Ein am 24. September im Sternbild Andromeda entdecktes, 13.5m helles LINEAR-Objekt entpuppte sich im weiteren als kometar. Komet C/1999 S3 (LINEAR) wies bei den Folgebeobachtungen eine 0.7' große Koma mit einer etwa 15m schwachen Kernregion und einen bis zu 3' langen, breiten Schweif in PW~200° auf (IAUC 7264).
Die Entwicklung des Kometen verlief ein wenig positiver als erwartet. Die Helligkeit lag etwa 0.5m über den Prognosen, wie die 17 Beobachtungen von 3 FG-Beobachtern und 140 internationale Beobachtungen zeigen. Die Helligkeitsentwicklung vor dem Perihel zeigte eine zeitliche Abhängigkeit, was eventuell auf eine späte Aktivierung des Kometenkerns hindeutet. Nach dem Perihel ergibt sich hingegen eine Abhängigkeit von der Sonnendistanz:
Die Maximalhelligkeit von 12.1m wurde demnach Anfang November erreicht. Der scheinbare Komadurchmesser stieg von 1.3' zu Beginn unmerklich auf 1.6' im November 1999, lag Ende Februar aber nur noch bei 0.8'. Der absolute Komadurchmesser betrug anfangs 70.000 km, erreichte ein Maximum von 100.000 km Anfang Dezember 1999, war jedoch Ende Februar wieder auf den Anfangswert abgesunken. Der Komet war anfangs deutlich kondensiert (DC 5-6), doch wurde er kontinuierlich diffuser, so daß der DC-Wert Ende Februar bei nur noch DC 3 lag. Eine kleine Zahl von Beobachtungen verzeichnete einen 1-2' kurzen, nach Osten gerichteten Schweifansatz.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Laut Walter Kutschera zeigt sich der Komet am Abend des 4.10. als gut kondensiertes Objekt mit einem kurzem Schweifansatz. Michael Jäger fotografierte den Kometen am 7. und 11. Oktober als 12.8m helles, 1' großes Objekt mit einem 3' langen Schweif. Maik Meyer berichtet am 31.10. von einer hellen, sternförmigen zentralen Kondensation, die von einer schwachen äußeren Koma umgeben war. Michael Jäger bestimmte den Kometen auf einer Aufnahme vom 9.12. zu 12.5-12.7m mit einem 1.5-2' langen Schweif.
Jost Jahn hat mit Hilfe des Programms K11 ermittelt, daß der Komet Mitte August 1922 eine engere Begegnung (ca. 0.3 AE) mit Saturn hatte. Zuvor lief er auf einer Bahn mit einem Perihel um 1.98 AE und einer Umlaufszeit von 88 Jahren. Bis zum Jahr 2300 steigen Periheldistanz und Umlaufszeit (aktuell: 82 Jahre) leicht an (AFZ 714).
Andreas Kammerer