Michael Jäger konnte den Kometen C/1998 T1 (LINEAR) kurz vor seiner größten Erdnähe knapp über dem Horizont fotografieren. Am Morgen des 24.6. präsentierte er sich dabei von Mitteleuropa aus als 9m helles Objekt mit einer 2' großen Koma, aber ohne Schweif. Von einem Standort der Südhalbkugel aus konnte der Komet während der Erdnähe (0.485 AE am 2.7.) optimal beobachtet werden; visuell wurde dort ein Komadurchmesser von 8' ermittelt. Auf der Basis der verwendeten 77 internationalen Beobachtungen kann die Helligkeitsentwicklung relativ gut mit nachfolgender Formel wiedergegeben werden:
Damit ergibt sich eine maximale Helligkeit von 8.5m zur Zeit der größten Erdnähe. Der scheinbare Komadurchmesser verharrte ebenfalls über mehrere Monate hinweg bei etwa 1.5', stieg dann aber ab Mitte Mai deutlich an und erreichte Ende Juni 8'. Danach aber ging er rasch zurück auf nur noch 3' Anfang August und ca. 1' um den 10. September, als die Helligkeit auf 12.5m abgesunken war. Der absolute Komadurchmesser stieg langsam von 140.000 km auf 190.000 km Anfang des Jahres und schließlich 210.000 km Ende Juni. Seitdem ist er wieder zurückgegangen und betrug Anfang August 170.000 km. Der DC-Wert lag lange bei DC 3, stieg dann zur Erdnähe auf DC 4-5 um danach rasch abzufallen auf DC 2.
Helligkeit und scheinbarer Komadurchmesser
Andreas Kammerer