Ein weiteres LINEAR-Objekt wurde am 11. Juli 2001 im Sternbild Schild gemeldet. Nachträglich konnte es mit einem bereits am 21. Juni beobachteten, 17.5m hellen, Objekt identifiziert werden, womit sich eine Bahn mit einer Umlaufszeit von 7.5 Jahren ergab. Auf der Aufnahme vom 11. Juli erscheint der Komet P/2001 MD7 (LINEAR) als diffuses, 15.5m helles Objekt (IAUC 7660). Der Komet lief im November 2001 durch sein Perihel, wobei eine Helligkeit von etwa 13.5m prognostiziert wurde.
Die Auswertung von 40 internationalen Beobachtungen ergibt folgendes Bild: die Helligkeitsentwicklung kann am ehesten mit den Parametern m0=12.1m/n=1 dargestellt werden, was eine maximale Helligkeit von 12.4m Mitte November ergibt. Der Komadurchmesser verharrte mehrere Wochen bei 1.3' (65.000 km), ging aber während des Februar rasch auf 0.6' (40.000 km) zurück. Der DC-Wert lag konstant bei 3.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser --------------------
Ebenfalls am 28. August 2001 konnte das NEAT-Team einen weiteren Erfolg verbuchen. Der Komet P/2001 Q6 (NEAT) stand als 16.5m helles Objekt im Sternbild Stier und wies eine 10" kleine Koma (mit einem 18m schwachen false nucleus), sowie einen 15" kurzen, breiten Schweif nach WSW auf. Der Komet läuft auf einer elliptischen Bahn mit einer Umlaufszeit von 23.0 Jahren. Er durchlief sein Perihel Anfang November 2001, wobei er der Erde zuvor bis auf 0.67 AE nahe kam.
Bereits während des Oktobers präsentierte sich der Komet etwa 2.5m heller als erwartet. Insgesamt wiesen aber die 6 FGK- und 60 internationalen Schätzungen über weite Abschnitte eine recht große Streuung auf, weswegen die Helligkeitsentwicklung nur näherungsweise mit den Parametern m0=8.5m/n=8 beschrieben werden kann. Ein vermuteter Ausbruch am 14.10. konnte nicht bestätigt werden. Damit ergibt sich eine maximale Helligkeit von 10.7m um den 25. Oktober. Allerdings bleiben die Schätzungen bis etwa zum 20.11. in etwa konstant. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Komet seine Aktivität noch eine gewisse Zeit nach der Entdeckung überdurchschnittlich steigerte, so dass diese erst Mitte November ihr Maximum erreichte. Für letztere Interpretation spricht die Tatsache, dass der Komadurchmesser rasch von 2.5' (80.000 km) bei der Entdeckung auf 3' (125.000 km) Mitte November anstieg. Danach allerdings ging er deutlich zurück und betrug zum Jahreswechsel nur mehr 1.2' (70.000 km). Die Koma war insgesamt nur schwach bis mäßig kondensiert mit einem Maximum von DC 3 Anfang November. Zum Jahreswechsel betrug der DC-Wert 1-2.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser --------------------
Ein am 16. November 2001 vom NEAT-Team im Sternbild Krebs entdecktes, 18m schwaches, nebliges Objekt mit einer 3" kleinen Koma konnte mit einem bereits am 13. und 17. Oktober von LINEAR gemeldeten, asteroidalen Objekt der Helligkeit 19.8m identifiziert werden. Weitere Beobachtungen des Kometen P/2001 TU80 (LINEAR-NEAT) ergaben eine elliptische Bahn mit einer Umlaufszeit von 7.0 Jahren; die mäßig kondensierte Koma erreichte auf tieferen Aufnahmen eine Größe von 0.3'. Der Komet durchlief sein Perihel im Dezember 2001, sollte dabei aber nicht heller als 17m werden (IAUC 7753). CCD- und visuelle Beobachtungen vom Januar 2002 gaben allerdings Helligkeiten um 14.0m bei einem Komadurchmesser von etwa 0.4' an. Der Komet wurde im Januar und Februar visuell beobachtet, wobei er eine maximale Helligkeit um 14.0m aufwies. Der visuell und per CCD ermittelte Helligkeitsverlauf kann leidlich gut mit den Parametern m0=9.5m / n=6 simuliert werden. --------------------
CCD-Beobachtungen von P. Manteca mit einem 31cm-SC vom 6. Dezember 2001 zeigten, dass sich der Kern des Kometen 51P/Harrington zwischenzeitlich weiter geteilt hat. Die beiden 17.0m und 17.4m hellen Fragmente waren 10" voneinander entfernt (das westliche Fragment war das hellere). Am 7. bzw. 8. Dezember bestimmte P. Manteca die Helligkeiten zu 16.4m und 16.6m. Das östliche Fragment wird seit 1994, als die deutlich schwächeren Fragmente B und C gefunden wurden, mit A bezeichnet. Somit erhielt das neue Fragment die Bezeichnung D. Dieses ging nur 0.006d später als A durch das Perihel (wohingegen B und C 1994 immerhin 0.3d später durch das Perihel gingen). Weitere Beobachter ermittelten etwas andere Helligkeiten, die Helligkeitsdifferenz betrug aber meist 0.2m (IAUC 7769). Auswertungen von Z. Sekanina ergeben Sept. 5.6 +/- 3.6 UT als wahrscheinlichen Zeitpunkt der Ablösung des Fragments D von A - drei Monate nach dem Periheldurchgang. Laut K. Kadota weisen CCD-Beobachtungen zwischen 22.8. und 23.9.2001 eine um 2m größere Helligkeit des Kometen auf (IAUC 7773).
Andreas Kammerer