Am 22. April meldete das LINEAR-Team ein weiteres kometares Objekt. Wiederum wies der im Grenzgebiet Schwan/Leier aufgefundene, 15.5m helle Komet, C/1999 H3 (LINEAR), eine kleine Koma (20") und einen kurzen (13"), breiten Schweif auf. Der Komet ging Mitte August durch das Perihel, welches aber mit 3.5 AE recht entfernt ausfiel (IAUC 7151/52). Damit war eigentlich klar, daß der Komet nicht heller werden dürfte. Umso überraschender waren dann visuelle Beobachtungen, die ihn Anfang Mai auf etwa 14m einschätzten. Bis zum Perihel stieg die Helligkeit weiter leicht an und erreichte einen maximalen Wert von 12.9m.
Insgesamt gingen nur 20 FG-Beobachtungen von 3 FG-Beobachtern ein. Bei Berücksichtigung von 135 internationalen Beobachtungen ergeben sich vor und nach dem Perihel zeitabhängige Helligkeitsentwicklungen:
Damit ergibt sich eine maximale Helligkeit von 13.0m und die Möglichkeit, diesen Kometen mit größeren Instrumenten noch bis ins Frühjahr im Bereich Großer Bär/Jagdhunde/Kleiner Löwe bequem beobachten zu können. Die Erde kreuzte die Kometenbahnebene am 22./23. Februar. Der scheinbare Komadurchmesser lag anfangs bei 1.2', stieg bis in den August 1999 auf 1.4' leicht an und ist bis Anfang Mai allerdings auf unter 1.0' zurückgegangen. Parallel dazu wuchs der absolute Komadurchmesser zunächst von 200.000 km auf 230.000 km an, ging bis zum Sichtbarkeitsende auf 150.000 kmzurück. Die Koma war stets nur gering kondensiert, wobei der DC-Wert nur wenig von DC 3-4 zu Beginn der Beobachtungen auf DC 2-3 zum Jahreswechsel 1999/2000 zurückging.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Michael Jäger gelangen am 4.6. und 9.6. fotografische Beobachtungen, die den Kometen als 13.3m helles Objekt mit einer 1' großen Koma und einem 7-8' langen, lichtschwachen Schweif zeigten. Am 9./10.1. beobachtet Walter Kutschera eine relativ kleine, nicht ganz runde, wenig kondensierte, nebulöse Aufhellung am Ort des Kometen.
Andreas Kammerer