Die größte Überraschung des Jahres 2007 bescherte uns der Komet 17P/Holmes mit einem extrem großen Helligkeitsausbruch in der letzten Oktoberwoche. Auf der Grundlage der letzten Periheldurchgänge war für 2007 eine Helligkeit von etwa 16m prognostiziert worden, die auch von CCD-Beobachtern im Frühjahr/Sommer 2007 bestätigt wurde. CCD-Beobachtungen von Okt. 20.9 UT ergaben eine Helligkeit von 17.8m, zu Okt. 23.0 UT ergab sich eine Helligkeit von 16.8-17.3m (CBET 1111). Josef Müller nahm den Kometen mit der CCD-Kamera am 16./17. Oktober als etwa 18m schwaches Objekt auf.
J.A. Henriquez Santana (Teneriffa) fand dann aber zum Zeitpunkt Okt. 24.067 UT (1:35 UT) den völlig stellaren Kometen in seinem 20cm-Teleskop 8.4m hell! Beobachtungen mit einem 50cm-Teleskop zum Zeitpunkt Okt. 24.21 UT (5:00 UT) zeigten ein sternförmiges Objekt der Helligkeit 7.4m. In den folgenden 6 Stunden nahm die Helligkeit um 0.5m/h weiter zu, wie die nachfolgenden visuellen Schätzungen zeigen: Okt. 24.34 UT (8:10 UT): 4.6m/stellar, 24.50 UT (12:00 UT): 4.0m/gelbliche Koma: 10", 24.55 UT (13:10 UT): 3.5m/im 6.6cm-Refraktor völlig stellar, Okt. 24.63 UT (15:10 UT): 3.0m (IAUC 8886). Bernd Brinkmann fotografierte den Kometen zum Zeitpunkt Okt. 24.847 UT (20:19 UT): der 2.8m helle Komet zeigte eine helle, ca. 20" große, gelblich-orange strukturlose Scheibe (Saturn sehr ähnlich) und eine 40-60" große, scharf begrenzte, schwächere äußere Koma. Erste kernnahe Strukturen (insbesondere ein Fächer nach Süden) wurden etwa ab Mitternacht derselben Nacht erkennbar: CCD-Beobachtungen zum Zeitpunkt Okt. 25.0 UT zeigten eine 8" große, hochverdichtete zentrale Kondensation, die 10" in südwestlicher Richtung vom Zentrum der 50" großen Koma verschoben war. Ein pilzförmiges Gebilde erstreckte sich bis zu 15" in südwestlicher Richtung. Zum Zeitpunkt Okt. 25.13 UT wurde der Durchmesser der hellen Koma zu 69", der der äußeren Koma zu 3' bestimmt. Die Beobachtung von John Bortle von Okt. 26.076 UT ergab eine 5.8' große äußere Koma und eine 2.9' große helle Scheibe, in der der false nucleus mit einem 0.5' langen, 45° aufspannenden Materiefächer in südwestlicher Richtung zu erkennen war. Zum Zeitpunkt Okt. 26.905 UT bestimmte Bernd Brinkmann den Durchmesser der äußeren Koma zu 7.3'. Beobachtungen zwischen Okt. 24.9 UT und 26.5 UT zeigten eine staubdominierte Koma mit einem Materiefächer, der in südwestlicher Richtung vom Kern ausging. Ein kernnaher Staubring expandierte mit einer Geschwindigkeit von 400-600 km/s. Beobachtungen zum Zeitpunkt Okt. 26.4 UT mit einem 61cm-Teleskop zeigten eine extrem homogene runde Koma von 3.5' Durchmesser, die exakt auf den false nucleus zentriert war. Der innerste hellste Bereich maß 6", an diesen schloss sich in südwestlicher Richtung eine 20" messende, tropfenförmige helle Region an. Beobachtungen vom Okt. 27.99 UT zeigten eine helle sehr gut definierte Koma (im SW leicht unschärfer) von 7' Durchmesser mit einem 1.8' großen, nach SW verschobenen Zentralbereich. Am Abend des 29.10. schätzte John Bortle den Durchmesser der hellen Koma auf 8', den der äußeren Koma auf 14', und errechnete eine Expansionsrate der hellen Koma von 1.3'/Tag. (CBET 1111 / Comet's Mailing List).
Komet Holmes wurde im Jahr 1892 während eines großen Ausbruchs entdeckt. Nahe der Andromedagalaxis stehend, fand ihn Edwin Holmes am 6.11.1892 zufällig als 4m helles und 5' großes Objekt. Bis Ende November vergrößerte sich die Koma auf 30', doch blieb die Gesamthelligkeit nahezu konstant. Kurzfristig konnte ein etwa 0.5° langer Schweif fotografisch festgestellt werden, sowie ein nebliges Objekt, etwa 0.5° hinter der Koma. Im Laufe des Dezembers wurde der Komet dann aber zunehmend schwächer; Mitte Januar lag seine Helligkeit nur noch bei etwa 10m. Am 16.1.1893 kam es zu einem zweiten Ausbruch, der den Kometen 5m oder heller werden ließ. Danach allerdings ging die Helligkeit rasch zurück und betrug Anfang Februar nur noch 10m und Anfang März 12m. Bei den folgenden Periheldurchgängen 1899 bzw. 1906 erreichte der Komet nur die 13. bzw. 15. Größenklasse. Eine enge Jupiterpassage veränderte die Bahn dann so deutlich, dass er als verloren galt und erst durch eine Neubestimmung der Bahn durch Brian Marsden im Jahr 1964 wiederentdeckt wurde.
Die Evolution der äußeren Hülle wurde auf dem Pic du Midi zwischen dem 24. und 27. Oktober verfolgt: demnach scheint diese Hülle zum Zeitpunkt Okt. 24.40 UT entstanden zu sein; zum Zeitpunkt Okt. 26.0 UT wies diese einen Durchmesser von 135" = 160.000 km auf und vergrößerte sich mit 0.575 km/s. Ein Lichtknoten, der sich zum Zeitpunkt Okt. 24.8 UT vom Kern abgelöst haben dürfte, entfernte sich mit 77 km/s in südwestlicher Richtung vom Kern (CBET 1111).
Beobachtungen von Teneriffa aus am Morgen des 26. Oktober zeigten nahe des false nucleus zwei helle Knoten, die sich mit 600 m/s vom false nucleus entfernten, was auf eine massive Materiefreisetzung hindeutet. Zum Zeitpunkt Okt. 27.1 UT betrug der Komadurchmesser 4.1' (285.000 km), zum Zeitpunkt Okt. 30.1 UT 7.1' (505.000 km). Kernnah konnten mehrere bogenförmige Strukturen ausgemacht werden, die wohl von Jets hervorgerufen wurden, aber keinerlei Anzeichen einer Fragmentation. Japanische Beobachter stellten fest, dass der Positionswinkel der ausströmenden Materie (PW=190°) nicht mit der der hellen zentralen Wolke (PW=220°) übereinstimmte (CBET 1118).
Die Beobachtungsreihe des Pic du Midi Observatoriums zwischen dem 24.10. und 4.11. zeigte die Entwicklung von Staubstreifen in der inneren Koma. Diese begannen in einigem Abstand vom Kern und strebten von da ab linear nach außen. Sie wurden mit großer Sicherheit von größeren Bruchstücken verursacht, die mit dem Teleskop aber nicht nachgewiesen werden konnten, welche mit 50-100 m/s vom Kern fortstrebten und dabei langsam auseinanderbrachen, so dass die Staubstreifen demnächst verschwunden sein dürften. Basierend auf diesen Beobachtungen dürfte der Ausbruch am Abend des 23.10. (UT) begonnen haben, wobei das Material (primär Staub) größtenteils innerhalb der folgenden zwei Tage freigesetzt wurde, mit einem zusätzlichen Ausbruch zum Zeitpunkt Okt. 24.40 UT, der die Helligkeit nochmals steigerte und für die runde helle Koma verantwortlich ist, die sich weiterhin mit einer Geschwindigkeit von 570 m/s ausdehnt. Der false nucleus, dessen Helligkeit nach dem Ausbruch stetig zurückgegangen war, hat sich helligkeitsmäßig stabilisiert und einen Staubstreifen ausgebildet, was möglicherweise auf einen weiteren Ausbruch hindeutet (CBET 1123).
Das nördliche Gerät des englischen Projekts zur Suche nach extrasolaren Planeten, SuperWASP-N, hatte die Position des Kometen zufällig über den gesamten Oktober hinweg im Blick. Bis zum Zeitpunkt Okt. 23.27 UT blieb der Komet schwächer als die Grenzgröße von 15m. In der nächsten Aufnahme, Okt. 23.99 UT, ist der Komet sichtbar und steigert seine Helligkeit stetig, bis er den CCD-Chip zum Zeitpunkt Okt. 24.10 sättigt. Die Helligkeitssteigerung in der Phase der Nicht-Sättigung verläuft exponentiell mit dem Faktor 2. Dies ist genau der bei einer linearen Expansion einer optisch dicken Staubkoma zu erwartende Faktor. Damit ergibt sich der Ausbruchszeitpunkt zu etwa Okt. 23.8 UT (IAUC 8897).
Für die nachfolgende Auswertung konnten 317 Beobachtungen von 17 FGK-Beobachtern sowie 1315 internationale Beobachtungen (bis Anfang April 2008) verwendet werden. Nach dem extrem steilen Helligkeitsanstieg der ersten Stunden stieg diese dann bis zum 30. Oktober langsam auf den Maximalwert von 2.4m an. Bis zum 25. November ging die Helligkeit dann langsam auf 3.2m zurück. Dieser Wert wurde bis zum 15. Dezember gehalten, danach folgte ein weiterer kleiner Abstieg auf 3.6m bis zum 20. Dezember. Dieser Wert wurde dann bis zum 10. Januar 2008 gehalten. Seitdem sinkt die Helligkeit stetig und erreichte Ende März einen Wert von 5.5m.
Gleitende gewichtete 3-Tages-Mittel der Helligkeit
Aufgrund der sich stetig vergrößernden Koma wurde der Komet zunehmend diffuser und damit insgesamt schwieriger zu erkennen. Im Februar wurde die Flächenhelligkeit der sich weiter ausdehnenden Koma schließlich so gering, dass die Zahl der visuellen Beobachtungen drastisch zurückging und der Komet für die meisten Beobachter Anfang März unsichtbar wurde.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Im Juli/August 2007 bestimmten CCD-Beobachter den Durchmesser der schwachen Koma zu etwa 0.3' (25.000 km). Infolge der extrem hohen Helligkeit des false nucleus in den ersten Tagen wurde diese Koma völlig überstrahlt. Bei der Koma muss in den ersten 10 Tagen zwischen der grünlichen (äußeren) Gas- und der anfangs hellen (inneren) Staubkoma unterschieden werden. Erstere dehnte sich mehr als doppelt so rasch aus, wie letztere, wurde aber um den 5. November 2007, bei einem Durchmesser von 40' (2.75 Mill. km) visuell unsichtbar. Dies entspricht einer Ausdehnungsrate von 3.3' bzw. 230.000 km pro Tag. Die zunächst helle Staubkoma dehnte sich gemäß den Beobachtungen bis zum 20. Dezember sehr stetig bis auf 75' (5.9 Mill. km) und bis zum 5. Januar auf 90' (8 Mill. km) aus, was einer Ausdehnungsrate von 1.3' bzw. 100.000 km pro Tag entspricht. Danach scheint der Komadurchmesser zu stagnieren bzw. sogar zurückzugehen. Dies ist aber mit Sicherheit keine reale Entwicklung, sondern verursacht durch die Tatsache, dass durch die stetig abnehmende Flächenhelligkeit seitdem die äußeren Komapartien zunehmend visuell unsichtbar werden. Der Sonnenwind verformte die Koma dabei zunehmend zu einer Parabel, mit einer scharfen Begrenzung im Nordosten und einem sehr diffus auslaufenden Südwest-Bereich, der von einigen Beobachtern auch als Schweif notiert wurde (wobei ein Schweif während der ersten Wochen nach dem Ausbruch praktisch genau von uns wegwies).
War die anfangs helle innere Koma in den ersten Stunden praktisch sternförmig und in den folgenden Tagen einem Planetarischen Nebel hoher Flächenhelligkeit ähnlich (beides DC 9), so wurde sie bis zum 25.11. (DC 2-3) rasch diffuser. Danach ging der Kondensationsgrad deutlich langsamer zurück und lag zum Jahreswechsel bei DC 1, erreichte aber erst Ende März DC 0. Bis Mitte Dezember konnte aber die ursprüngliche scharfe Grenze im nördlichen Abschnitt der hellen Koma visuell noch ausgemacht werden.
Fotografisch wurde ein Schweif erstmals am 30.10 festgestellt. Eine tiefe Aufnahme von Michael Jäger vom 31. Oktober zeigt einen breiten (PW=170°-290°), 1° langen sehr lichtschwachen Schweif mit etwa einem Dutzend lichtschwacher Schweifstrahlen. Eine entsprechende Aufnahme vom 1. November zeigt einen 2° langen Hauptschweif nach Südwesten und etliche kürzere Nebenschweife in westlicher Richtung. Im weiteren Verlauf verschwanden diese Schweifanteile aber wieder. Meldungen der Sichtbarkeit eines visuellen Schweifs von maximal 1° Länge - zwischen dem 10. November und dem Jahresende - waren sehr selten. Es ist auch unsicher, ob dabei wirklich der fotografisch nachweisbare Schweif angegeben wurde, und nicht etwa die große Achse der stetig parabelförmiger gewordenen Koma.
Während ein Spektrum von Okt. 24.58 UT lediglich reflektiertes Sonnenlicht zeigte, konnten zum Zeitpunkt Okt. 25.46 UT bereits einige Emissionslinien nachgewiesen werden, insbesondere CN, C2, C3, NH2 und O I (IAUC 8886/87). Schmalband-Photometrie von D.Schleicher am 1. November ergab die folgenden mittleren Produktionsraten (Moleküle/s): OH: 5×1029, H2O: 4.5×1029, NH: 6×1027, CN: 2.5×1027, C2: 3×1027, C3: 5.9×1026, Staub: 3.5×105; dabei gingen die Produktionsraten mit Annäherung an den Kern zurück, was auf eine zeitlich zurückgehende Aktivität hindeutet. Die chemische Zusammensetzung entspricht damit der eines gewöhnlichen Kometen, allerdings mit einem außerordentlich hohen Staubanteil, welcher Ausdruck der endlichen Lebensdauer der Gasmoleküle sein könnte oder aber von der Tatsache herrührt, dass der Staubschweif innerhalb der Blende sichtbar war (IAUC 8889). Der Komet zeigt zudem eine Anreicherung an organischen Komponenten, ähnlich dem Kometen C/2001 A2 (IAUC 8890). Radiobeobachtungen vom 25. und 31. Oktober zeigten Expansionsgeschwindigkeiten von 500-550 m/s und bestätigten die kurzfristige Anwesenheit eines Fragments und der Materieblase (IAUC 8891). Infrarotbeobachtungen vom 27. und 28. Oktober zeigten Eiskristalle in der Koma (IAUC 8892). Beobachtungen mit dem SWAN-Instrument auf der Sonnensonde SOHO zeigen den Kometen erstmals in den Lyman-a-Aufnahmen am 24. Oktober. In den folgenden Tagen dehnte sich die Lyman-Koma, verursacht durch die Dissoziation von Wasser und OH, mit einer Geschwindigkeit von 17-20 km/s aus. Die ermittelte Wasser-Produktionsrate (Moleküle/s) stieg von 1.2×1030 am 25.10. auf ein Maximum von 1.4×1030 am 27. Oktober. Bis zum 16.11. war sie auf 7.8×1029 zurückgegangen (IAUC 8905).
Z. Sekanina hat auf der Basis der Morphologie und des Helligkeitsverhaltens folgendes Ausbruchsszenario erarbeitet: im Frühjahr/Sommer zeigte der Komet einen Aktivitätsfaktor von n=16. Kurz vor dem Ausbruch lag die heliozentrische Helligkeit bei 15.3m (30 mal heller als die reine Reflexionshelligkeit des bloßen Kerns von angenommenen 3.3 km). Der Ausbruch begann zum Zeitpunkt Okt. 23.7 ± 0.2 UT. In den ersten Stunden verstärkte sich der Ausbruch stetig bzw. die Staubgröße verringerte sich, was jeweils zu einem exponentiellen Anstieg des Komaquerschnitts führte. Das Helligkeitsplateau wurde 24 Stunden später mit der heliozentrischen Helligkeit von 1.4m erreicht, so daß die Amplitude des Ausbruchs nahe bei 14 Größenklassen (Faktor 400.000) lag. Das Plateau weist auf Staubpartikel mit einer mittleren Größe von 2µm hin, die eine Gesamt-Querschnittsfläche von 57±10 Mill. km2 einnehmen und eine Gesamtmasse von 1011 kg aufweisen. Die Ursache könnte der völlige Zerfall eines kometaren Bruchstückes sein, das ursprünglich Teil des Kerns war, wobei der äußere Halo eine Folge des Losbrechens des Bruchstücks gewesen wäre. In diesem Szenario stellen die parallelen Streifen die verdampfenden Fragmente des Bruchstücks dar, die zu klein sind, um teleskopisch nachgewiesen werden zu können. Im Vergleich zum Kometen Holmes sind die ebenfalls großen Ausbrüche des Kometen 41P/Tuttle-Giacobini-Zinner stets von sehr kurzer Dauer, was auf die Staubarmut dieses Kometen hindeutet (CBET 1118). John Bortle wies auf die Hypothese von Sekanina hin, dass ein solcher Ausbruch das Resultat eines Kollapses einer Kammer eines sehr löcherigen Kerns sein könnte, doch wies Dr. Clay darauf hin, dass die sehr homogene Koma eher dagegen spricht. Sebastian Hönig argumentierte, dass der Ausbruch aufgrund eines plötzlichen Zündens leichtflüchtiger Anteile, die tiefer liegen und durch verzögerte Wärmeleitung spät den kritischen Punkt der Temperatur erreichen, ausgelöst werden könnte. John Bortle wies darauf hin, dass Komet 17P/Holmes während seiner Maximalhelligkeit zu den absolut hellsten Kometen in Sonnendistanzen über 1 AE gezählt werden muss (Comet's Mailing List).
Am Abend des 27.10. zeigte sich laut Heinz Kerner im 25cm-Newton, 75x eine kreisrunde, gleichmäßig helle und scharf umrandete Koma von 4.5' Durchmesser; im Zentrum befand sich ein 7.5-8.0m heller sternförmiger false nucleus; ausgehend von diesem in PW=240° war ein heller, kreisförmiger Materieauswurf von 2' Durchmesser zu erkennen. Trotz des sehr nahen Mondes war der Komet für Uwe Pilz mit dem freien Auge kein Problem; im 8cm-Refraktor lag die 2' große zentrale Kondensation am südlichen Rand der Koma. Am Abend des 28.10. konnte Andreas Kammerer den Kometen mit dem bloßen Auge gut als nahezu sternförmiges Objekt erkennen, doch war er aufgrund von Dunst, Restdämmerung und aufgehendem Mond nicht auffällig; die Koma erschien im Fernglas als Scheibchen hoher Flächenhelligkeit, das zur Mitte hin etwas heller wurde; im 8"SC, 50x zeigte sich eine helle Koma mit extrem gut definiertem Rand (ähnlich dem Eskimonebel), in deren Zentrum ein 8.5m heller false nucleus stand, der wiederum am nordöstlichen Rand eines merklich helleren, ganz leicht elliptischen (NO-SW) Zentralbereichs stand, welcher linear etwa 1/5 des Komadurchmessers maß. Laut Uwe Pilz enthielt die helle Koma zahlreiche dunklere Regionen (kreisförmig, nierenförmig), vor allem im Norden und Osten; sie war im Nordosten scharf begrenzt, im Südwesten aber ausgefranst und langsam dunkler werdend; die Zentralregion war scharf abgegrenzt gegen die Koma, sie enthält am Ort der zentralen Kondensation eine dunkle Region (von der Helligkeit der Koma); die zentrale Kondensation lag nicht zentral, sondern nördlich versetzt; sie bildete dort das Ende der hellen Zentralregion. Gemäß Walter Kutschera zeigte sich der Komet als grüngelbliches, gut kondensiertes Objekt. Dieter Schubert konnte den Kometen freisichtig sehr deutlich als sternförmiges ganz leicht diffuses Objekt erkennen; im 8x50-Fernglas war er als sehr heller und hochverdichteter "Nebelklecks" zu sehen, mit einer nochmaligen Helligkeitszunahme zum Zentrum hin; im 10cm-Refraktor, 20x zeigte er sich als wunderschönes und eigentümliches Objekt: hochverdichtet, kreisrund, gleichmäßig hell und klar abgegrenzt, wobei die Koma auf einer Seite etwas schwächer war; überaus helles, nicht ganz mittig liegendes Zentralgebiet, das etwa ein viertel der Koma einnahm; der Komet wirkte auf ihn wie ein überheller Planetarischer Nebel (gleiche Beschreibung gilt für den Abend des 29.10. und 30.10.). Volker Kasten beobachtete den Kometen am Abend des 28.10. durch dünne Bewölkung; die Koma wirkte insgesamt ocker-gelblich. Im 9cm-Maksutov sah er wie eine erleuchtete Ballonlampe aus, wobei das Helligkeitszentrum leicht nach SW verschoben war. Am Abend des 30.10. stand der Mond bei der Beobachtung von Andreas Kammerer 4° hoch: der Komet war mit bloßem Auge ein sehr einfaches Objekt, fast auffällig und leicht diffus; im Fernglas zeigte sich eine flächenhelle Koma mit hellerem, ca. 1/3 des Komadurchmessers messendem Zentralbereich sowie eine sehr schwache äußere Koma (d=22'); im 8"SC, 50x zeigte sich eine zum 28.10. sehr ähnliche Morphologie, allerdings war die Koma größer und der Rand diffuser; der 8.5m helle stellare false nucleus befand sich an der NNE-Spitze der deutlich helleren, tropfenförmigen Zentralregion; die Koma war im SSW etwas schlechter definiert als im NNO. Jürgen Linder meldete, dass die zentrale Verdichtung im 10x50B deutlich nicht im Zentrum der Koma stand. Für Volker Kasten wirkte der Komet mit dem bloßen Auge deutlich nebliger als die Umgebungssterne; im 11cm-Refraktor war die matt ockergelbe Koma völlig rund; im Zentrum stand ein 9.3m heller false nucleus; von dem eine ovale, hellere Ausströmung Richtung SW ausging. Heinz Kerner meldete einen schwachen großen runden Halo. Am Abend des 31.10. zeigte gemäß Uwe Pilz die Koma drei recht scharf voneinander abgrenzbare Komponenten: eine helle, 4' große Zentralregion, eine etwas schwächere aber immer noch helle Koma von 12' Durchmesser und eine sehr zarte, aber eindeutig erkennbare äußere Koma von 23' Durchmesser; ein Kometenfilter erhöhte den Kontrast deutlich. Maik Meyer schätzte den Durchmesser der Zentralregion ebenfalls auf 4'. Für Dieter Schubert erschien er mit bloßem Auge wieder sternartig, aber nun schon etwas deutlicher diffuser; im 20cm-Schmidt-Newton, 41x war wieder eine kreisrunde, gleichmäßig sehr helle und hochverdichtete Koma erkennbar; bei 81x bemerkte er einen scheibchenförmigen false nucleus, aus dem ein breit aufgefächerter Jet in PW=211° ragte; dieser wirkte dreieckig, wobei die Spitze auf den false nucleus zeigte (hellster Teil der Koma); auf der Seite des Jets wirkte die Koma etwas diffuser auslaufend. Laut Andreas Kammerer war der Komet mit bloßem Auge als mittelheller, leicht diffuser "Stern" erkennbar; im Fernglas zeigte sich erneut eine flächenhelle Koma (die nicht mehr ganz so scharf begrenzt war) mit hellerem, ca. 1/5-1/4 des Komadurchmessers messendem Zentralbereich und eine sehr schwache äußere Koma (d=45'), ein Schweif war nicht erkennbar; im 8"SC, 50x erschien ihm der Komarand etwas diffuser; erneut war der Nordrand besser definiert als der Südrand; der false nucleus erschien ihm schwächer, doch ergab die Schätzung erneut 8.5m; der false nucleus befand sich weiterhin an der Nordspitze der Zentralregion, doch befand sich diese nun im Zentrum der Koma, d.h. der false nucleus war nach Norden versetzt. Walter Kutschera stellte eine bläuliche Koma mit strahlenförmigem Ansatz fest, der vom Kernbereich ausging. David Bender beobachtete ein sternförmiges Zentrum und eine ovale Aufhellung westlich des Kerns; die Ringstruktur der Koma war besonders auf der östlichen Seite sichtbar, während die westliche Seite deutlich diffuser war; mit Lumicon Swan-Band-Filter war noch ein äußerer schwacher Halo zu sehen, der die Größe der Koma verdoppelte.
Am Abend des 1.11. erschien der Komet Dieter Schubert mit bloßem Auge nun deutlich flächig mit einem sternförmigen Kern; im 20cm-Schmidt-Newton, 41x zeigte sich die gleiche Morphologie wie am Vorabend (Jet: PW=213°), jedoch wirkte die ganze Szenerie durch die rasche Ausdehnung der Koma etwas diffuser auf ihn als am Vorabend. Andreas Kammerer zeigte sich der Komet mit bloßem Auge als mittelhelles, kleines, diffuses Objekt; im Fernglas zeigte er sich nun mit deutlich diffuseren Rändern; die Koma wies noch immer eine große Flächenhelligkeit auf und zeigte einen signifikant helleren Zentralbereich (ca. 1/4 des Komadurchmessers), diese war umgeben von einer schwachen, 40' großen äußeren Koma; ein Schweif war nicht erkennbar; im 12"SC, 75x zeigte sich die helle Koma an den Rändern deutlich diffuser; bis 333x erschien der 9.5m helle false nucleus stellar, dieser befand sich an der NNO-Spitze des etwas elliptischen (NNO-SSW), signifikant helleren Zentralbereichs; die Zentralregion befand sich leicht südsüdwestlich des Zentrums der Koma, der false nucleus deutlich nordnordöstlich; im 12"SC war die äußere Koma überraschend deutlich als schwaches Leuchten erkennbar. Am Abend des 2.11. erschien Stefan Beck der Komet im Gegensatz zum 29.10. schon deutlich diffuser; kernnahe Strukturen konnte er mit seinem 8"-Newton, 70x außer dem false nucleus keine beobachten; die runde Schalenstruktur war weiterhin vorhanden; mit einem Swan-Band-Filter wurde der Komet nicht heller (was auf einen hohen Staubanteil hindeutet). Am 4.11. zeigte die Koma laut Volker Kasten eine trübe mandarin-ockere Färbung; sie blasste in Richtung SW diffus aus, was fast wie eine "Phase" der Kometenscheibe aussah; ein sternförmiger 10m heller false nucleus stand nicht ganz mittig. Am Abend des 5.11. war der Komet gemäß Andreas Kammerer mit bloßem Auge nun deutlich als helleres diffuses Wölkchen erkennbar; im Fernglas zeigte er sich deutlich diffuser als bisher (Südwestbereich am diffusesten), mit wesentlich unauffälligerem Zentralbereich, eine äußere Koma bzw. ein Schweif waren nicht erkennbar, allerdings war der Himmel auch leicht dunstig; im 12"SC, 75x zeigte sich die 19' große Koma zwar noch immer scheibenförmig, aber mit nunmehr recht diffusem Rand (SSW-Bereich am diffusesten, NNO-Bereich immer noch gut definiert) und deutlich geringerer Flächenhelligkeit; der elliptische Zentralbereich (NNE-SSW) war ebenfalls deutlich unauffälliger und diffuser; der 10.5m helle false nucleus nun unauffällig; eine äußere Koma war nicht feststellbar. Dieter Schubert beobachtete im 8"-Schmidt-Newton eine riesige runde Koma, deren nördliche Hälfte scharf abgegrenzt war, während die südliche Hälfte diffus auslief; der false nucleus und der Jet waren nicht mehr so hell und deutlich zu sehen wie 4 Tage zuvor - insgesamt wirkte alles etwas diffuser, die Koma jedoch war weiterhin insgesamt hoch verdichtet. Am Abend des 6.11. war laut Uwe Pilz im 8cm-Spektiv visuell ein Schweifansatz (breite fächerförmige Ausweitung) klar sichtbar; das Erscheinungsbild des Kometen hatte sich erheblich verändert: während kurz nach dem Ausbruch drei nahzu konzentrische Komabereiche unterschiedlicher Helligkeit gleichsam übereinanderlagen, war der Helligkeitsabfall jetzt eher kontinuierlich, lediglich vom hellen Zentralbereich der Koma ließ sich noch ein Rest erahnen. Maik Meyer schätzte den Komadurchmesser mit dem 10x50-Fernglas auf 19'. Andreas Kammerer konnte den Kometen durch eine größere Wolkenlücke mit bloßem Auge deutlich als helles Wölkchen erkennen; im Fernglas zeigte sich eine noch etwas größere und diffusere Koma (nun von einem "normalen" Kometen nicht mehr zu unterscheiden) mit hellerem Zentralbereich. Am 7.11. erschien ihm die Koma leicht ockerfarbig. Am 10.11. sah er eine ocker-orange Färbung; vom Zentrum ging in PW=209° eine längliche hellere Wolke aus; der Komarand im SW war schlechter definiert als der gegenüberliegende Rand. Ein "indirekter" Vergleich mit alpha Per (weit daneben geschaut und Eindruck verglichen) ergab am 11.11. eine ähnliche Helligkeit; andererseits ergab ein Vergleich zwischen alpha und delta Per mit kurzsichtigem Auge nur eine Helligkeit von 2.8m, wobei aber die Nähe von alpha Per hinderlich war; im 14x100B ergab sich eine Komagröße von ebenfalls 24' und ein DC 4-5 (aber so unorthodox wie der Komet aussah, kaum sinnvoll anzugeben); von der Komamitte ging in PW=202° eine ovale, hellere Wolke von 7' Länge aus; die Komafarbe war wieder mandarin-ocker und der Komarand nach SW schlechter definiert. Andreas Kammerer beobachtete den Kometen durch eine größere Wolkenlücke mit bloßem Auge als deutliches, helles Wölkchen; im Fernglas zeigte sich eine große, weiterhin helle, noch immer gut definierte Koma (SSW-Bereich am diffusesten), wenn auch der Rand nunmehr recht diffus auslief; zur Mitte wurde die Koma mäßig aber stetig heller (kein abgrenzbares Zentralgebiet mehr erkennbar); weder die äußere Koma noch ein Schweif waren erkennbar. Am 12.11. ergab laut Volker Kasten ein fokaler Vergleich im "indirekten Sehen mit alpha Per eine ähnliche Helligkeit; dagegen ergab ein Vergleich mit seinem kurzsichtigen Auge (eine Art "Morris") eine Helligkeit von 2.7m; im 14x100B zeigte sich innerhalb der Koma ein hellerer, ovaler "Balken" ab dem Zentrum auf 10' Länge radial nach außen, etwa in PW=200°; im 10x50B ergab sich eine 27' große Koma. Heinz Kerner defokussierte Komet und Sterne mit seiner Lesebrille mit +1.0 Dioptrien. Andreas Kammerer kann den Kometen erneut durch eine größere Wolkenlücke als mittelgroßen Nebel deutlich erkennen; im Fernglas zeigte er weiter eine Koma hoher Flächenhelligkeit mit einem kleinen Helligkeitszentrum in der Mitte und ansonsten graduellem Helligkeitsverlauf. Volker Kasten schätzte den Kometen am 14.11. mit bloßem Auge je nach Methode zwischen 2.7-3.1m; im 14x100B wirkte die Koma diffuser als bisher. Am 16.11. zeigte sich der Komet laut Jürgen Linder deutlich schwächer; im 10x50 und 20x60 waren noch immer Strukturen erkennbar. Aufgrund der Nähe zu alpha Per war der Komet gemäß Andreas Kammerer nicht auf den ersten Blick erkennbar und zudem sehr diffus; im Fernglas zeigte er sich groß und diffus; der NO-Bereich präsentierte immer noch einen gut definierten Rand; ein kleines Lichtzentrum befand sich etwa in der Komamitte. Dieter Schubert konnte den Kometen bei Mond- und Stadtlicht mit unbewaffnetem Auge gerade noch als sehr großen, sehr diffusen Nebelfleck erkennen; im 10x50-Feldstecher sah er eine mondgroße, ziemlich diffuse Wolke mit Zentralaufhellung. Am 18.11. hatte Maik Meyer aufgrund der Nähe zu alpha Per keine Möglichkeit, die Bobrovnikoff-Methode anzuwenden. Bei der Beobachtung von Volker Kasten befand sich der Komet nur 14' von alpha Per entfernt, der von Außenzonen der Koma eingenebelt zu sein schien; das hellere Oval in der Koma erstreckte sich etwa in PW=192°. Andreas Kammerer konnte den Kometen mit bloßem Auge so eben direkt neben alpha Per erkennen (eine sinnvolle Helligkeitsschätzung war nicht möglich); im Fernglas zeigte er sich leicht elliptisch (34' x 37'), allerdings störte auch hierbei der am südwestlichen Rand stehende alpha Per erheblich; im 12"SC, 75x präsentierte er eine leicht parabelförmige riesige Koma mit sehr gut definiertem NNO-Rand und diffusem SSW-Bereich; etwa 35% des Durchmessers vom NNO-Rand entfernt fiel ein mäßig heller Materieknoten auf, der sich bei 242x als 20" groß und ohne false nucleus zeigte; vom Materieknoten ging ein sehr elliptisches Zentralgebiet nach SSW aus, das etwa 1/2 Durchmesser lang und 1/6 Durchmesser breit war. Am 19.11. zeigte der Komet laut Walter Kutschera eine riesige blauweiße elliptische Koma, die in Schweifrichtung abgesetzt war, wobei sich der innere Zentralbereich grünweiß mit Bartansatz in Ost-West-Richtung heraushob; mit dem Ansatz gingen mehrere Streamer in verschiedenen Helligkeiten vom Kern ab. In der Nacht 20./21.11. hatte sich nach Beobachtungen von Uwe Pilz die Helligkeit der Koma deutlich homogenisiert; nach Süden zeigte sich ein sehr breiter fächerförmiger Schweif; der innere etwas hellere Teil der Koma war auch länglich mit dem gleichen PW, wurde aber nach Süden schmaler und war insgesamt tropfenförmig ausgebildet; die helle zentrale Kondensation konnte er im Fernglas nicht feststellen. Am 22.11. erschien der Komet Volker Kasten äußerst diffus. Maik Meyer nahm an, dass er die Helligkeit durch nicht ausreichenden Defokussierspielraum wahrscheinlich unterschätzt hat; zudem störte der Mond deutlich. Am 23.11. stand laut Volker Kasten in der Koma ein 8.0m heller Stern, der wie ein false nucleus wirkte, zumal von ihm eine leichte ovale Erhellung im PW=183° ausging; obwohl der fast volle Mond nur 28° entfernt stand, war der Komet mit bloßem Auge sichtbar! Am 25.11. beschrieb er den Kometen als eine extrem diffuse, kaum kondensierte Wolke; da die Wolkenlücke zu kurz andauerte, konnte er die Helligkeit nicht schätzen. Heinz Kerner defokussierte am 27.11. erneut mit seiner Lesebrille mit +1.0 Dioptrien. Andreas Kammerer konnte den Kometen trotz noch fast vollem Mond überraschend gut mit bloßem Auge als mittelgroße Wolke erkennen; im Fernglas zeigte er sich sehr groß, elliptisch (43 x 46') und diffus mit einer größeren, NNO-SSW orientierten elliptischen Aufhellung und einem noch immer recht gut definierten NNO-Rand sowie zerfasertem SSW-Bereich. Auch am 28.11. war er laut seinen Angaben weiterhin gut mit bloßem Auge als mittelgroße Wolke erkennbar; im Fernglas präsentierte sich eine 44 x 49' große, sehr diffuse Koma, deren N-Bereich gut definiert war, während der S-Bereich ausfaserte; der etwas hellere Zentralbereich war sehr länglich (N-S); im 12"SC, 75x zeigte sich eine extrem große Koma sehr geringer Flächenhelligkeit, deren N-Rand erneut sehr gut definiert war, das sehr längliche, etwas hellere Zentralgebiet (N-S), welches sich von der 45" großen zentralen Kondensation nach S erstreckte sowie eine zentrale Kondensation (ohne false nucleus), die etwa 1/6 Durchmesser vom Komazentrum nach N versetzt war. Gemäß Volker Kasten war die Koma leicht oval und zeigte eine hellere "Längsachse" in PW=185°. Dieter Schubert sah mit dem bloßen Auge bei Stadtlicht einen großen, länglichen (eiförmigen), sehr diffusen Nebelfleck (DC 0), der ihn bezüglich Helligkeit und Form an den Andromedanebel erinnerte, wobei indirektes Sehen sehr hilfreich war; im 10x50-Fernglas war die riesige (mehr als Monddurchmesser) und eiförmige Kometenwolke (geschätzt DC 2) mit zentraler Aufhellung noch sehr deutlich erkennbar.
Am 1.12. defokussierte Heinz Kerner mit seiner Lesebrille mit +1.0 Dioptrien; er schätzte die Komagröße auf 40 x 51'. Laut Walter Kutschera zeigte sich der Komet mit bloßem Auge deutlich heller als M31 mit weit ausgedehnterer Koma. Uwe Pilz beobachtete eine ausgedehnte Wolke mit gut wahrnehmbarer Helligkeitszunahme zur Mitte hin; eine Länglichkeit oder gar einen Schweif sah er ohne Hilfsmittel nicht. Volker Kasten stellte eine leicht hellere Längsachse in PW=175° fest. Andreas Kammerer beschrieb eine 50 x 57' große, sehr diffuse Koma, deren N-Bereich gut definiert war, während der S-Bereich ausfaserte; der große, elliptische Zentralbereich war nur wenig heller. Am 3.12. beobachtete Volker Kasten eine runde Koma, die aber grob in PW=214° offenbar in einen kurzen Schweifansatz überging; ein 8.1m heller Stern befand sich innerhalb der Koma; den Durchmesser schätzte er mit bloßem Auge auf 0.9°. Am 7.12. zeigte sich für ihn der Komet mit bloßem Auge viel auffälliger und größer als M31. Am 8.12. wirkte der Komet gemäß Walter Kutschera deutlich heller als M31; der Schweifansatz wirkte ausgeprägter. Volker Kasten beobachtete im 10x50B eine leicht ovale Wolke von 50' Länge mit einer etwas helleren Längsachse in PW=172°. Uwe Pilz stellte am 9.12. im 32cm-Reflektor, 45x eine ähnliche Erscheinung wie bei seinen letzten Beobachtungen drei Wochen zuvor fest, allerdings war das Objekt größer geworden (etwas mehr als 1°); inmitten eines breit-fächerförmigen Nebels war eine tropfenförmige helle innere Zone erkennbar; nur indirekt konnte eine zentrale Kondensation wahrgenommen werden. Andreas Kammerer erkannte den Kometen mit bloßem Auge als mittelgroße Wolke recht gut; im Fernglas zeigte sich eine 52 x 60' große, sehr diffuse Koma, deren N-Bereich weiter gut definiert war, während der S-Bereich sehr ausfaserte; im Zentrum befand sich ein sehr elliptischer, großer, nur marginal hellerer Zentralbereich. Gemäß Volker Kasten wirkte M31 mit bloßem Auge viel kleiner und mit geringerer Flächenhelligkeit; eine leicht ovale, hellere Längsachse war in PW=176° auszumachen. Am 13.12. war der Komet gemäß Andreas Kammerer trotz sehr geringer Flächenhelligkeit recht gut erkennbar; die Schätzung erfolgte mit der Kombination Fern- bzw. Lesebrille; im Fernglas zeigte sich eine 55 x 70' große, sehr diffuse Koma, deren N-Bereich am besten definiert war, während der S-Bereich sehr ausfaserte; im Zentrum befand sich ein sehr elliptischer, großer, nur marginal hellerer Zentralbereich. Am 15.12. zeigte sich der Komet Volker Kasten so groß, dass er kaum noch verlässlich zu schätzen war; die Ränder zeigten sich bis zur Unkenntlichkeit verblassend; außer einer leicht helleren Mittelachse konnte er keine klaren Konturen mehr ausmachen. Auf Walter Kutschera wirkte der Komet etwas schwächer und diffuser. Andreas Kammerer schätzte die Helligkeit wieder mit der Kombination Fern- bzw. Lesebrille; im Fernglas zeigte sich eine 54 x 68' große, sehr diffuse Koma, deren N-Bereich am besten definiert war, während der S-Bereich sehr ausfaserte; im Zentrum befand sich ein sehr elliptischer, großer, nur marginal hellerer Zentralbereich. Uwe Pilz beobachtete am 28.12. eine runde ausgedehnte Koma, von der ein schmaler, etwa 1° langer Schweif ausging; M34 stand im selben Blickfeld. Volker Kasten erschien der Komet mit bloßem Auge (ähnlich hell wie M31, aber deutlich größer) als völlig diffuse Aufhellung, (länglich etwa in PW=150°); im 11x80B wirkte die Ausweitung wie der Übergang zu einem breiten Schweif; die westliche Komabegrenzung brach merkwürdig dunkel ab. Gemäß Walter Kutschera wirkte der Komet etwas schwächer und diffuser, aber immer noch heller als M31. Andreas Kammerer schätzte die Helligkeit wieder mit der Kombination Fern-/Lesebrille; mit dem bloßen Auge stellte sich der Komet als sehr diffuse, größere, leicht elliptische Wolke dar, die sicher erkennbar war; im Fernglas zeigte sich eine 55 x 72' große, extrem diffuse Koma (PW=155°), deren Rand nun vollständig extrem diffus erschien; der Zentralbereich war nicht sicher auszumachen. David Bender schätzte die Koma auf 52 x 78'. Am 29.12. beobachtete Volker Kasten eine völlig diffuse, längliche Wolke mit einer Längsachse bei etwa PW=143°. Am 30.12. führte Andreas Kammerer die Schätzung durch eine größere Wolkenlücke durch; im Fernglas zeigte sich eine extrem diffuse, 45 x 75' große Koma mit sehr schlecht definiertem Rand; der Zentralbereich war nicht mehr abgrenzbar. Am 31.12. beschrieb Volker Kasten den Kometen mit dem bloßen Auge als leicht ovale Wolke mit einer Längsachse in PW=143°; im 10x50B schätzte er die Koma zu 66' / DC 2, länglich in PW=143°; im Vergleich zu M 33 wies Holmes eine etwas größere Flächenhelligkeit und Größe auf.
Am 1.1. verwendete Andreas Kammerer erneut Fern- und Lesebrille; der Komet war mit bloßem Auge weiterhin sicher als größere Wolke erkennbar; im Fernglas zeigte sich eine 50 x 75' große, extrem diffuse Koma (große Achse in PW=135°) ohne Zentralbereich mit sehr schlecht definiertem Rand. Eine Beobachtung mit dem 8"SC, 50x am 2.1. ließ keinerlei Komabegrenzung erkennen, lediglich eine schwache, elliptische zentrale Aufhellung, deren Zentrum nicht auszumachen war, war deutlich; dieser Zentralbereich ging völlig graduell in die Koma über, die aber bereit nach kurzer Distanz nicht mehr sicher auszumachen war. Walter Kutschera erschien die innere Koma weniger diffus. Am 5.1. zeigte sich die Koma Volker Kasten nur leicht oval (etwa in PW=140°); im Fernglas war sie extrem diffus, mit etlichen Sternchen innerhalb der Koma. Am 6.1. verwendete Andreas Kammerer wieder Fern- bzw. Lesebrille für die Helligkeitsschätzung; der Komet erschien dem bloßen Auge schwach, aber weiter sicher als größere Wolke; im Fernglas war eine 50 x 80' große, extrem diffuse Koma ohne abgrenzbaren Zentralbereich und mit sehr schlecht definiertem Rand sichtbar; im 12"SC, 75x konnte lediglich im NW-Bereich ein halbwegs sicher erkennbarer Rand ausgemacht werden, ansonsten lief sie extrem diffus aus; der Zentralbereich war etwas heller, doch war keinerlei Zentrum auszumachen. Volker Kasten verglich die Sterne mit seinem kurzsichtigen Auge mit dem "fokalen" Kometen (eine Art Sidgwick); die Koma wies eine geringere Flächenhelligkeit als M31 auf, war aber größer; im 10x50B schätzte er die Koma auf 79' / DC 1-2; sie zeigte sich erheblich flächenheller als M33 und wesentlich größer. Dieter Schubert war überrascht, den Kometen noch mit freiem Auge (wenn auch mit indirektem Sehen) als sehr diffuse, ovale, gleichmäßig helle Aufhellung (DC 0) erkennen zu können; iIm 10x50B war er noch sehr gut als riesiges, ovales, gleichmäßig helles (DC 0) Objekt zu sehen; dagegen war der Anblick im 102/500-Refraktor bei 20-fach enttäuschend: die Umrisse der Kometenwolke konnte er nicht erkennen, sondern lediglich die längliche zentrale Aufhellung. Maik Meyer schätzte die Koma mit 3.5x15B auf 30 x 55'. Am 7.1. schätzte Uwe Pilz die Komaausdehnung freisichtig auf 1.4x2.0°, Maik Meyer mit 3.5x15B auf 30 x 55'. Gemäß Walter Kutschera zeigte der Komet eine stetig diffuser werdende, 115x145' große Koma bei gleichzeitig deutlicher auszumachendem Schweifansatz. Am 8.1. beobachtete Volker Kasten eine sehr matte längliche Wolke mit einem nur ganz leichten Helligkeitsanstieg zu einer Art Mittelachse in PW=132° hin; die Koma hatte eine merklich größere Flächenhelligkeit als M33 und war auch etwas größer. Andreas Kammerer schätzte wieder mit Fern-/Lesebrille; der Komet erforderte mit dem bloßen Auge genaueres Hinsehen, war dann aber sicher als größere Wolke erkennbar; im Fernglas zeigte sich eine 55 x 75' (PW=130°) große, extrem diffuse Koma ohne abgrenzbaren Zentralbereich und mit extrem schlecht definiertem Rand; sie erschien weniger elliptisch als in den vorangegangenen Nächten. Maik Meyer schätzte den Komadurchmesser mit 3.5x15B auf 30 x 55'. Gemäß Volker Kasten erschien der Komet am 9.1. im 11x80B als ziemlich längliche, matte und diffuse Wolke (Längsachse in PW=132°); als "Durchmesser" (71') wurde die Längsausdehnung angegeben; die Koma war etwas flächenheller und länger als M33. Maik Meyer schätzte den Komadurchmesser im 2.5 x 15B auf 55 x 80'. Am 12.1. schätzte er den Komadurchmesser im gleichen Instrument auf 55 x 70'. Volker Kasten schätzte die Helligkeit mit einer Art in-out-Methode (scharfsichtiges Auge - kurzsichtiges Auge!); in der Tabelle angegeben ist die Komalänge, die Breite der Komawolke betrug 46'. Walter Kutschera bestimmte die deutlich diffusere und schwächere Koma zu 65 x 80'. Am 13.1. schätzte Volker Kasten den Kometen mit seinem weitsichtigen, die Sterne mit dem kurzsichtigen Auge; in der Tabelle ist die Komalänge angegeben, die Breite betrug 50' (Längsachse in PW=157°); die Koma war deutlich flächenheller und erheblich größer als M 33. Andreas Kammerer schätzte mit Fern-/Lesebrille; mit dem bloßen Auge war der Komet recht schwierig, sicherlich auch, da er Algol schon recht nahe stand; im Fernglas zeigte sich eine 50 x 80' große, extrem diffuse Koma ohne abgrenzbaren Zentralbereich und mit extrem schlecht definiertem Rand. Am 14.1. schätzte Volker Kasten wieder mit weit-/kurzsichtigem Auge; im Fernglas zeigte sich eine leicht ovale Wolke mit der Breite 46' und diffuser Aufhellung; im Vergleich zu M33 war die Koma etwas flächenheller und größer. Am 26.1. beobachtete Andreas Kammerer eine 0.8 x 1.0° große Koma mit extrem schlecht definierten Rändern; der Komet hob sich in überraschend geringem Maße vom sehr transparenten Himmelshintergrund ab. Am 29.1. bestimmte Maik Meyer die Koma zu 70 x 85'; mit dem bloßen Auge war der Komet ein einfaches Objekt, doch für eine Schätzung zu ausgedehnt. Volker Kasten bezeichnete seine Schätzung vom 30.1. aufgrund der geringen Flächenhelligkeit als an der Grenze des Machbaren; die 41 x 51' große Koma zeigte eine ähnliche Flächenhelligkeit wie M33, war aber größer und wies eine sehr matte, leicht ovale (PW~132°) Aufhellung auf, doch waren Konturen nicht mehr sicher erkennbar.
Am 1.2. beobachtete Volker Kasten eine kaum noch erkennbare, extrem matte, 37 x 45' große Wolke, deren Flächenhelligkeit etwas unter der von M33 lag. Am 2.2. konnte er den Kometen mit dem bloßen Auge nicht sicher erkennen; die Flächenhelligkeit der Koma lag deutlich unter der von M33. David Bender bestimmte die Komagröße zu 72 x 90'. Laut Andreas Kammerer zeigte sich im Fernglas eine 1.0 x 1.3° große Koma sehr geringer Flächenhelligkeit (nicht sofort auffallend), deren genaue Umrisse nicht zu bestimmen waren, da die Koma extrem diffus war. Am 3.2. bestimmte er die Komagröße im Fernglas zu 1.2 x 1.4°, die wiederum eine sehr geringe Flächenhelligkeit (nicht sofort auffallend) und kaum festlegbare Größe aufwies. Gemäß Volker Kasten zeigte sich die Koma am Abend des 6.2. nur leicht oval (51'x45'). Am 8.2. schätzte er die Komaabmessungen zu etwa 80'x53'; für die Helligkeitsschätzung wurde der fokale Komet mit einem maximal defokussierten Stern von 6.1m verglichen, der dann die gleiche Flächenhelligkeit aufwies, wobei jedoch die Kometenfläche rund 3mal größer war à daraus ergab sich die Kometenhelligkeit dann zu 4.9m; die Koma zeigte sich ähnlich flächenhell wie M33, aber größer. Andreas Kammerer beobachtete im Fernglas die 1.0 x 1.4° große, unauffällige Koma mit extrem geringer Flächenhelligkeit und kaum festlegbarer Größe. Am 9.2. schätzte Volker Kasten die Komaabmessungen zu 60'x44'; die Koma erschien lediglich als leichte Aufhellung mit einer Flächenhelligkeit ein wenig unter der von M33. Walter Kutschera erschien der Komet am gleichen Abend weiterhin hell; im Teleskop zeigte sich eine große runde Fläche mit Faserstrukturen, wobei sich der zentrale Bereich nur noch wenig ausgeprägt zeigte. Am 10.2. war die Koma 4-mal so groß wie ein maximal defokussierter Stern gleicher Flächenhelligkeit, womit Volker Kasten die angegebene Helligkeit ermittelte; im 10x50 erschien der Komet ähnlich flächenhell wie M33. Am 11.2. ermittelte Volker Kasten die Helligkeit ähnlich wie am Vorabend; der Komet zeigte sich als rundliche, matte Aufhellung. Am 16.2. konnte er den Kometen nur soeben erkennen, wobei der Komarand nicht festzulegen war.
Am 3.3. beobachtete Walter Kutschera eine sehr diffuse, wenig ausgeprägte Koma; die Helligkeit war sehr schwer schätzbar. Am 4.3. konnte Uwe Pilz den Kometen mit dem bloßen Auge nicht mehr ausmachen; im Fernglas war er nach wie vor deutlich erkennbar; neben dem schemenhaft sichtbaren Kaliforniennebel stehend, wies er etwa eine ähnlich große Fläche auf, zeigte sich morphologisch aber sehr verschieden zu diesem.
Andreas Kammerer