Auswertungen abgeschlossener Kometensichtbarkeiten

Interessante schwächere Kometen 2003


Ein zunächst vom LINEAR-Team am 17. Mai 2001 als asteroidal gemeldetes Objekt im Sternbild Waage entpuppte sich bei weiteren Beobachtungen als kometar. Komet C/2001 K5 (LINEAR) präsentierte sich als 14.5m helles Objekt mit einer 12" kleinen, stark kondensierten Koma und einem 13" kurzen Schweif in PW=210°. Der Komet wird sein Perihel erst im Herbst 2002 durchlaufen, der Sonne dabei aber nicht näher als 5.2 AE kommen (IAUC 7634). Damit dürfte der Komet bis Ende 2003 heller als 14.5m bleiben, mit einer maximalen Helligkeit um 13.0m Mitte 2002, dann im Sternbild Schlangenträger laufend.
Visuelle Beobachter schätzten die Helligkeit im Mai 2002 auf etwa 13.5m, der Komadurchmesser wurde mit knapp 1' angegeben. Mit einer Maximalhelligkeit von 13.0m zu Sommerbeginn bestätigte er die Prognosen und die Auffassung, dass es sich um einen ziemlich großen bzw. aktiven Kometen handelt. Der Komadurchmesser wurde auf 1.0' geschätzt. Die veröffentlichten Schätzungen im September/Oktober 2002 gaben eine Helligkeit von etwa 13.5m und einen Komadurchmesser von 0.7' an.
Analysiert man die rund 90 internationalen Schätzungen zwischen April 2002 und September 2003 so zeigt sich, dass diese eine recht große Bandbreite an Parameterwerten zulassen. Erst bei Hinzunahme weniger Beobachtungen aus dem Juni 2001 gelingt eine weitere Eingrenzung, wobei die plausibelsten Parameterwerte m0=2.5m / n=4 lauten. Der Komet hat demnach seine maximale Helligkeit von etwa 13.0m im Frühsommer 2002 erreicht. Der Komadurchmesser lag zu Beginn bei etwa 1.0' (240.000 km), im Jahr 2002 bei 1.3' (270.000 km) und war im Frühjahr 2003 wieder auf 1.0' (240.000 km) zurückgegangen. Dabei war die Koma die gesamte Sichtbarkeit hinweg nur mäßig kondensiert (DC 3).

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Michael Jäger ermittelte auf einem Foto vom 14./15. Mai eine Helligkeit von 13.8m, eine 20" kleine Koma und einen 1' kurzen Schweif in PW=200°. Er fotografierte den Kometen am 29.6. mit dem 300/1000mm-Deltagraphen erneut und schätzte seine Helligkeit auf 13.5-14.0m; die Koma war 0.5' groß und ein 1' langer Schweif konnte ausgemacht werden. Seine Beobachtung vom 4./5. Mai mit dem 1000mm/f3.3-Hypergraphen und CCD-Kamera zeigte den Kometen als 14m schwaches Objekt mit einer 20" kleinen Koma und einem 10' langen Schweif. Am 23./24. Mai beobachtete er ihn mit der gleichen Ausrüstung erneut als 14m helles Objekt mit einer 15" großen Koma und einem 13' langen Schweif.
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Am 5. Dezember 2002 meldete das LINEAR-Team ein neues asteroidales Objekt der 18. Größenklasse im Sternbild Löwe. Nähere Beobachtungen vom 7. Dezember zeigten, daß das Objekt eine schwache Koma von etwa 20" aufwies (Gesamthelligkeit ca. 15.5m) sowie einen angedeuteten Schweif nach PW=300° (IAUC 8028). Komet C/2002 X1 (LINEAR) ging im Juli 2003 durch sein Perihel und sollte in den folgenden Monaten mit großen Amateurinstrumenten im Bereich Zwillinge/Stier sichtbar sein. Nach der Konjunktion mit der Sonne dürfte er im Herbst 2003 nochmals sichtbar werden, dann im Bereich Stier/Eridanus und bis 13.5m hell. Im Februar/März 2003 präsentierte sich der Komet 1m heller als erwartet, wobei die Größe der Koma zu knapp über 0.5' geschätzt wurde. Sofern er diese positive Entwicklung fortsetzt, könnte er im Herbst 2003 als 12.5m helles Objekt durch die Sternbilder Stier, Eridanus und Walfisch wandern.
Gemäß den im Sommer 2003 publizierten Beobachtungen scheint seine Helligkeit wohl doch nur 13.5m erreicht zu haben. Die 0.7' kleine Koma wies lediglich eine geringe Verdichtung auf.
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Am 10. Januar 2003 entdeckte Arianna Gleason mit dem Spacewatch II - Teleskop einen 20m schwachen Kometen im Sternbild Krebs. Er wies eine knapp 20" große Koma sowie einen breiten Schweif (von PW=20° bis PW=200°) auf. Beobachtungen am Klet-Observatorium vom 12.1. ergaben eine Helligkeit des false nucleus von 21.0m. Anfängliche Vermutungen, daß es sich beim Kometen C/2003 A2 (Gleason) um ein Zentaur-Objekt handeln könnte, bestätigten weitere astrometrische Beobachtungen nicht. Diese zeigten vielmehr, daß der Komet auf einer leicht hyperbolischen Bahn läuft und die Sonne im November 2003 in der Rekord-Periheldistanz von 11.4 AE passieren wird (IAUC 8049/67, MPEC 2003-C72).
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Ein vom LINEAR-Team am 24. April 2003 im Sternbild Herkules entdecktes, 15.5m helles asteroidales Objekt zeigte bei näherer Betrachtung eine 20" kleine, stark verdichtete Koma und einen schwachen, weit geöffneten, 5" kurzen Schweif nach Süden. Komet C/2003 H1 (LINEAR) wird erst im Februar 2004 durch sein Perihel gehen (IAUC 8122). Sofern er sich durchschnittlich entwickelt, sollte er im Frühjahr 2004 eine maximale Helligkeit von 11.0m erreichen. Von Februar bis April 2004 wird er dabei durch die Sternbilder Waage und Wasserschlange wandern, allerdings während der größten Helligkeit leider nur Deklinationen südlich von -15° (bis -28°) aufweisen.

Bis zum Jahreswechsel 2003/04 wurden nur CCD-Beobachtungen bekannt. Diese gaben für die Sommer- und Herbstmonate 2003 Helligkeitswerte um 14.5m an - etwa 0.5m schwächer als vorhergesagt. Der Komadurchmesser wurde mit 0.5' bestimmt. Visuelle Schätzungen blieben - nicht zuletzt aufgrund der schwierigen Sichtbarkeitsbedingungen - auch 2004 Mangelware Aus diesem Grund können für dieAuswertung nur 31 internationale Beobachtungen herangezogen werden. Dabei lassen sich die geschätzten Helligkeit gut mit der Formel m = 7.3m + 5×log D + 11×log r simulieren, was eine maximale Helligkeit von 11.9m Mitte März 2004 ergibt. Der scheinbare Komadurchmesser nahm von anfangs 1.1' auf 1.6' Anfang März zu, um bis Mitte April wieder auf 1.2' zurückzugehen. Der absolute Komadurchmesser lag anfangs bei 100.000 km, nahm aber im weiteren Verlauf langsam bis auf 85.000 km Mitte April ab. Der Koma-Kondensationsgrad lag bei etwa DC 3.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Michael Jäger beobachtete den Kometen am 3./4. Mai 2003 mit dem 1000mm/f3.3-Hypergraphen und CCD-Kamera als 15m schwaches Objekt mit einer 20" kleinen Koma. Werner Hasubick konnte den Kometen am 22. Juni mit dem 44cm-Reflektor nicht ausmachen und schätzt seine Helligkeit zum damaligen Zeitpunkt daher auf schwächer als 14.0m. Michael Jäger beobachtete den Kometen am Morgen des 17.2.04 mit der kleinen Celestron-Schmidtkamera plus CCD als rund 12.0m helles Objekt mit fächerförmigem Schweif. Laut Walter Kutschera war der Komet am Morgen des 21.2. trotz seiner Deklination von -25° gut zu beobachten; er zeigte sich als rundes Scheibchen einheitlicher Helligkeit mit mäßiger Kondensation.
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Ein am 13. Oktober 2003 vom LINEAR-Team im Sternbild Drache entdecktes asteroidales Objekt der 18. Größenklasse zeigte bei näherer Beobachtung kometare Aktivität. Komet C/2003 T2 (LINEAR) präsentierte eine 15" kleine Koma der Gesamthelligkeit 15.0m und einen 20" kurzen, breiten Schweif in PW=30-35°. CCD-Beobachtungen von Jäger/Rhemann vom 17.Oktober zeigten den Kometen 14m hell mit einer 1' großen inneren Koma und einer 2.5' großen äußeren Koma. Der Komet erreichte seine größte Helligkeit von etwa 14.0m Anfang November 2003. Danach ging seine Helligkeit langsam zurück. Die sehr diffuse Koma erreichte einen Durchmesser von etwas über 1.0' und wies eine kleine zentrale Kondensation auf.
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Die Entwicklung des Kometen 30P/Reinmuth beim diesjährigen Periheldurchgang kann mit Hilfe von 35 Schätzungen nur grob ermittelt werden. Die Helligkeit kann am besten mit den Parametern m0=10.3m/n=4 dargestellt werden, allerdings sind die Schätzungen mit einer großen Bandbreite von n verträglich. Der scheinbare Komadurchmesser stieg von anfangs 1.0' auf 1.4' während des März 2003. Danach fiel er bis Ende April wieder auf 1.0' zurück. Diese Änderungen spiegeln allerdings lediglich die sich ändernde Entfernung von der Erde wieder, da der absolute Komadurchmesser ziemlich konstant bei 60.000 km lag. Auch der Koma-Kondensationsgrad war sehr konstant und lag zu Anfang und Ende bei DC 2, im Februar und März lag er bei DC 3.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
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Gemäß den publizierten Beobachtungen folgte der Komet 53P/Van Biesbroeck im Frühjahr und Sommer 2003 den Prognosen und wurde im Maximum knapp heller als 14.0m, bei einem visuellen Komadurchmesser von 0.5'. Michael Jäger beobachtete den Kometen am 3./4. Mai 2003 mit dem 1000mm/f3.3-Hypergraphen und CCD-Kamera als 14m schwaches Objekt mit einer 30" großen Koma und einem 2.5' kurzen Schweif. Am 23./24. fand er ein 13-14m helles Objekt mit einer etwa 40" großen, recht konzentrierten Koma und einem 3.5' langen Schweif. In den Herbstmonaten 2003 steht der Komet tief über dem abendlichen SW-Horizont und wird in der Folge weiter sinken.
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Überraschend viele Beobachtungen wurden im April/Mai 2002 vom Kometen 65P/Gunn veröffentlicht, und das trotz einer Helligkeit von lediglich 14.5m, bei einem Komadurchmesser von 0.6'. Der Komet verschwand im Juni, wurde aber ab Januar 2003 erneut sichtbar. Weitere Beobachtungen des Kometen lassen eine maximale Helligkeit von 11-12m während des Sommers 2003 erwarten. Allerdings steht der Komet zu der Zeit extrem tief (südlicher als -30°), so daß er von unseren Breiten aus nicht sinnvoll beobachtet werden kann. Für eine grobe Auswertung der Sichtbarkeit konnten 40 internationale Beobachtungen verwendet werden. Diese ergeben eine deutlich andere Helligkeitsentwicklung als prognostiziert: m=9.2m+5×log D +5×log r, was eine maximale Helligkeit von 12.0m zur Sommersonnwende 2003 bedeutet. Der absolute Komadurchmesser lag konstant bei 75.000 km, was einen scheinbaren Komadurchmesser von anfangs 0.7', im Sommer 2003 von 1.0' bedeutete. Die Koma wies einen mittleren Kondensationsgrad (DC 4-5) auf.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Michael Jäger beobachtete den Kometen am 3./4. Mai mit dem 1000mm/f3.3-Hypergraphen und CCD-Kamera als 12m schwaches Objekt mit einer 1.5' großen Koma. Am 23./24.5. wies er bei gleicher Helligkeit einen sehr schwachen, 10' langen, aufgefächerten Schweif auf.
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J.V. Scotti entdeckte den Kometen 66P/du Toit, der bislang nur 1944 und 1974 beobachtet wurde, am 10. März 2003 im Sternbild Jungfrau als 20.5m schwaches Objekt wieder (IAUC 8093). Damit war der Komet 4m schwächer als erwartet, womit es unsicher ist, ob er während dieser Sichtbarkeit für Amateure sichtbar wird. Erwartet worden war eine maximale Helligkeit von 13m im August. Die bis September 2003 bekannt gewordenen Beobachtungen deuten auf eine recht steile Helligkeitsentwicklung hin, mit Helligkeitsparametern von m0=10.0m, n=8. Die größte Helligkeit mit 12.0-12.5m erreichte er im Juli/August. Seine gering kondensierte (DC 2) Koma wies zu der Zeit einen scheinbaren Durchmesser um 2' auf.
Michael Jäger gelangen Beobachtungen: am 3./4. Mai präsentierte sich der Komet im 1000mm/f3.3-Hypergraphen und CCD-Kamera als 16m schwaches Objekt mit einer 2' großen Koma. Am 23./24.5. und 30./31.5. beobachteten er und Gerald Rhemann den Kometen als 14-15m helles Objekt mit einer 3x2' großen Koma. Extrapoliert man diese Entwicklung, so könnte er in den nächsten Wochen bis 13m hell werden, wird aber von Mitteleuropa aus dann nicht mehr sichtbar sein. Michael Jäger nimmt an, daß dieser Komet zu den gasreichen zählt, so daß er visuell ein schwieriges Objekt ist.
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Vom Kometen 81P/Wild 2 wurden im Februar/März 2003 zahlreichere Beobachtungen bekannt, unter anderem von Werner Hasubick. Diese ergeben Helligkeiten um 13.5m und bestätigen somit die Helligkeitsparameter m0=6.0m / n=6. Als Komadurchmesser wurden im Mittel knapp 1' genannt. Ende Mai wies der Komet laut Beobachtungen von Jäger/Rhemann einen 25' langen Staubschweif auf. Sofern diese Entwicklung anhält, sollte der Komet beim Wiedererscheinen am Morgenhimmel im Frühjahr 2004 etwa 13-14m hell sein.
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Am 28. September 2003 wurde der Komet 104P/Kowal mit dem Spacewatch-Teleskop als 21.5m schwaches Objekt im Sternbild Delphin wiederentdeckt (MPEC 2003-S96). Der Komet wird im Mai 2004 durch sein Perihel laufen, dabei aber nahe der Sonne stehen. Bis zu seinem Verschwinden im März dürfte seine Helligkeit kaum über 15m steigen.
Nachträglich konnte der Komet mit einem vom 11. bis 14. Januar 1973 nur von L. Boethin auf den Philippinen visuell beobachteten Kometen identifiziert werden, wobei diese Beobachtungen etwa sechs Jahre vor der eigentlichen Entdeckung dieses Kometen stattfanden! Während Boethin die Helligkeit des im Sternbild Becher laufenden Kometen bei der Erstbeobachtung auf 9.5m schätzte (mit einer 8' großen, diffusen Koma und einem erkennbaren false nucleus), meldete er für den 14. Januar einen dramatischen Helligkeitseinbruch (Helligkeit 12-13m). Eine aufgrund der Erstbeobachtung vom CBAT initiierte Suche hatte trotz eines großen Suchareals keinen Erfolg. Eine Rückrechnung der Bahn führt zu einer bis auf 2' übereinstimmenden Position mit dem Kometen Kowal. Gemäß dessen offiziellen Helligkeitsparametern hätte der Komet zu der Zeit (über fünf Monate nach dem Periheldurchgang) nicht heller als 17m sein dürfen. Da der Komet allerdings auffällig große nicht-gravitative Terme aufweist, erscheint ein kurzfristiger Ausbruch als sehr wahrscheinlich (IAUC 8255).
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Mit publizierten 45 Beobachtungen des Kometen 116P/Wild 4 können die Helligkeitsparameter aufgrund der geringen Varianz in r nur grob zu m0=9.5m/n=5 bestimmt werden, was eine maximale Helligkeit von 12.0m Anfang Mai ergibt. Allerdings sind alle Werte zwischen etwa 10.2m/1.5 und 7.7M/4 nicht ausgeschlossen. Der Komadurchmesser lag bei 1.3' (ca. 90.000 km). Der Koma-Kondensationsgrad lag bei etwa DC 3, mit einem Maximum von DC 4 Anfang Juni.

Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser

Michael Jäger beobachtete den Kometen am 3./4. Mai mit dem 1000mm/f3.3-Hypergraphen und CCD-Kamera als 11.5m helles Objekt mit einer 2' großen Koma und einem 21' langen Schweif. Walter Kutschera beobachtete am 4./5.5. ein mäßig kondensiertes rundes Objekt an der erwarteten Position. Die Aufnahme von Michael Jäger vom 24./25. Mai zeigt ein 11m schwaches Objekt mit einer 3' großen Koma und einem 25' langen Schweif.
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Am Observatorium von Montevideo wurde am 26. August 2002 der Komet P/2002 Q4 (Brewington) = 1992p - der zwischenzeitlich die Bezeichnung 154P/Brewington erhielt - als 15.5m helles Objekt im südöstlichen Teil des Sternbilds Schütze wiederentdeckt. Er wies eine 20" kleine Koma mit zentraler Kondensation auf; die Abweichung zu den Prognosen betrug DT=+0.52d (IAUC 7961). Der Komet lief Mitte Februar 2003 durch sein Perihel, wobei die Helligkeit (aufgrund eines hohen Aktivitätsparameters) bis auf 10.5m ansteigen sollte.
Nicht allzu viele Beobachtungen wurden insgesamt bekannt. Diese zeigen aber recht deutlich, daß der Komet etwa 2m unter den Prognosen blieb und somit Anfang Februar 2003 eine maximale Helligkeit von nur etwa 12.5m erreichte (grobe Helligkeitsparameter m0=7m/n=7). Die nur schwach kondensierte Koma wies dabei einen Durchmesser von etwa 1' auf. Michael Jäger konnte den Kometen am Abend des 23.11.2002 mit seiner 8"-Schmidtkamera als 14.0m helles Objekt fotografieren. Am 1.12. erhielt er eine Helligkeit von 13.5-14.0m und einen Komadurchmesser von 1.5'.
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T. Oribe und A. Nakamura gelang unabhängig voneinander am 9. bzw. 12. September 2002 die Wiederentdeckung des Kometen P/Shoemaker 3 im Grenzgebiet Orion/Zwillinge. Der Komet P/2002 R2 (Shoemaker) = 1986a = 1985 XVIII - der zwischenzeitlich die Bezeichnung 155P/Shoemaker 3 erhielt - wies eine Helligkeit von 18.0m und einen Komadurchmesser von 12" auf (IAUC 7969).
Die CCD-Helligkeiten des Kometen lagen im Dezember 2002 deutlich unter den Prognosen. Im Januar 2003 verbesserte sich das Bild und aktuelle visuelle und CCD-Beobachtungen liegen maximal 0.5m unterhalb der Vorhersagen (die ihrerseits etwas geändert wurden). Die maximale Helligkeit mit 13.0m wurde im Januar 2003 erreicht, die Helligkeitsparameter betragen grob m0=10.0m / n=5. Der schwach kondensierte Komet zeigt einen Durchmesser von etwa 1.5'.
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Am 6. Oktober 2003 fand der Amerikaner C. Juels ein 12.5m helles, sich rasch bewegendes Objekt im Sternbild Krebs. P. Holvorcem stellte auf seinen CCD-Aufnahmen eine 2' große Koma und einen 1.5' langen, schwachen Schweif in PW=257° fest, was von weiteren Beobachtern bestätigt werden konnte. Erste Bahnrechnungen von Maik Meyer wiesen Sebastian Hönig auf eine mögliche Identität mit dem Kometen Tritton hin, was von Brian Marsden bestätigt werden konnte. Komet 157P/Tritton = P/2003 T1 (Tritton) = 1978d wurde im Jahr 1978 nur einen Monat lang verfolgt, so daß seine Bahnelemente nur grob bestimmt werden konnten. Die daraus abgeleitete Umlaufszeitszeit von 6.34a ergab den diesjährigen Periheldurchgang bereits für das Frühjahr. Bei allen folgenden Perihelpassagen konnte er bislang nicht wiedergefunden werden. Die aktuelle Helligkeit läßt daher auf einen Ausbruch schließen (IAUC 8215-17).
CCD-Aufnahmen von Jäger/Rhemann am 24./25.10. und 4.11. zeigten eine sehr langgezogene, diffuse Koma mit einer nur schwach ausgeprägten zentralen Kondensation an der Spitze - sehr ähnlich dem Anblick der Kometen 1999 S4 und Hönig kurz vor deren Auflösung! Beobachtungen des Kometen gelangen nur im Oktober/November 2003. Bei einer Helligkeit von 13m zeigte er eine ca. 1.5' große Koma, die zunehmend länglicher wurde. Ob er sich damit aufgelöst hat, werden wohl erst Nachforschungen bei den nächsten Periheldurchgängen sicher sagen können.

Andreas Kammerer


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