Entwickelt sich der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko (P=6.45a) gemäß den ICQ-Annahmen, so sollte er in den Wintermonaten 2008/09 ein für größere Instrumente bequemes Objekt der 13. Größenklasse am Abendhimmel sein. In diesem Zeitraum bewegt er sich vom Sternbild Steinbock in den Widder.
Tatsächlich wurde der Komet deutlich heller als erwartet und erreichte Ende Februar 2009 eine Maximalhelligkeit von 10.1m! Gemäß den 4 Beobachtungen von 3 FGK-Beobachtern sowie 35 internationalen Beobachtungen kann die Helligkeitsentwicklung sehr gut mit der Formel
m = 6.7m + 5×log D + 24×log rdargestellt werden.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Der scheinbare Komadurchmesser lag anfangs bei lediglich 0.3', stieg dann bis Ende 2008 auf 1.0' und bis Anfang März 2009 auf 4' (300.000 km) an. Dieser Wert wurde danach konstant gehalten. Der absolute Komadurchmesser lag zu Sichtbarkeitsbeginn bei lediglich 20.000 km. Ab der Jahreswende vergrößerte sich die Koma dann stetig bis auf 325.000 km um den 20. März. Danach schrumpfte sie wieder und maß Ende Mai nur noch 200.000 km. Die Koma war bis Ende März mäßig verdichtet (DC 3-4), wird aber seitdem stetig diffuser und erreichte Ende Mai einen Kondensationsgrad von nur noch DC 1-2.
Andreas Kammerer