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C/2012 L2 (LINEAR)


Am 1. Juni 2012 entdeckte das LINEAR-Team ein 19.5m helles asteroidales Objekt im Grenzbereich der Sternbilder Kepheus/Kassiopeia, das sich ebenfalls als kometar herausstellte. Komet C/2012 L2 (LINEAR) wies eine mäßig verdichtete, 12" große Koma der Gesamthelligkeit 18.5m und den Ansatz eines Schweifs auf. Er wird sein Perihel im Mai 2013 passieren und könnte dann 12.0m hell werden (CBET 3135 / MPEC 2012-L43). Mit einer prognostizierten Helligkeit von 17.5m passiert er zunächst am 16. September 2012 den Nordpol im Abstand von weniger als 1/4°. Heller als 16.0m wäre er von Oktober 2012 bis Ende November 2013. Während dieses Zeitraums läuft er vom Sternbild Drache über Kepheus, Kassiopeia, Andromeda, Dreieck, Widder und Stier in Richtung Achterdeck und Zentaur. Von Mitteleuropa aus ist er zunächst ein zirkumpolares Objekt, ab Januar 2013 dann ein Abendhimmelobjekt und verschwindet Mitte April über dem Westhorizont.

Der Komet zeigte in den Wintermonaten 2012/13 eine sehr positive Entwicklung, die ihn deutlich heller als erwartet werden ließ. Auf der Basis von 9 Beobachtungen von 3 FGK-Beobachtern und 50 internationalen Beobachtungen ergibt sich eine Helligkeitsentwicklung, die mit der Formel

m = 5.9m + 5×log D + 15×log r

gut repräsentiert werden kann und eine maximale Helligkeit von 10.3m in den ersten Maitagen 2013 ausweist.

Der Komadurchmesser ist im überdeckten Zeitraum stetig von 0.3' (30.000 km) bis Anfang Mai auf den Maximalwert von 3.5' (350.000 km) angestiegen. Danach ging er recht rasch zurück und maß Anfang Juli nur noch 1.5' (160.000 km). Dabei präsentierte sich die Koma durchweg sehr diffus; der Koma-Kondensationsgrad wurde überwiegend zwischen DC 2 und DC 3 geschätzt, wobei sich die Koma im März/April leicht verdichtete.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Am Abend des 10.2.13 beobachtete Uwe Pilz einen breit aufgefächerten Schweif nach Westen. Walter Kutschera notierte für den 2.3. eine verdichtete Koma mit breitgefächertem Schweifansatz, der Faserstrukturen zeigte. Am 4.3. zeigte sich ihm der Komet merklich schwächer, wobei allerdings der kernnahe Bereich deutlicher zu erkennen war und zudem einen Jetansatz aufwies. Am 9.3. beobachtete er den Kometen mit seinem 54cm-Reflektor plus WATEC-Kamera als 11.0m helles Objekt mit einer 2' großen, mäßig verdichteten (DC 4) Koma und einer auffälligen zentralen Kondensation. Am 31.3. zeigte sich ihm der Komet visuell nur als sehr diffuse Aufhellung. Hingegen präsentierte er sich nach seiner Beobachtung am 7.4. wieder deutlich heller, mit runder Koma und einem Schweifansatz.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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