Ein am 22. Juni 2011 vom LINEAR-Projekt im Sternbild Andromeda entdecktes asteroidales Objekt der Helligkeit 18.5m zeigte bei detaillierten Beobachtungen seine kometare Natur. Komet C/2011 M1 (LINEAR) wies eine verdichtete, 30" große Koma mit einer auffälligen zentralen Kondensation auf. Beobachtungen am 24. Juni zeigten gar eine 2.3' große, diffuse Koma der Helligkeit 14.5m und einen 50" langen, schmalen Schweif in PW=252°. Am 25. Juni stellten Beobachter sogar eine 3.2' große, diffuse Koma der Gesamthelligkeit 13.5m fest (IAUC 9218). Der Komet durchlief sein Perihel Anfang September, wobei die Prognosen von einer maximalen Helligkeit von 11.0m ausgingen. Er bewegte sich bis Anfang Oktober durch die Sternbilder Kassiopeia, Großer Bär in den Löwen, war somit anfangs in bequemen Höhen am Morgenhimmel zu verfolgen, ab der zweiten Augusthälfte dann nur noch in geringen Höhen.
Nur knapp 25 Beobachtungen dokumentieren die Entwicklung dieses Kometen. Dieser überraschte mit einem recht hohen Aktivitätsfaktor, der ihn letztlich in den ersten Septembertagen 9.6m hell werden ließ. Die Entwicklung kann recht gut mit der Formel
m = 9.5m + 5×log D + 18×log rdargestellt werden. Allerdings muss dabei deutlich betont werden, dass die Parameter aufgrund der geringen Zahl an Schätzungen dennoch unsicher sind.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Gemäß den Beobachtern stieg der Komadurchmesser bis zum Perihel recht rasch von 2' (150.000 km) auf 6.5' (450.000 km) an. Dass er bis Ende September tatsächlich wieder zurückging (auf 5' oder 375.000 km) ist zwar plausibel, aber durch die einzige Beobachtung nicht sicher belegbar. Die Koma war stets sehr diffus. Der Koma-Kondensationsgrad lag konstant bei DC 2.
Andreas Kammerer