Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

C/2005 P3 (SWAN)


Eine Reihe von Personen, unter anderem H. Sato M. Suzuki, M. Mattiazzo, M. Jäger und V. Bezugly, meldeten einen möglichen Kometen in den UV-Daten des Satelliten SWAN ab dem 4. August im Bereich der Sternbilder Sextant/Löwe. Auf einen CBAT-Aufruf hin meldete Alan Hale eine visuelle Beobachtung des Kometen am 25. August: Komet C/2005 P3 (SWAN) zeigte sich mit einer 9.5m hellen, 3' großen, mäßig verdichteten Koma. Nach den aktuellen Bahnelementen passierte der Komet auf seiner Bahn mit einer Umlaufszeit von etwa 270 Jahren sein Perihel am 9. August (IAUC 8587/88). Unter der Voraussetzung einer durchschnittlichen Helligkeitsentwicklung, wäre er zu diesem Zeitpunkt nur etwa 8.5m hell gewesen. Da er zudem weltweit zu dieser Zeit nur geringe Horizonthöhen aufwies, ist ein Helligkeitsausbruch als Erklärung für die späte Entdeckung nicht erforderlich.

Die Helligkeit des Kometen ging während der gesamten Sichtbarkeit stetig zurück, wie 5 Beobachtungen von 3 FGK-Beobachtern sowie 43 internationale Beobachtungen ausweisen. Der Helligkeitsverlauf läßt sich gut mit folgender Formel darstellen:

m = 11.0m + 5×log D + 9.3×log r

Damit ergibt sich zu Sichtbarkeitsbeginn Ende August eine Helligkeit von 10.0m. Bis Ende Oktober war sie auf 13.0m zurückgegangen. Auch der Komadurchmesser schrumpfte kontinuierlich und zwar von etwa 3' (175.000 km) zu Beginn auf 0.8' (50.000 km) Ende Oktober. Parallel hierzu wurde die Koma stetig diffuser; der Koma-Kondensationsgrad sank von anfangs DC 3-4 auf DC 0.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Gemäß CCD-Beobachtungen zwischen den letzten Oktobertagen und Mitte November 2005 erlitt der Komet wahrscheinlich einen Helligkeitseinbruch. Lag die Helligkeit um den 25. Oktober noch bei 13.0m, so ergeben CCD-Beobachtungen vom 31.10. nur noch eine Helligkeit von etwa 15.5m. Peter Birtwhistle und Richard Miles konnten am 16.11. an der Kometenposition kein Objekt heller als 20.0-20.5m ausmachen (Comet's Mailing List).

Am Abend des 31.8. zeigte sich der Komet laut Dieter Schubert als völlig diffuser, runder Nebelfleck ohne erkennbare Helligkeitszunahme zur Mitte hin; er hob sich nur ganz schwach vom Himmelshintergrund ab und war eher bei indirektem Sehen beobachtbar. Am 5.9. gelang es Dieter Schubert nicht, den Kometen mit seinem 10"SC sicher zu erkennen, obwohl die Bedingungen recht gut waren; er schätzte dessen Helligkeit daher auf schwächer als 11m. Jäger/Rhemann fotografierten den Kometen am 23./24.9. mit ihrer 8"SC und SXV-CCD-Kamera als sehr diffuses, 12.5-13.0m helles Objekt.

Andreas Kammerer

FG-Beobachtungen


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