 250.000 km ergibt. Dabei wird die Koma stetig diffuser. Wurde im Sommer 2011 noch ein Kondensationsgrad von DC 6 festgehalten, so liegt dieser im Sommer 2014 bei nur noch DC 3-4. Visuelle Sichtungen des maximal 2' langen Schweifs gelangen nur mit sehr großen Instrumenten im Sommer/Herbst 2013. Uwe Pilz beschreibt den Kometen am 26./27.7.12 als ein im 32cm-Reflektor schwieriges Objekt mit einer diffusen Koma, die keine zentrale Kondensation aufwies. Gemäß Walter Kutschera zeigte der Komet am 8./9.9. eine diffuse Koma um den erkennbaren false nucleus; der kurze V-förmige Schweifansatz war gut zu beobachten. Am Abend des 13.9. stellte er nur eine schwache Kontraststeigerung beim Einsatz eines Swan-Band-Filters fest. Walter Kutschera erschien der Komet am 16.9. leicht heller geworden zu sein. Am 4.10. stellte er einen deutlichen false nucleus fest, während die Koma nur noch schwach elongiert war. Am 12.10. konnte er nur ein sternförmiges Objekt feststellen, dass sich lediglich durch seine Eigenbewegung sicher zu erkennen gab. Uwe Pilz konnte den Kometen am 13.11. mit Swan-Band-Filter nicht erkennen. Walter Kutschera beobachtete den Kometen am 4./5.6.13 mit dem 54cm-Reflektor plus WATEC-Kamera: er bestimmte eine nur 0.5' große Koma der Gesamthelligkeit 16.2m, die kaum von einem Stern zu unterscheiden war.
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser (Standard-Zeitachse)
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser (gestauchte Zeitachse)
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Eine weitere Kometenentdeckung gelang R.H. McNaught mit dem schon mehrfach erwähnten Instrument am 3. September 2011, dieses Mal im Sternbild Chemischer Ofen. Komet C/2011 R1 (McNaught) wies eine runde, 12" große Koma der Gesamthelligkeit 16.5m und die Andeutung eines nach NW gerichteten, 0.2' langen Schweifs auf. Er wird sein Perihel erst im Oktober 2012 durchlaufen und dürfte dann immerhin 12m hell werden (IAUC 9230 / MPEC 2011-R35). Allerdings steht er zu dieser Zeit weit südlich. Von Mitteleuropa aus kann er theoretisch bis Mitte Januar am Nacht-/Abendhimmel aufgesucht werden, steht aber maximal 10° über dem Horizont, bei einer Helligkeit von nur 15-16m. Aussichtsreicher ist die zweite Sichtbarkeit, die im März 2013 am Morgenhimmel beginnt. Dann 12.5m hell wird er im Sternbild Skorpion stehen. Bis zum August sollte die Helligkeit dann wieder auf 16m zurückgegangen sein, wobei der Komet bis dahin ins Sternbild Jungfrau gewandert ist. Der Komet konnte bis zum Januar 2013 nur von der Südhalbkugel aus beobachtet werden. Die 3 FGK-Beobachtungen sowie 45 internationale Beobachtungen weisen eine geringe Aktivität aus. Die Helligkeitsentwicklung kann mit den Parametern m0=8.2m / n=2 recht gut dargestellt werden, was eine Maximalhelligkeit von 11.5m Mitte August 2012 ergibt. Ende März 2013 dürfte es zu einem zweiten Maximum von 11.9m gekommen sein, das aber nur sehr schlecht dokumentiert ist. Während der Sichtbarkeit ging der Komadurchmesser überraschenderweise von 2.5' (290.000 km) auf 1.5' (160.000 km) zurück, der Koma-Kondensationsgrad von DC 3 auf DC 1-2, was insgesamt auf eine Abnahme der Aktivität hindeutet. In der Nacht 3./4.5.13 brachte der Einsatz eines Swan-Band-Filters gemäß Uwe Pilz nur eine geringe Kontraststeigerung. Walter Kutschera beobachtete den Kometen am 4./5.5. als diffuses Rund mit geringer Kondensation an der erwarteten Position.
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser
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Ein vom LINEAR-Projekt im Grenzbereich der Sternbilder Herkules/Schlangenträger am 31. Oktober 2011 entdecktes 18.5m helles, asteroidales Objekt erhielt versehentlich eine Asteroidenbezeichnung, obwohl H. Sato bereits eine diffuse Koma gemeldet hatte. Komet C/2011 UF305 (LINEAR) wies nach H. Sato eine 20" große Koma der Gesamthelligkeit 17.5m sowie einen 9" langen Schweif in PW=99° auf. Der Komet wird sein Perihel Mitte Juli 2012 durchlaufen und könnte mehrere Wochen lang als 14.5m helles Objekt verfolgt werden, wobei er dem Himmelsnordpol bis auf 5° nahe kommt (CBET 2960). Heller als 16m könnte er von März 2012 bis Januar 2013 sein. Während dieser Zeit bewegt er sich vom Sternbild Schwan durch Kepheus, Kassiopeia, Giraffe, Großer Bär, Kleiner Löwe, Löwe, Krebs in den Kleinen Hund. Somit wird er ein halbes Jahr über zirkumpolar sein, ab September 2012 dann zunächst am Morgenhimmel, im weiteren Verlauf die ganze Nacht über sichtbar sein. Die mir bekannt gewordenen 4 Beobachtungen von 3 FGK-Beobachtern sowie 35 internationale Beobachtungen ergeben eine Helligkeitsentwicklung, die mit der Formel m = 3.0m + 5×log D + 20×log r dargestellt werden kann, was eine maximale Helligkeit von 11.8m Ende Juni 2012 ergibt. Der Komadurchmesser vergrößerte sich von 0.6' (75.000 km) zu Sichtbarkeitsbeginn auf 1.8' (225.000 km) im Frühsommer 2012, um danach auf 1.1' (110.000 km) Ende November zurückzugehen. Der Koma-Kondensationsgrad ging vom Sichtbarkeitsbeginn bis zum September stetig von DC 6 auf DC 2 zurück. Zum Sichtbarkeitsende betrug er nur noch DC 1-2.
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser
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Ein am 15. Januar 2012 im Sternbild Jagdhunde vom LINEAR-Projekt entdecktes asteroidales Objekt zeigte bei detaillierten Beobachtungen seine kometare Natur. Komet C/2012 A2 (LINEAR) wies eine 15" große, diffuse Koma der Gesamthelligkeit 18.0m auf, welche eine mäßig verdichtete zentrale Verdichtung aufwies. Zudem konnte ein schwacher, 20" langer Schweif in PW=240° ausgemacht werden. Der Komet wird sein Perihel erst im November 2012 passieren und könnte dann 16.5m hell werden. Zu diesem Zeitpunkt wird er den Nordpol in etwa 2° Abstand passieren (CBET 2977 / MPEC 2012-C24). Nach den wenigen publizierten, stark streuenden Beobachtungen zeigte sich der Komet im Sommer 2012 etwa 3.5m heller als erwartet (etwa 13.5m). Danach nahm die scheinbare Helligkeit trotz Sonnenannäherung allerdings ab, was darauf hindeutet, dass die absolute Helligkeit nicht konstant war, sondern zurückging, und damit auch die Aktivität des Kometen. Gemäß den astrometrischen CBAT-Seiten wurde die Helligkeit des Kometen Ende März 2013 auf lediglich 16.5-17.0m geschätzt. Die insgesamt sehr kleine Zahl an Helligkeitsschätzungen deutet darauf hin, dass der Komet vor dem Perihel nicht aktiver wurde (m0=10.5m / n=0), während seine Aktivität nach dem Perihel - proportional mit dem zeitlichen Abstand vom Perihel - rasch zurückging (m0=10.5m / nt=0.015). Der Durchmesser der mäßig verdichteten Koma wurde auf weniger als 1' geschätzt. Uwe Pilz konnte am Abend des 13.9.12 keine Konstraststeigerung durch den Einsatz eines Swan-Band-Filters feststellen. Am 13.11. war der Komet für ihn ein schwieriges Objekt.
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Am 11. Februar 2012 entdeckte der amerikanische Amateur Manfred Bruenjes auf seinen mit einem 36cm-Schmidt-Cassegrain-Teleskop erhaltenen CCD-Aufnahmen einen 1' großen Kometen der Helligkeit 15m im Sternbild Widder. Weitere Beobachtungen des Kometen C/2012 C2 (Bruenjes) ergaben eine extrem diffuse, bis zu 7' große Koma der Helligkeit 10.5-11.0m. Der Komet passiert sein Perihel Mitte März, ist aber der Erde am 27. Januar bis auf 0.20 AE nahegekommen. Basierend auf der Entdeckungshelligkeit hätte er zu diesem Zeitpunkt eine Helligkeit von 9.0m aufweisen müssen. Vom 23.1. bis 3.2. wäre er heller als 10.0m gewesen, allerdings wohl auch doppelt so groß, und das bei seiner Passage durch die Milchstraße. Somit ist es nachvollziehbar, dass er trotz seiner beachtlichen Maximalhelligkeit nicht vorher entdeckt worden ist - ein Ausbruch muss nicht angenommen werden. Der Komet entfernt sich nun wieder von der Erde, so dass die Helligkeit trotz weiterer Annäherung an die Sonne kontinuierlich abnehmen wird. Bei seinem Verschwinden über dem mitteleuropäischen abendlichen Westhorizont Mitte März dürfte er nur noch 12m hell sein. Die mir von diesem Kometen bekannt gewordenen 12 Beobachtungen überdecken lediglich einen Zeitraum von 8 Tagen (15.-23. Februar). Da die Helligkeitsschätzungen zudem eine aufgrund des großen Komadurchmessers große Streuung aufweisen, können keine sicheren Aussagen über die Helligkeitsparameter gemacht werden. Die geschätzten Helligkeiten sind aber mit den Parametern m0=12.0m/n=4 verträglich, was eine Helligkeit von 11.5m im genannten Zeitraum ergibt. Der Komadurchmesser wurde auf 3' (grob 100.000 km) geschätzt, der Kondensationsgrad auf etwa DC 2. Uwe Pilz gelang am Abend des 15.2. eine visuelle Beobachtung: er fand ihn erstaunlich hell für einen Kometen, der erst 3 Tage zuvor entdeckt worden war; im 32cm-Reflektor erschien er als runder, mäßig kondensierter Nebelfleck mit einer zentralen Kondensation von 15m; der Einsatz eines Swan-Band-Filters brachte eine deutliche Kontraststeigerung.
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Ein am 5. Februar 2012 vom Morocco Oukaimeden Sky Survey (MOSS) in der Nordostecke des Sternbilds Löwe gefundenes asteroidales Objekt der 18. Größenklasse zeigte bei Folgebeobachtungen seine kometare Natur. Komet C/2012 CH17 (MOSS) wies eine stark verdichtete, 15" große Koma und einen 20" langen Schweif in PW=264° auf. Er wird sein Perihel Ende September passieren und könnte dann immerhin 13.5m hell sein (CBET 3020). Allerdings erreicht er bei Dämmerungsende ab Juli (15.0m hell) - dann ins Sternbild Jungfrau wechselnd - nur noch Horizonthöhen unter 20°, so dass er in den interessantesten Wochen (durch die Grenzbereiche der Sternbilder Waage/Schlange/Schlangenträger laufend) für mitteleuropäische Beobachter ein schwieriges Objekt sein dürfte. Nur eine sehr kleine Zahl an Beobachtungen dieses Kometen ist mir bekannt geworden, die zudem stark streuen. Der Komet scheint im August 2012 eine maximale Helligkeit von 14-15m erreicht zu haben. Der Komadurchmesser wurde auf lediglich knapp 0.5' geschätzt. Seiichi Yoshida wies in der Comet's Mailing List darauf hin, dass der Komet über die gesamte Sichtbarkeit hinweg systematisch diffuser wurde.
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Ein von A.R. Gibbs auf Aufnahmen des Catalina Sky Survey vom 13. Mai 2012 im Sternbild Pegasus entdecktes asteroidales Objekt zeigte bei Folgebeobachtungen seine kometare Natur. Komet C/2012 J1 (Catalina) wies eine 10" große Koma der Gesamthelligkeit 17.0m und einen schwachen, 16" langen Schweif in PW=210° auf. Der Komet wird sein Perihel im Dezember passieren und könnte in den Herbstmonaten 15.0m hell werden (CBET 3104 / MPEC 2012-L43). Insgesamt sind mir 40 internationale Beobachtungen des Kometen bekanntgeworden, die aber zusammen mit den 3 FGK-Beobachtungen kein sicheres Bild der Entwicklung ergeben. Die Helligkeitsentwickung kann am besten mit den Parametern m0=10.8m / nt=0.008 dargestellt werden, was eine maximale Helligkeit von 12.8m zum Perihel ergibt. Der Komadurchmesser ist während der gesamten bisherigen Sichtbarkeit größer geworden, von anfangs 0.5' (60.000 km) auf 1.3' (150.000 km) Mitte Dezember. Dabei zeigte sich die Koma stets als deutlich verdichtet (konstant DC 5-6). Ein Schweif konnte visuell nicht festgestellt werden. Gemäß Walter Kutschera zeigte sich der Komet am Abend des 19.10. als mäßig verdichtetes Rund an der erwarteten Position. Am 13.11. stellte Uwe Pilz fest, dass der Einsatz eines Swan-Band-Filters eine mäßige Kontraststeigerung mit sich brachte; der false nucleus war leicht nach NW verschoben. Walter Kutschera beobachtete den Kometen mit seinem 54cm-Reflektor plus WATEC-Kamera am 12./13.1.13: die Helligkeit der 0.6' großen Koma (DC 3) schätzte er auf 14.6m; desweiteren konnte er einen 2' langen Schweifansatz ausmachen.
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser
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Ein am 1. Juni 2012 vom LINEAR-Projekt im Sternbild Drache gefundenes, 19.0m helles Objekt zeigte bei detaillierter Beobachtung seine kometare Natur. Komet C/2012 L1 (LINEAR) wies eine mäßig verdichtete, 10" große Koma der Gesamthelligkeit 18.5m und einen bis zu 40" langen Schweif in PW=220° auf. Er wird sein Perihel in den Weihnachtstagen passieren und könnte dann 15.5m hell werden (CBET 3134 / MPEC 2012-L43). In den interessantesten Wochen (Dezember/Januar) läuft er vom Sternbild Kleiner Bär in den Perseus, ist somit ein Objekt der ganzen Nacht am Nordhimmel. Am 19. Dezember nähert er sich dem Nordpol bis auf 1° an. Nach den aktuellen Bahnelementen beträgt die Umlaufszeit etwa 5.000 Jahre. Lediglich eine visuelle und wenige fotografische Beobachtungen wurden mir bekannt. Demnach scheint der Komet eine maximale Helligkeit von etwa 14.0-14.5m erreicht zu haben, wobei die Koma kleiner als 1' blieb.
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Ein asteroidales Objekt, welches am 13. Juli 2012 vom La Sagra Projekt mit einem 45cm-Teleskop im Grenzbereich der Sternbilder Pegasus/Fische entdeckt wurde, zeigte auf tiefen Aufnahmen mit dem 1.23m-Teleskop auf dem Calar Alto seine kometare Natur. Der 14.5m helle Komet P/2012 NJ (La Sagra) wies einen 35" langen Schweif in PW=235° auf. Obwohl er das Perihel seiner nahezu senkrecht auf der Ekliptikebene stehenden Bahn mit einer Umlaufszeit von 24.8 Jahren bereits Mitte Juni passiert hatte, erreichte er seine maximale Helligkeit just zum Entdeckungszeitpunkt. Ursache war in den folgenden vier Wochen die weiter abnehmende Erddistanz, welche mit nur 0.582 AE am 22. Juli ihr Minimum erreichte (CBET 3178 / MPEC 2012-R16). Der visuell stellare Komet wurde nur von wenigen Beobachtern verfolgt. Die mir bekannt gewordenen Beobachtungen ergeben eine maximale Helligkeit von 14.0m im Perigäum. Die nur grob ableitbaren Helligkeitsparameter ergeben sich zu m0=14.5m / n=2, d.h. der Komet verhielt sich wie ein reflektierender Körper, was bei seinem absolut stellaren Aussehen auch nicht verwunderlich ist. Der dünne Schweif konnte nur fotografisch ausgemacht werden. Uwe Pilz konnte den Kometen am 22./23.7. ab 120x gut erkennen; dieser blieb aber - wie zu erwarten - stellar; die Bewegung war nach 10 Minuten erkennbar. Gemäß Andreas Kammerer war der Komet als sternförmiges Objekt gut erkennbar; seine Bewegung konnte beim Vorübergang an Feldsternen schon nach 30 Sekunden festgestellt werden. Auch am 24./25.7. konnte Andreas Kammerer den Kometen als sternförmiges Objekt gut erkennen; erneut war die Bewegung beim Vorübergang an Feldsternen schon nach 30 Sekunden feststellbar. Bei seiner Beobachtung am 26./27.7. erhielt er die gleichen Ergebnisse. Am 10./11.8. war der Komet für ihn schwieriger auszumachen, aber bei 333x noch immer recht gut erkennbar; die Bewegung innerhalb der 20-minütigen Beobachtungszeit war sehr deutlich.
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Wie bereits im Jahr 2001 wies der Komet 185P/Petriew (P=5.46a) auch in seiner Sichtbarkeit 2012 einen hohen Aktivitätsparameter auf, wie die allerdings geringe Zahl an Beobachtungen ausweist. Kurz nach seinem Periheldurchgang (Ende August) erreichte er eine maximale Helligkeit von 10.0m. Die Helligkeitsentwicklung kann recht gut mit den Parametern m0=10.5m / n=12 dargestellt werden. Der Durchmesser der gering verdichteten (DC 3) Koma wurde auf maximal 3' geschätzt. Uwe Pilz stellte am Morgen des 14.9. einen fächerförmigen Schweifansatz in nordöstlicher Richtung fest.
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Wesentlich heller als prognostiziert präsentierte sich der Komet 246P/NEAT (P=8.08a) im Frühjahr 2012. Auf der Basis der mir gewordenen visuellen Beobachtungen kann aber keine sichere Auswertung angefertigt werden. Die insgesamt 35 Beobachtungen weisen eine große Streuung auf, zeigen den Kometen zwischen Mitte März und Mitte Mai 2012 aber etwa 13.0m hell. Am plausibelsten können sie mit den Helligkeitsparametern m0=6.0m / n=4 dargestellt werden, was ein Maximum von 13.0m im Frühjahr 2013 ergibt. Die geschätzten Komadurchmesser liegen bei etwa 0.7' (75.000 km). Auch die Schätzungen des Koma-Kondensationsgrades streuen stark, liegen aber überwiegend zwischen DC 4 und DC 5. Walter Kutschera gelangen mehrere visuelle Beobachtungen: in der Nacht 23./24.3. zeigte der Komet eine kleine, gering verdichtete Koma; am WATEC-Bildschirm zeigte sich eine kompakte, leicht faserige runde Koma mit einem 1.8' langen Schweifansatz. Am 31.3./1.4. stellte er eine schneeballförmige Koma fest. Am 8./9.4. zeigte sich der Komet deutlich schwächer. Gemäß Walter Kutschera war der Komet am 15./16.4. bei recht guten Bedingungen als kleiner runder Nebelfleck gut erkennbar. Uwe Pilz konnte am 22.4. bei 144x einen Schweifansatz erkennen.
Andreas Kammerer