Am 9. Oktober 2007 fand Rob McNaught auf Aufnahmen, die im Rahmen des Siding Spring Survey gewonnen wurden, einen Kometen der 13. Größenklasse im Grenzbereich Schlangenträger/Schlange. Komet C/2007 T1 (McNaught) wies eine 2' große Koma mit einer deutlichen zentralen Verdichtung sowie einen 75" langen Schweif in PW=80° auf. Gemäß den ersten Bahnelementen wäre er Ende November der Sonne bis auf 0.3 AE nahegekommen und 6m hell geworden. Tatsächlich läuft der Komet aber erst Mitte Dezember im Sonnenabstand von 1.0 AE durch sein Perihel und wird wohl nicht heller als 12m (IAUC 8877 / MPEC 2007-V53). Für mitteleuropäische Beobachter verschwand er Ende Oktober über dem Südwesthorizont. In der ersten Märzwoche wird der Komet tief über dem abendlichen Südhorizont erneut sichtbar. Bis Anfang Mai wandert er, rasch schwächer werdend, dann vom Sternbild Taube in das Einhorn.
Möglicherweise hat er kurz vor der Entdeckung einen steileren Helligkeitsanstieg durchgemacht, da er unter Annahme einer durchschnittlichen Entwicklung ab Sommer heller als 16m gewesen wäre und in sehr günstiger Beobachtungsposition stand.
Für die Auswertung der Sichtbarkeit konnten insgesamt 75 internationale Beobachtungen herangezogen werden. Diese zeigen vor und nach dem Perihel eine signifikant unterschiedliche Helligkeitsentwicklung gemäß den Formeln:
vor dem Perihel: m = 7.7m + 5×log D + 16.5×log r nach dem Perihel: m = 7.5m + 5×log D + 11.5×log rwas eine maximale Helligkeit von 8.6m in den Weihnachtstagen 2007 ergibt.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Der Komadurchmesser stieg von anfangs 2.5' (200.000 km) auf einen Maximalwert von 4.5' (250.000 km) während des Januars und der zweiten Februarhälfte 2008 an. Der rasche Rückgang Ende März dürfte wohl zum großen Teil auf die schlechter werdenden Sichtbarkeitsbedingungen zurückzuführen sein. Die Koma selbst war dabei mäßig verdichtet (recht konstant DC 3-4).
Andreas Kammerer