Der Komet 4P/Faye konnte im Herbst 2006 selbst mit kleineren Instrumenten bequem am späteren Abendhimmel beobachtet werden, wurde dann aber ab Dezember merklich schwächer. Die nachfolgende Auswertung stützt sich auf 52 Beobachtungen von 9 FGK-Beobachtern sowie 215 internationale Beobachtungen. Diese ergeben unterschiedliche Helligkeitsentwicklungen vor und nach dem Perihel gemäß den Formeln
vor dem Perihel: m = 6.2m + 5×log D + 20.5×log r
nach dem Perihel: m = 8.5m + 5×log D + 10.5×log r
Daraus ergibt sich eine maximale Helligkeit von 9.9m Anfang November 2006.
Scheinbare Helligkeit und Komadurchmesser
Der scheinbare Komadurchmesser stieg von 0.8' zu Sichtbarkeitsbeginn stetig bis auf knapp 4' in der ersten Novemberwoche 2006 an. Bis Ende März 2007 ging er dann genauso stetig, wenn auch langsamer, auf 0.7' zurück. Der absolute Komadurchmesser lag zu Beginn bei 75.000 km und stieg dann bis zur ersten Novemberwoche 2006 auf 120.000 km an. In den folgenden Wochen schrumpfte die Koma nur geringfügig. Erst ab dem Jahreswechsel ging der absolute Komadurchmesser langsam zurück und maß Ende März noch 80.000 km. Die Koma selbst war über die meiste Zeit hinweg merklich verdichtet, wobei der bis Ende November sehr auffällige false nucleus allerdings einen höheren DC-Wert vorgaukelte. Der DC-Wert lag zu Beginn und Ende der Sichtbarkeit bei 3-4 und erreichte in der zweiten Oktoberhälfte den maximalen Wert von 5.
Visuelle Schweifsichtungen gelangen ab der zweiten Augusthälfte 2006, die letzten Mitte Januar 2007. Die größten Schweiflängen mit etwa 6' (ca. 1 Mill. km) wurden in der zweiten Oktoberhälfte erreicht.
Gemäß Dieter Schubert wies der Komet am Abend des 23.9. eine kleine, recht gut kondensierte und deutlich längliche Koma (vermutlich Schweifansatz) auf; indirekt sah er bei gleicher Vergrößerung (135x) einen nahezu sternförmigen false nucleus. Laut Walter Kutschera war der Komet am 24.9. seit seiner letzten Beobachtung deutlich heller geworden und zeigte einen ausgeprägtem Schweifansatz; die Koma wirkte kernnah leicht rautenförmig. Am 30.9. war der Schweifansatz deutlich länger geworden und die Koma wirkte kompakter. Für Andreas Kammerer zeigte der Komet am 15.10. eine überraschend helle Koma mit einem auffälligen false nucleus (Helligkeit 12.5m bei 242x); der Schweif war relativ gut erkennbar. Am 16.10. war der Komet nach seinem Eindruck etwas blasser als in der Vornacht, zeigte aber weiterhin einen auffälligen false nucleus; der Schweif erschien ihm etwas länger. Am 30.10. war er nach seinen Angaben ein einfaches Objekt mit einer mäßig hellen Koma und einem sternförmigen false nucleus (Helligkeit 11.5m bei 242x); der Schweif war hingegen nur schwierig auszumachen.
Am Abend des 15.11. zeigte der Komet laut Walter Kutschera eine gut kondensierte Koma mit einem deutlich hervorstechenden false nucleus; der Schweifansatz verlief nicht geradlinig, sondern war rautenförmig verzogen. Andreas Kammerer beobachtete eine weiterhin deutlich verdichtete Koma; etliche Male meinte er, einen ca. 0.07° langen Schweif in PW=5° auszumachen; bei 242x bestimmte er die Helligkeit des sternförmigen false nucleus zu 13.0m. Am 17.11. erschien Volker Kasten die Koma bei 80x in PW=41° leicht elongiert; bei indirektem Sehen zeigte sich eine sternförmige, etwa 12m helle Verdichtung. Am 22.11. störte ein nur 2' entfernt stehender 6.6m heller Stern Volker Kasten bei der Beobachtung. Trotz Mond zeigte der Komet am 27.11. laut Walter Kutschera bei allerdings guter Transparenz eine ausgeprägte Koma, die zur Mitte hin stark kondensiert war; der Kernbereich hob sich deutlichst hervor. Andreas Kammerer erschien die Koma an diesem Abend etwas diffuser, der false nucleus war nicht mehr so auffällig; bei 242x bestimmte er die Helligkeit desselben allerdings erneut zu 13.0m.
Am 14.12. notierte Andreas Kammerer eine diffuse äußere und eine deutlich verdichtete innere Koma; der sternförmige, 14.0m helle false nucleus war erst bei 242x erkennbar. Bei mäßigen Sichtbedingungen (immer wieder Wolkenschlieren) konnte Volker Kasten den Kometen am 15.12. im C8 nur mühsam erkennen; die Schätzwerte sind daher leicht unsicher. Walter Kutschera beobachtete einen deutlich schwächeren Kometen mit nur noch wenig ausgeprägter, leicht elongierter Koma. Gemäß Andreas Kammerer war der Komet am 22.12. so schwach geworden, daß er ihn nicht sofort bemerkte; die Koma zeigte noch immer einen zentralen Bereich, doch konnte er wegen stürmischen Windes keinen false nucleus sicher erkennen. Am 23.12. war die Koma laut Walter Kutschera elongiert und der false nucleus wieder auffälliger geworden.
Am 7.1.07 war der Komet nach Walter Kutscheras Beobachtungen heller geworden, die Koma erschien elongiert; bei 500x konnte er Komastrukturen gut erkennen; mit der WATEC-Kamera stellte er eine 4.5' große elongierte Koma fest. Am Abend des 9.1. beobachtete er eine schwächer gewordene runde, nur noch wenig verdichtete Koma. Am 13. Januar konnte Gerhard Scheerle den Kometen nur andeutungsweise erkennen. Am 14.1. beobachtete Walter Kutschera eine deutlich kleinere Koma, dafür aber einen ausgeprägten Schweifansatz mit leichten Helligkeitsvariationen. Gerhard Scheerle beschrieb den Kometen am 11. März als recht schwach.
Andreas Kammerer