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81P/Wild

2009/10


In den Wintermonaten 2009/10 bewegt sich der Komet 81P/Wild vom Sternbild Löwe in die Jungfrau, ist somit ein Morgenhimmelobjekt. Im Frühjahr wird er seine Oppositionsschleife im östlichen Teil des Sternbilds Jungfrau drehen, somit ein Objekt der ganzen Nacht sein. Seine Helligkeit sollte 9.5m erreichen.

Die publizierten 19 Schätzungen von 5 FGK-Beobachtern sowie die 200 internationalen Beobachtungen ergeben eine überraschende Helligkeitsentwicklung. Die Beobachtungen vor dem Perihel können nur mit einer konstanten heliozentrischen Helligkeit wiedergegeben werden. Nach dem Perihel ging diese dann völlig durchschnittlich zurück. Die maximale Helligkeit von 9.2m wurde Ende März erreicht. Formelmäßig sieht das wie folgt aus:

vor dem Perihel: m = 10.0m + 5×log D
nach dem Perihel: m = 8.0m + 5×log D + 9.7×log r

Der scheinbare Komadurchmesser nahm - nicht überraschend - vor dem Perihel nur geringfügig zu. Maß er Ende September 2', so stieg er bis zum Perihel Ende Februar lediglich auf 3.5' an. Danach allerdings kam es zu einer deutlicheren Vergrößerung bis zum Maximalwert von 6' zwischen Ende März und Ende April. Danach ging dieser sehr stetig zurück und maß Anfang Juni 3.5', Mitte Juli nur noch 1.5'. Der absolute Komadurchmesser wies eine deutlich andere Entwicklung auf. Lag dieser Ende September noch bei 225.000 km, so schrumpfte er in den folgenden Monaten stetig und maß zwischen Mitte März und Mitte Juni nur noch konstant 175.000 km. Mitte Juli lag er bei etwa 100.000 km. Vor dem Perihel lag der Kondensationsgrad konstant bei DC 3. Direkt nach dem Perihel wurde DC 4-5 festgestellt, doch wurde die Koma in den folgenden Wochen langsam diffuser (Mitte Juli: DC 3-4). Ein konstant nach WNW weisenden Schweif wurde visuell zwischen Mitte Dezember 2009 und Ende Mai 2010 ausgemacht. Die maximale Länge betrug 15' (3 Mill. km).

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Schmalband-Beobachtungen auf dem Kitt Peak Observatory im CN-Band zwischen dem 20. und 25. März zeigen nach Abzug eines gemittelten Komaprofils zwei bogenförmige Strukturen, die mit einer Periode von 13.5 +/- 0.1 Stunden wiederkehrten und wahrscheinlich die Rotationsperiode des Kerns darstellen (IAUC 9138).

Laut Walter Kutschera zeigte sich der Komet am 17./18.12.09 mit ausgeprägter runder Koma und deutlich sichtbarem Schweifansatz. Gemäß Uwe Pilz war der Komet am 26./27.12. recht diffus und zeigte sich bei indirektem Sehen länglich. Michael Hahn konnte am Abend des 4.3.10 einen Schweifansatz deutlich ausmachen. Am 5./6.4. beobachtete Uwe Pilz von einem Alpenstandort in 1500 Metern Höhe aus: der Komet präsentierte sich mäßig kondensiert mit einer stellaren Kondensation; ein in westliche Richtung weisender breiter Schweifansatz war wahrnehmbar. Laut Walter Kutschera zeigte der Komet in der Nacht 6./7.4. eine tropfenförmige auffällige innere Koma mit deutlich kondensiertem Zentralbereich; die äußere Koma erschien unregelmäßig und schwach; zudem war ein gut ausgeprägter, deutlich sichtbarer V-förmiger Schweifan-satz zu erkennen. Michael Hahn erkannte in der Nacht 11./12.4. die Koma als deutlich länglich. Am 16./17.4. zeigte sich der Komet Walter Kutschera mit einer deutlich ovalen Koma. Dieter Schubert beobachtete am 17./18.4. den Kometen im 10"-SC, 94x unter dunklem Himmel als ein recht gut kondensiertes ovales Scheibchen. Uwe Pilz kann in der gleichen Nacht einen Schweifansatz ausmachen. Am 1./2.5. zeigte der Komet gemäß Walter Kutschera eine asymetrische Koma mit herausgehobenem Kernbereich, der einen ca. 1' langen Jet aufwies. Am 4./5.6. wies er nach seinen Beobachtungen erneut eine ovale Koma mit deutlich herausgehobenem Kernbereich auf.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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