Vom Kometen 103P/Hartley 2 gingen bis Anfang Mai 74 Beobachtungen von 10 FG-Beobachtern ein. Für die nachfolgende Auswertung wurden zusätzlich 300 internationale Beobachtungen verwendet. Wie bereits beim Periheldurchgang 1990 zeigte Komet Hartley 2 auch dieses Mal eine sehr asymmetrische Helligkeitsentwicklung, die durch die folgenden beiden Formeln gut definiert werden kann:
Insgesamt ergibt sich daraus eine maximale Helligkeit von 8.2m.
Aufgrund der Tatsache, daß sich der Abstand Erde - Komet über viele Monate hinweg nur minimal änderte, zeigen der scheinbare und absolute Komadurchmesser fast die gleiche Entwicklung. Demnach lag der Komadurchmesser zu Beginn bei etwa 1' (50.000 km), stieg aber bis zum Jahreswechsel 97/98 auf 7' (280.000 km) an. Seitdem ist er - abgesehen von den wenigen großen Schätzungen - wieder auf etwa 2' (125.000 km) zurückgegangen. Der DC-Wert stieg im gleichen Zeitraum von DC 1 auf DC 5, und fiel seit dem Jahresbeginn wieder auf aktuell DC 3. Visuelle Schweifsichtungen gab es nur um die Jahreswende, als ein etwa 0.1° (200.000 km) kurzer Schweifansatz gemeldet wurde. Nach einer fotografischen Beobachtung von Michael Jäger zeigte er sich am 30./31.3. allerdings deutlich schwächer als die obige Formel erwarten lassen würde; nämlich als 12.5m schwaches, 1.5' großes, diffuses Objekt.
Helligkeitsverlauf und scheinbarer Komadurchmesser
Nach Angaben von Volker Kasten zeigte die Koma am Abend des 25.1. bei V=81x am SW-Rand blickweise eine Helligkeitskonzentration. Andreas Kammerer beobachtet am 30.1. ein helles, deutlich zur Mitte hin konzentriertes Objekt mit einem ca. 13.5m schwachen false nucleus. Am 31.1. ist die innere Koma für Walter Kutschera deutlich kleiner geworden. Volker Kasten erkennt am WSW-Rand der Koma eine kleine, merkliche Verdichtung; bei der Helligkeitsschätzung störte ein 10m heller Stern; im Vergleich zu Tempel-Tuttle wirkte Hartley 2 im 14x100B kleiner, mit geringerer Flächenhelligkeit.
Am Abend des 14.2. nennt Volker Kasten den Kometen ein extrem diffuses Objekt; mit dem viel helleren 55P/Tempel-Tuttle ist er nicht zu vergleichen. Für Andreas Kammerer ist der Komet ziemlich schwach, weist dafür aber eine überraschend große, nur gering kondensierte Koma auf, innerhalb derer er aber keinen false nucleus ausmachen kann. Für Volker Kasten ist er am 18.2. einer der diffusesten Kometen, die er je gesehen hat. Andreas Kammerer meldet am gleichen Abend eine große diffuse äußere Koma und eine kleine innere Koma; bei 161x kann er keinen false nucleus erkennen, dafür aber eine auffallende zentrale Kondensation. Eine leichte Kontrastverstärkung durch ein Lumicon Swan-Band-Filter stellt Maik Meyer am 20.2. fest. Walter Kutschera meldet am Abend des 23.2. einen leichten Helligkeitsanstieg; die Koma wirkt deutlich größer.
Walter Kutschera meldet für den Abend des 24.3. einen noch immer schwach sichtbaren Pseudokern; die Koma wird stetig diffuser. Michael Jäger fotografiert den Kometen am Abend des 26.3. als 11.5m helles, 2' großes, kondensiertes Objekt. Am 30.3. bestimmt er ihn zu 12.5m, 1.5', DC 2.
Andreas Kammerer