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96P/Machholz

2012


Mitte Juli 2012 passiert der Komet 96P/Machholz (P=5.28a) ein weiteres Mal sein sehr sonnennahes Perihel. Die Maximalhelligkeit wird mit 3m prognostiziert, allerdings wird er zu diesem Zeitpunkt der Sonne für Beobachtungen zu nahe stehen. Ab etwa dem 25. Juli können mitteleuropäische Beobachter versuchen, den dann nur noch 7m hellen Kometen in der Abenddämmerung knapp über dem Nordwesthorizont im Grenzbereich der Sternbilder Löwe/Kleiner Löwe auszumachen. Zu diesem Zeitpunkt sollte sich die Koma noch stark verdichtet zeigen. In den folgenden Tagen wird die Koma rasch schwächer und diffuser. Um den 20. August erreicht der Komet seine größten Horizonthöhen (etwa 15°) während er den nordöstlichen Teil des Sternbilds Jungfrau durchläuft, wird dann aber voraussichtlich nur noch 13m hell sein.

Die diesjährige Sichtbarkeit war ungünstiger als die des Jahres 2007, bei der einige Sichtungen aus dem Kreis der FGK-Mitglieder gelangen. So ist es nachvollziehbar, wenn auch dennoch ein wenig überraschend, dass nur eine einzige Beobachtung aus dem Mitgliederkreis einging. Auch ich selbst hatte bei zwei Versuchen keinen Erfolg. Selbst international wurden mir nur 25 publizierte Beobachtungen bekannt, so dass nur grobe Aussagen gemacht werden können. Die Beobachtungen zeigen die bekannte hohe Aktivität des Kometen vor und den deutlich langsameren Helligkeitsabfall nach dem Perihel. Formelmäßig sieht dies wie folgt aus:

vor dem Perihel: m = 15.0m + 5×log D + 12.5×log r
nach dem Perihel: m = 11.3m + 5×log D + 8.3×log r

Damit ergibt sich im Perihel eine Maximalhelligkeit von etwa 4m. Vor dem Perihel stieg die Helligkeit von 13.0m am 20. Juni auf 10.0m in den ersten Julitagen an. Nach dem Perihel gelang die erste Sichtung am 23.7., als der Komet 7.8m hell war. Die Helligkeit ging in der Folge auf 9.5m am 1.8., 11.5m am 16.8. und 12.5m am 23.8. zurück.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Der Komadurchmesser stieg von knapp 0.5' (25.000 km) um den 20. Juni auf über 3' (150.000 km) um den 20. August an. Während die Schätzungen des Kondensationsgrads vor dem Perihel uneinheitlich sind (er lag grob bei DC 5) zeigen sie in den vier Wochen nach dem Perihel einen kontinuierlichen Abfall von DC 5-6 auf DC 2-3. Visuelle Schweifsichtungen gelangen nicht.

Andreas Kammerer


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