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10P/Tempel

2010


Vom Frühjahr bis in den Herbst 2010 konnte der Komet 10P/Tempel (P=5.37a) am Morgenhimmel beobachtet werden - allerdings in nur geringen Höhen über dem Südosthorizont. Die Maximalhelligkeit wurde mit 8-9m prognostiziert.

Seine ganz spezifische Helligkeitsentwicklung zeigte der Komet auch bei dieser Sichtbarkeit wieder. Auf der Basis von 10 Beobachtungen von 4 FGK-Beobachtern sowie 205 internationalen Beobachtungen zeigt sich die für diesen Kometen typische Dreigliederung: ein rascher Helligkeitsanstieg bis kurz vor dem Perihel, eine - in dieser Sichtbarkeit recht kurze - Phase konstanter heliozentrischer Helligkeit, die von einem deutlich langsameren Helligkeitsrückgang gefolgt wird. Das breite Maximum von 8.5m wurde Anfang August erreicht.

t < -10d: m = 8.7m + 5×log D - 0.060×(t-T)
-10d < t < +30d: m = 9.4m + 5×log D
t > +30d: m = 9.1m + 5×log D + 0.012×(t-T)

Der scheinbare Komadurchmesser stieg von etwa 1' zu Sichtbarkeitsbeginn in den folgenden acht Wochen rasch auf knapp 8' an. Von Mitte Juni bis Ende September wurde dieser Wert gehalten. Die im Diagramm erkennbaren Schwankungen geben sehr schön den bei diesem diffusen Kometen starken Einfluss der Mondstörung auf die Erkennbarkeit wieder. Danach ging der scheinbare Komadurchmesser stetig bis auf 2.5' Anfang November zurück, wo er bis zum Ende der Beobachtungen verharrte. Der absolute Komadurchmesser stieg in den ersten acht Wochen von 60.000 km auf 275.000 km Mitte Juni an. Danach schrumpfte er ganz langsam, so dass er Anfang Oktober immer noch 225.000 km maß. Darauf folgte eine Phase stärkerer Schrumpfung bis auf 125.000 km. Typischerweise war die Koma stets sehr diffus. Der DC-Wert lag überwiegend bei 2-3, zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober bei DC 3.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Mitte Juli, als die Erde die Kometenbahnebene kreuzte, konnte Francois Kugel bis zu 15° lange, nahezu eindimensionale Staubstreifen entlang der Bahn des Kometen beobachten. Dieter Schubert beobachtete in der Nacht 11./12.9. eine relativ große, runde Kometenwolke ohne weitere Details; ein CLS-Filter erbrachte eine Kontraststeigerung.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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